Die Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) informiert:

Mittlerweile, 2021, sind mehrere Impfstoffe zur Bekämpfung von Covid-19 zugelassen.

Viele Infektionen, wie Covid-19, können, laut Deutscher Multiple Sklerose Gesellschaft schwerwiegende Erkrankungen verursachen, die bei MS-Erkrankten möglicherweise Schübe auslösen und zur Krankheitsverschlechterung beitragen.

Es wird erläutert, dass eiine MS-Erkrankung grundsätzlich keine Gegenanzeige für eine Impfung darstelle. Erfahrungswerte zeigen, dass Impfungen keine MS auslösen und eine negative Auswirkung auf die Krankheitsentwicklung unwahrscheinlich sei.

Da impfen trotzdem ein Risiko darstelle, sei es realistisch, dieses mit den möglichen Folgenerkrankungen von Covid-19, zu vergleichen.

Die ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts (RKI) empfiehlt für an MS-Erkrankte Erwachsene, sich dann impfen zu lassen, wenn er keine Symptome einer Erkältung hat und er sich wohl fühlt.

Was über bisherige Impfungen bei MS-Erkrankungen bekannt ist

Über Impfungen mit Totimpfstoffen bei MS-Erkrankten gibt es viele Erfahrungswerte. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Impfung mit Totimpfstoff einen Schub auslösen könnte, gering.

Auch das Auftreten einer MS oder einer anderen Autoimmunerkrankung nach einer Impfung konnte durch eine umfangreiche Untersuchung nicht bestätigt werden.

Impfungen mit Lebendvirus-Impfstoffen werden etwas kritischer beurteilt, da sie eine stärkere Immunreaktion hervorrufen. Dennoch besteht auch hier, so die Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) keine absolute Gegenanzeige.

Es sei im Einzelfall immer abzuschätzen, welches Risiko die Krankheit in sich birgt, vor der die Impfung schützen soll und welches Risiko die Impfung birgt.

Bei der Gesellschaft bekannt ist, dass nach Infekten, dass Schubrisiko erhöht ist. Im Vergleich dazu sei das Schubrisiko nach einer Impfung sehr gering.

Nach einer persönlichen Mitteilung von Achiron A., vom Sheba Medical Center, in Israel nach einer Impfung von 500 MS-Patienten, die den mRNA- Impfstoff von biontech erhalten haben und zum Teil schon die zweite Impfung erhielten, traten bisher keine unerwarteten Nebenwirkungen auf.
Dort wird das Risiko schwerer, an Covid-19 zu erkranken und in Folge auch eine mögliche Verschlechterung der MS zu erfahren, als sehr viel höher eingeschätzt.

Empfehlung für eine Impfung und Symptome die auftreten können

Rechnerisch wurde vom Robert Koch Institut (RKI) erkannt, dass eine Covid-19-Infektion in zehn Prozent der Fälle einen schweren Verlauf nimmt und der Fall-Verstorbenen-Anteil in Deutschland zwischen zwei und drei Prozent liegt. Aus diesem Grund empfiehlt die Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) in Zusammenarbeit mit dem krankheitsbezogenen Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) MS-Erkrankten nach heutigem Stand, sich und andere durch die Impfung zu schützen. Es wird darauf hingewiesen, dass auch nach einer mild verlaufenden Infektion lang anhaltende Symptome wie Geschmacksstörungen und für MS Erkrankte besonders beeinträchtigend chronische Müdigkeit, Fatigue und Depressionen bestehen können. Das kann durch eine Impfung verhindert werden.

In welcher Impfkategorie fallen MS-Erkrankte

Nach der Coronavirus-Impfverordnung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vom 15. Dezember 2020 sind MS-Erkrankte in der Schutzimpfungsgruppe 3 in Einzelfällen 2, die nach. § 4 eine erhöhte Priorität hat.

Um einen Anspruch auf vorrangige Impfung nachweisen zu können, ist für die Zugehörigkeit zu den Priorisierungsgruppen 2 und 3 eine ärztliche Bescheinigung/Attest erforderlich. Hier reicht nach Auskunft des BMG und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung eine formlose Bescheinigung über das Bestehen einer entsprechenden Erkrankung.

MS-Erkrankten, die aufgrund Ihres Alters bereits zu den Priorisierungsgruppen 2 (ab 70 Jahren) und 3 (ab 60 Jahren) gehören, reicht als Nachweis die Vorlage des Personalausweises.

Das ist bei Immuntherapien zu berücksichtigen

Grundsätzlich ist eine Impfung gegen das neuartige Coronavirus (SARS CoV 2) zu empfehlen. Für Impfungen unter Immuntherapien der MS sind einige Hinweise zu berücksichtigen.

Bei einigen Immuntherapien gibt es Hinweise auf ein vermindertes Ansprechen. Es liegen aktuell (Stand Februar 2921) zu einem möglichen Einsatz der Covid-19-Impfstoffe bei Personen mit Autoimmunerkrankungen und/oder immunmodulierenden/-supprimierenden Therapien keine Daten/Erkenntnisse aus den Zulassungsstudien vor.

Die genannte Einschätzung beruht auf dem Wissen über die Wirkmechanismen der MS-Therapien sowie der Wirksamkeit von Covid-19 unabhängigen Impfstoffen bei MS. Die fehlende Datenbasis lässt momentan keine Empfehlung für einen bestimmten Impfstoff-zu.

Das ist der DMSG-Bundesverband

Der DMSG-Bundesverband e. V., wurde 1952/1953 als Zusammenschluss medizinischer Fachleute gegründet und vertritt die Belange Multiple Sklerose Erkrankter.
Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft ist eine starke Gemeinschaft von MS-Erkrankten und ihren Angehörigen, mit ihren umfangreichen Dienstleistungen und Angeboten ist sie Selbsthilfe- und Fachverband zugleich.

Was bei einer Corona-Impfung während einer MS-Therapie zu beachten ist, hat die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), Bundesverband e.V. in Zusammenarbeit mit dem Krankheitsbezogenen Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) zusammengefasst.

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