Phnom Penh

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Phnom Penh

Phnom Penh ist mit seinen knapp 2 Millionen Einwohnern eine der kleinsten und nicht unbedingt die typische asiatische Hauptstadt. Die Schönheit und das Flair erkennt man erst auf den zweiten Blick. Schon auf der ersten Fahrt durch die Stadt lernt man die wichtigste Verkehrsregel. Nämlich, dass es keine Regeln gibt, zumindest hält sich keiner an bestehende Regeln. Rote Ampeln und Verkehrsschilder scheinen nur zur Zierde aufgestellt. Nur auf Kreuzungen stehende verkehrsregelnde Polizisten erhalten die volle Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer. Die unendlich vielen lärmenden Motorräder, Tuktuks und wenigen Autos schlängeln sich in gemäßigtem Tempo pausenlos durch die Straßen der Stadt. Ein Chaos, dessen durchaus vorhandene eigene Ordnung sich dem ausländischen Besucher nur schwer erschließt.

Die kambodschanischen "Tuktuks" unterscheiden sich sehr von den wohl weltbekannten Tuktuks in Thailand. In Thailand bilden Motorrad und Sitzplätze für die Passagiere eine Einheit, das kambodschanische Gegenstück besteht dagegen aus einem Motorrad und einem überdachten Anhänger, der 4 Personen Platz bietet. Auch vom Tempo her tuckert man im wahrsten Sinne des Wortes in Kambodscha durch die Strassen, während speziell in Bangkok die Tuktuks mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die Strassen jagen, sofern es der Verkehr erlaubt.

Kambodschanisches Tuktuk

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Phnom Penhs lassen sich in 2 Tagen besichtigen. Beginnend beim Königspalast mit der Silberpagode, der seit 1993 wieder die offizielle Residenz des Königs Norodom Sihanouk ist, über das Nationalmuseum bis hin zu den vielen Pagoden und Märkten die auf die Stadt verteilt sind.

Vom Königspalast kann ein großer offizieller Teil besichtigt werden. Noch recht gemütlich und ruhig geht es früh am Morgen zu. Schmuckstück des Palastes ist die Silberpagode mit ihren verschiedenen Bauwerken und Statuen, die auf dem Gelände des Königspalasts integriert ist. Etwas deplaziert erscheint allerdings eine alte Villa, die neben dem Verwaltungsgebäude zu finden ist. Diese Villa wurde ursprünglich für die Eröffnung des Suezkanals gebaut. Die Franzosen machten diese Villa König Norodom zum Geschenk, nachdem diese am Suezkanal nicht mehr gebraucht wurde. Sie wurde kurzerhand abgebaut, nach Kambodscha verschifft und auf dem Palastgelände wieder aufgebaut.

Königspalast Phnom Penh

Gemütlich verweilen kann man in einem der vielen Straßencafes entlang dem lebhaften Sisowath Quai, der Riverfront des Tonle Sap Flusses, an der sich Hotels, Gästehäuser, Geschäfte, Reisebüros, Restaurants und Bars aneinander reihen. Besonders an den Wochenenden herrscht hier ein quirliges Treiben, wenn zu den vielen Touristen auch die Einwohner Phnom Penhs zum Flanieren oder zum Picknick an die Uferpromenade kommen. Aber auch das bunte Treiben der Märkte sollte man sich nicht entgehen lassen. Auf dem Zentralmarkt in und um ein riesiges Gebäude im Art-Deco Stil oder dem sogenannten Russenmarkt kann alles erstanden werden, was das Herz der Einheimischen und der Touristen begehrt. Dinge des täglichen Bedarfs für die einheimische Bevölkerung findet man neben Seidenschals, Tischdecken und Schmuckständen für die ausländischen Besucher.

Strassenmarkt in Phnom Penh

Killing Fields

Etwa 15km außerhalb Phnom Penhs liegen die "Killing Fields" von Choeung Ek, die Massengräber des Regimes der Roten Khmer. Ein sowohl eindruckvoller als auch sehr bedrückender Ort, an dem inmitten der Gräber ein Mahnmal, errichtet wurde, in dem ein Teil der Schädel der Opfer übereinander gestapelt aufbewahrt werden. Um das Mahnmal herum die Reste der Massengräber, die größtenteils nicht mehr geöffnet wurden. In der Zeit der Roten Khmer von 1973 – 1979 wurden im ganzen Land Millionen Menschen vom Regime des Pol Pott grausam ermordet. Um die jetzige politische Situation und Armut Kambodschas verstehen zu können, sollte auch dieser Teil der Geschichte nicht ausgelassen werden. Im Zusammenhang mit den Killing Fields ist auch eine Besichtigung des Foltergefängnisses Tuol Sleng in Phnom Penh sinnvoll, da in den Massengräbern von Choeung Ek die grausam hingerichteten Menschen liegen, die zuvor dort inhaftiert waren.

Mahnmal - Killing Fields bei Phnom Penh

Sihanoukville

Per Bus erreicht man den bekanntesten Badeort Sihanoukville von Phnom Penh in 4 Stunden. Nach großen luxuriösen Hotelressorts sucht man fast vergebens. Entlang des bekannten Hauptstrandes dem "Ocheuteal und Serendipity Beach" reihen sich einfache Gästehäuser und kleine Strandrestaurants aneinander. Die kleinen Hotels liegen in zweiter. oder dritter Reihe. Der bekannte Hauptstrand wird nicht nur von ausländischen Touristen genutzt, sondern auch von vielen Einheimischen, die meist an den Wochenenden mit ihren Familien nach Sihanoukville kommen. Seit Jahren kursieren abenteuerliche Gerüchte, dass die Bebauung entlang des Strandes abgerissen und durch große Hotelressorts ersetzt werden soll. So weit ist es aber zum Glück noch nicht und man kann seinen Aufenthalt am lebhaften Strand auf einer für wenig Geld gemieteten Strandliege oder bei einem Drink in einer der Bars direkt am Strand genießen. Ruhige abgeschiedene Strände findet man rund um Sihanoukville, an die man sich per Tuktuk oder Taxi fahren lassen kann. Den aktiven Urlaubern werden Ausflüge in die Umgebung oder Schnorcheltouren angeboten.

Ocheuteal Beach

Weitere Bilder aus Kambodscha und dem Rest der Welt

Reisen und mehr - mein Reiseblog

Reisende, am 18.03.2011
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Bildquelle:
Reisefieber (Dezember in Goa, Indien)

Autor seit 13 Jahren
13 Seiten
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