Wal mit Jungtier (Bild: tpsdave / Pixabay)

Wale gehören zu den Säugetieren

Die Indianer wissen allerdings seit Langem um diese Gewohnheiten. Marhenurb ist der böse Geist des Meeres, der Tyrann der Unterwelt, der wütend versucht, den Donnervogel (Thunderbird) zu besiegen. Auf Totempfählen ist er immer an seinem Blasloch erkennbar, in das meistens ein kleines menschliches Gesicht geschnitzt ist. Außerdem erkennt man ihn an der quergestellten Schwanzflosse, am zahnbewehrten Mund und an den Kiemenspalten. Bei den Indianern gelten Kiemen als Kennzeichen aller Wassertiere, Ohren als das der Landtiere.

Wale sind jedoch keine Fische, sondern gehören zu den Säugetieren. Der innere Aufbau des Walkörpers, das warme Blut und die Atmung mit Hilfe von Lungen zeigen eindeutig, dass die Vorfahren der Wale Landtiere waren, die sich im Laufe vieler Tausend Generationen dem Leben im Meer angepasst haben. Zum Tauchen nimmt der Wal keinen Luftvorrat mit in die Tiefe, sondern speichert Sauerstoff im Blut und im Muskelgewebe.

Die Toten leben in den Walen weiter

Die größten heute noch lebenden Fleischfresser sind die Pottwale. Männliche Tiere werden achtzehn, weibliche dreizehn Meter lang. Ein Pottwal-Baby hat bei der Geburt schon eine Länge von vier Metern. Ein ausgewachsener Pottwal-Bulle wiegt um die achtzig Tonnen. Sein gewaltiger, kastenförmiger Schädel nimmt ein Drittel seiner Körperlänge ein. Diese Kopfform wird nicht durch die Schädelknochen bedingt, sondern entsteht durch ein massiges Polster auf dem Vorderkopf, das man als "Walrat" bezeichnet. Es ist eine wachsartige Substanz, die früher bei der Herstellung von Kerzen, Hautcremes, Schminken und Lippenstiften verwendet wurde.

Der Grauwal wird etwa fünfzehn Meter lang. Er hat eine blau-graue Haut mit schmutzig-weißen Flecken. Da er sich meistens in Küstennähe aufhält, war er leicht zu jagen und wurde beinahe ausgerottet. Seit 1937 steht der Grauwal unter Naturschutz und konnte sich wieder vermehren. Das größte aller Säugetiere ist der Blauwal. Er wird bis zu dreizig Meter lang und kann ein Gewicht von 100.000 kg erreichen.

Wie alle Bartenwale lebt er ausschließlich von Plankton. Ständig füllt er seinen Mund mit Meerwasser und presst es durch hornige Fransen, die "Barten", wieder hinaus. Die Pflanzen und Tiere, die in den Barten hängenbleiben, bilden die Nahrung des Riesen. Er verschlingt davon täglich etwa neunzig Zentner. Einer alten Legende der Haida-Indianer zufolge leben die Toten in den Walen weiter, in einem geheimnisvollen Reich auf dem Meeresgrund. Manchmal kommen sie nach oben und rufen ihre Verwandten. Und wenn sie zornig sind, lassen sie ein Boot kentern, um neue Bewohner in ihr Reich zu entführen.

BerndT, am 15.02.2014
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Bildquelle:
tpsdave (Indianische Tiertotems - Der Wolf)
pescador (Indianische Tiertotems - Der Biber)
brigachtal (Indianische Tiertotems - Der Bär)
hellinger14 (Indianische Tiertotems - Der Otter)

Autor seit 13 Jahren
373 Seiten
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