Bittere Zeiten im 2. Weltkrieg

Nach ihrer Hochzeit im Mai 1937 bezogen Barbara und Franz ihre erste gemeinsame Wohnung in Schweinfurt im militärischen Standort.  Es war schön, aber Barbara litt darunter, dass sie als Ehefrau eines Wehrmachtsangehörigen nicht mehr arbeiten durfte. Das war einfach nicht "standesgemäß"! Dafür mussten die jungen Leute bei allen maßgeblichen Leuten einen Antrittsbesuch machen (es waren ungefähr 20!) und deren Gegenbesuch erwarten. Erst dann war man "aufgenommen" und wurde zu offiziellen Veranstaltungen eingeladen.

Die erste eigene Wohnung

Anfang 1939 wurde Franz an die Heeresfachschule in Klagenfurt versetzt. Im Juni bezog das junge Paar glücklich seine erste private Wohnung. Im August kam das erste Kind zur Welt.

Der Krieg beginnt

Franz durfte seinen Sohn gerade mal 3 Tage sehen, dann wurde er zu einer angeblichen Wehrmachtsübung an die tschechische Grenze geschickt. Aber in Wirklichkeit hatte der Krieg begonnen. Franz musste nach mit seiner Panzereinheit nach Polen.

Auf nach Polen!

Bevor es weiter nach Frankreich ging, hatte Franz drei Tage Urlaub. Endlich konnte er seinen kleinen Sohn Norbert richtig bewundern, wenn auch nur kurz!

Fast wie im Frieden!

Als auch dieser Feldzug beendet war, wurde seine Abteilung über Ungarn nach Russland verlegt.

Barbara fühlte sich alleine in Klagenfurt sehr einsam. Wenn es irgend möglich war, besuchte sie wenigstens kurz ihre Eltern in Würzburg.

Stolze Großeltern!

In der Zeit von Herbst 1939 bis Anfang 1943 sah Barbara ihren Mann immer nur sehr kurz, wenn zwischen den einzelnen Feldzügen ein paar Tage Heimaturlaub hatte.

1942

Vor Stalingrad

Glück für Franz war es, dass er 1942 wegen großer Nierensteine plötzlich starke Koliken bekam und deshalb zum Nachschub versetzt wurde. Als Chef einer Versorgungskompanie musste er nach dem Einmarsch in Stalingrad nochmals zurück, um den Nachschub zu sichern. Dadurch entkam er der Einkesselung, in der im November 1942 seine ganze Abteilung vernichtet wurde.

Verwundung

Allerdings bekam er selbst auf dem Rückweg nach Stalingrad mehrere Granatsplitter in den Rücken, den Kopf und einen Arm. Mit dem letzten Verwundetenzug wurde er noch nach Kiew gebracht. Auch da hatte er nochmals Glück, denn er wurde in ein Lazarett in Wien gebracht. Es gelang ihm, dass diese Nachricht über viele Umwege an seine Frau weitergeleitet wurde.

Bald durfte sie Franz besuchen und auch den kleinen Sohn mitbringen. Barbara erreichte es sogar, dass Franz nach Klagenfurt verlegt wurde.

Wieder hergestellt, aber noch nicht frontfähig wurde Franz 1943 als Adjutant nach Bamberg versetzt. Barbara durfte als "Mutter mit Kind" nicht alleine in Klagenfurt bleiben. Also schloss sie ihre Wohnung ab und meldete sich nach Würzburg, wo ihre Eltern wohnten. Die Wohnung in Klagenfurt mit allem, was dazu gehörte, Möbel, Geschirr, Silber,... sah die Familie nie mehr, obwohl das Haus den Krieg unversehrt überstand.

In der Kaserne von Bamberg

Als Barbara 1944 nach Bayern kam, durfte sie nicht nach Würzburg hinein, weil mit einem Bombenangriff gerechnet wurde. Zum Glück wurde es Franz erlaubt, dass er seine Frau mit dem Kind eine Zeitlang in seiner kleinen Leutnantswohnung auf dem Standort wohnen ließ. Für den kleinen Norbert war das eine herrliche Zeit. Er sah die Soldaten exerzieren, er durfte auch einmal auf einen Panzer steigen, das war für ihn wunderschön!

Kinder, Kinder wollen wir!

Barbara war im Spätsommer 1944 hochschwanger. Als sie wieder einmal mit Norbert über den Kasernenhof lief, sang er das Soldatenlied "Wie zwei Kinder wollen wir..." lauthals in eigener Abwandlung und krähte "Kinder, Kinder wollen wir...". Der trockene Kommentar eines Leutnants war "Das sieht man!". Barbara wäre am liebsten in den Boden versunken!

Luftangriffe in Würzburg

Zur Geburt ihres zweiten Kindes fuhr Barbara zu ihren Eltern nach Würzburg. Franz durfte den Standort ja nicht verlassen. Da die junge Frau schon 2 Fehlgeburten hinter sich hatte, wurde ihr erlaubt, sich vom Roten Kreuz abholen zu lassen. Der Wagen kam auch pünktlich zum errechneten Termin. Er bestand aus einem Auto, auf dessen Kühler ein Brett befestigt war, damit der Fahrer die beiden vorgespannten Pferde lenken konnte. Als wegen eines Liftangriffs die Sirenen heulten, musste sie den Wagen verlassen und einen Luftschutzkeller aufsuchen. Als der Alarm vorüber war, war von dem Fahrer nichts mehr zu sehen. Barbara machte sich zu Fuß auf den Weg in die Klinik und klammerte sich bei jeder Wehe an den nächsten Laternenmast. Endlich landete Barbara in der Klinik, wo ihre kleine Tochter Jutta auf die Welt kam. Beide mussten fast täglich einmal in den Luftschutzkeller der Klinik.

Barbara mit Töchterchen

Schluss folgt!
Laden ...
Fehler!