Hyänen – die katzenartigen Knochenbrecher
Manche Menschen finden sie aufgrund ihres unproportionierten Körperbaus hässlich – Hyänen. Doch diese Tiere sind besser als ihr Ruf, wie anhand ihrer sozialen Struktur erkennbar ist.Hyänen jagen ihre Beute bis zur Erschöpfung
Wenn man von Hyänen spricht, denkt man in der Regel an die Tüpfelhyäne, da sie die bekannteste ist und auch am Tage zu sehen ist. Vorwiegend sind die mit den Katzen verwandten Tiere jedoch nachtaktiv. Eine einzige Hyäne ist imstande ein Gnu zu erlegen, welches dreimal so viel Gewicht auf die Waage bringt wie sie selbst, wobei das Opfer nicht mit einem Biss zur Strecke gebracht wird. Die Hyäne hetzt die Beute nämlich solange, bis diese vor Erschöpfung aufgibt und anschließend bei lebendigem Leibe zerrissen wird.
Raffinierte Jäger mit hoch entwickeltem Sozialverhalten
Ihren Jagderfolg haben Hyänen ihrer Aggressivität und Unerschrockenheit zu verdanken, aber auch ihrer Ausdauer – man hat bereits beobachtet, dass das Raubtier einer fliehenden Antilope 24 Kilometer hinterherlief. Während einer Verfolgung können Hyänen eine Geschwindigkeit von 60 Kilometer je Stunde erreichen. Entweder jagen katzenartigen Tiere allein oder paarweise in kleineren Gruppen, was sich je nach anvisierter Beute richtet.
Weibliche Hyänen sind die Alphatiere
Faszinierend sind jedoch nicht nur die raffinierten Jagdkünste, denn Hyänen, vor allem die Tüpfelhyänen, haben ein komplexes und dazu noch einzigartiges Sozialleben. Anders als bei anderen Säugetieren, dominiert hier das Weibchen – auch ähneln sie den Männchen bis ins kleinste Detail, jedoch sind sie viel größer und stärker. Sogar über einen Pseudopenis verfügen die weiblichen Hyänen – die enorm vergrößerte Klitoris unterscheidet sich kaum vom Geschlechtsteil der Männchen und kann sogar aufgerichtet werden. Anders als erwartet, dient das Präsentieren des Penis der Begrüßung, und die Erektion beim männlichen Hyänen bedeutet Unterwerfung anstatt Überlegenheit. Erstaunlich ist zudem, dass sich selbst das ranghöchste Männchen dem schwächsten Weibchen unterwirft.
Die weibliche Hyäne erleidet Qualen bei der Geburt
Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Anatomie und des Scheinpenises, besitzen die weiblichen Hyänen keine Vagina. Kopulation sowie Geburt erfolgt durch die schlauchartige Klitoris, was sich als qualvoller Akt für das Tier entpuppt, denn das Geschlechtsorgan reißt bei der Gebärenden auf und verheilt erst nach einigen Wochen wieder.
Jungtiere müssen häufig mehrere Tage ohne Nahrung auskommen, wenn das Muttertier auf Jagd ist. Nur selten werden Hyänen-Kinder von anderen Müttern gesäugt. Es gibt sogar Ausnahmefälle, in denen verwaiste Jungtiere adoptiert werden.
Bestandszahlen der Hyänen gehen zurück
Zwar werden Hyänen auf den Roten Listen als noch gering gefährdet eingestuft, dennoch gehen die Bestandszahlen aller Hyänenarten stetig nach und nach zurück. Schuld daran sind nicht nur Wilderer, sondern auch Viehzüchter, da deren Herdentiere manchmal von Hyänen gerissen werden. Da die katzenartigen Räuber einen schlechten Ruf haben, ist es nicht gerade einfach, genügend Unterstützung für den Schutz der Hyänen zu bekommen.
Bildquelle:
a.sansone
(Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone
(Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)