Ist Freitag der Dreizehnte wirklich ein Unglückstag?
Wie kommt es, dass Menschen die Kombination aus Freitag und 13 für ein schlimmes Omen halten? Ein kleiner Ausflug in die Geschichte...Für manche Zeitgenossen ist es besonders schlimm, wenn ein Monat (wie im April 2018) sonntags beginnt. Denn dann fällt der 13. Tag garantiert auf einen Freitag. Abergläubige Menschen sehen darin die unheilvolle Kombination aus zwei schlechten Omen. Dem großen, britischen Staatsmann Winston Churchill wird beispielsweise nachgesagt, er habe Reisen nur im absoluten Ausnahmefall an einem solchen Tag angetreten. Warum eigentlich ist gerade Freitag der Dreizehnte so verrufen?
Welche Bedeutung hat der Freitag?
Für Moslems ist der Freitag ein Ruhe- und Feiertag, vergleichbar mit dem kirchlichen Sonntag. Die alten Germanen wiederum widmeten ihn ihrer Göttin Freya, welche für Liebe, Glück und Ehe zuständig war. An sie erinnert noch die heutige, deutsche Bezeichnung dieses Tages. Andere Überlieferungen jedoch sehen im Freitag ausschließlich negative Aspekte. Einige buddhistische und hinduistische Glaubensrichtungen benennen ihn eindeutig als Unglückstag. Auch die altchristliche Tradition verwies beispielsweise darauf, dass Christus an einem Freitag gekreuzigt wurde, weshalb Hochzeiten oder die Aussaat an diesem Wochentag verpönt waren. In der Tat ereigneten sich an Freitagen schon öfter bekannte Unglücksfälle. So kam es in den letzten 150 Jahren freitags bereits mehrfach zu massiven Kurseinbrüchen an verschiedenen Börsen mit teilweise erheblichen Folgen für die gesamte Weltwirtschaft.
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Unglückszahl 13?
Der Zahl 13 wird ebenfalls ein enormes Unglückspotential zugeschrieben. Die Ursachen dafür entstammen dem Alten Orient. Dort basierte die gesamte Mathematik nicht auf dem uns geläufigen Dezimalsystem, sondern auf der Zahl zwölf. Sie war nach damaliger Zahlenmystik die Zahl der Vollendung. Ein Überbleibsel davon ist übrigens unsere heutige Zeiteinteilung. Die Dreizehn hingegen (als schwer verrechenbare Primzahl bereits suspekt) passte nicht so recht in dieses System und galt daher als Zahl der Unterwelt.Auch unsere nordischen Vorfahren hatten mit der 13 ein Problem. Nach skandinavischer Mythologie gesellte sich Loki, die Göttin der Zwietracht, zu einem Bankett in Walhalla, wodurch die Zahl der Anwesenden auf 13 stieg. Daraufhin verstarb der Gott des Lichts...
Eine moderne Katastrophe in Verbindung mit dieser Zahl geschah während der Weltraummission Apollo 13, bei welcher die Astronauten nur knapp dem Tod entgingen. Die Angst vor der Zahl 13, Triskaidekaphobie genannt, manifestiert sich in heutiger Zeit beispielsweise darin, dass in manchen Hotels die Zimmernummer 13 ausgelassen wird.
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Unglücksfälle, die sich am Freitag dem Dreizehnten ereignet haben
Die Kombination der scheinbaren Unglücksbringer Freitag und 13 erscheint demzufolge für abergläubige Menschen besonders bedrohlich. In der Tat ereignete sich an solchen Tagen bereits allerhand Schlimmes.
- Die Tempelritter, unverzichtbarer Bestandteil vieler Verschwörungstheorien, wurden angeblich an einem Freitag dem Dreizehnten zerschlagen.
- 1972 stürzte über den Anden an einem solchen Tag ein Flugzeug ab. Die Überlebenden ernährten sich bis zu ihrer Rettung kannibalisch.
- 1984 tötete ein Wirbelsturm in Großbritannien neun Menschen.
- 1992 starben mehr als 1000 Menschen bei einem Erdbeben in der Türkei.
- Am Freitag, dem 13. August 2010, wurde ein 13 Jähriger vom Blitz getroffen.
Allerdings lässt sich eine solche Häufung von Unglücksfällen vermutlich für jede andere Datumskombination ebenso finden. Aber wahrscheinlich hat sich noch niemand ernsthaft die Mühe gemacht, alle Unglücksfälle, die am Montag dem Fünfundzwanzigsten passierten, aufzulisten...
Es gibt auch positive Beispiele
Tatsächlich geschehen am Freitag dem Dreizehnten nicht ausschließlich negative Dinge. Sehr positiv erlebte diesen Tag beispielsweise der französische Offizier Alfred Dreyfus, denn am 13. Juli 1906 wurde er rehabilitiert und zum Major befördert.
Sogar der volkstümliche Glaube in Deutschland belegte teilweise zumindest den Freitag keineswegs negativ. Dies geschah in Folge der Reformation, da der Freitag (als Tag der Kreuzigung Christi) zunehmend als Beginn der Erlösungstat angesehen wurde. Bis in das 20. Jahrhundert hinein galt der Freitag daher vor allem in der nordöstlichen Hälfte Deutschlands als ausgesprochen glücksbringend. Der eher katholisch geprägte Südwesten hingegen hielt diesen Wochentag weiterhin für einen Unglücksfaktor. Die Dreizehn jedoch hatte offenbar noch nie viel Freunde. Lediglich im Alten Testament der Bibel gilt sie nach Meinung einiger Ausleger als Glückszahl.