Wann brauchen Igel Hilfe?

Für ihren Winterschlaf fressen sich die Tiere normalerweise eine dicke Fettschicht an. Etwa im November begeben sie sich dann in den Winterschlaf, ihre Speckvorräte reichen normalerweise bis zum Frühjahr. Falls Sie allerdings zwischen Ende November und März einen Igel antreffen sollten, der sichtlich geschwächt aussieht, braucht das Tier möglicherweise Ihre Hilfe. Vor dem Winterschlaf sollte ein Igel um die 500 g wiegen. Manchmal schaffen es Jungtiere nicht, sich die nötigen Reserven anzufuttern. Die Tiere sind außerdem nachtaktiv, wenn Sie also am Tage einen Igel außerhalb seines Nestes finden, sollten Sie ebenfalls einschreiten. Nicht selten sind solche Igel verletzt oder krank.

Jungigel

Jungigel (Bild: Peter Smola / pixelio.de)

Igel überwintern: der erste Schritt

Wenn Sie also einen Igel gefunden haben, der Hilfe benötigt, sollten Sie sofort einen Tierarzt oder eine Igelstation aufsuchen. Beim Arzt wird der Igel zunächst untersucht und wenn nötig medizinisch versorgt. Tiere, die tagsüber gefunden wurden, sind oft krank und brauchen dringend fachmännische Hilfe. Der Arzt wird das Tier auch auf Parasiten untersuchen. In der Igelstation erfahren Sie auch, was Sie bei der Pflege des Igels beachten müssen.

Das Quartier für den Igel

Sollte durch den Fachmann festgestellt werden, dass das Tier gesund und munter ist, lassen Sie es sofort wieder frei. Dabei ist es wichtig, dass Sie es an derselben Stelle aussetzen, wo Sie es gefunden haben. Nur wenn der Tierarzt festgestellt hat, dass der Igel nicht in der Lage ist, in der freien Natur zu überwintern, sollten Sie ihm ein Quartier für den Winterschlaf anbieten. Dabei sollte es sich um ein trockenes, helles Gehege von mindestens 2 × 2 Metern handeln. Dies kann zum Beispiel ein Kaninchenstall sein. Legen Sie den Boden am besten mit Zeitungspapier aus, das Sie regelmäßig erneuern. Die ideale Temperatur für die Wildtiere liegt bei ca. 18° C. Bitte überwintern Sie die Tiere nicht in einem dunklen, feuchten Keller. Dies wäre für geschwächte Tiere der sichere Tod. Stark geheizte Räume und Fußbodenheizung bekommen ihnen aber ebenso wenig. Es sollte außerdem ruhig sein, Lärm und Kindergeschrei sind für Igel sehr störend. Apropos Kinder: Auch wenn die Tiere noch so niedlich sind, Wildtiere sind keine Haustiere mit denen man spielen kann. Streicheln und Spielen sind für die Tiere großer Stress! Bieten Sie dem Tier außerdem ein Schlafhäuschen an, das ist sehr wichtig. Das kann das Häuschen von einem Kaninchen sein oder ganz einfach ein umgedrehter Schuhkarton.

Was fressen Igel?

In der Natur fressen Igel ausschließlich Fleisch und zwar in Form von Insekten, Schnecken und Würmern. Wenn Sie einen Igel überwintern, bieten Sie ihm Katzenfutter mit hohem Fleischanteil aus der Dose, gekochtes Geflügelfleisch oder auch gekochtes Hackfleisch an. Auch hart gekochte Eier mögen die Tiere. Zum Trinken bieten Sie ihm ausschließlich Wasser an. Milch dürfen Igel nicht trinken, davon bekommen sie Durchfall! Auch Obst oder Gemüse vertragen sie nicht.

 

Hat sich der Igel im Frühjahr gut erholt, lassen Sie ihn so schnell wie möglich wieder in Freiheit.

 

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