Kampfsport erfreut sich insbesondere bei Kindern immer größer werdender Beliebtheit. Selbst Kleinkinder sind bereits von den vielfältigen Sportarten fasziniert. Doch die Eltern haben noch immer Berührungsängste. Wissen nicht so richtig, was auf sie und die Kinder zukommt, haben Angst, den Kindern könnte etwas passieren, oder der Kampfsport würde sich negativ auf dessen Entwicklung auswirken. 

Ängste der Eltern...

Viele Eltern haben Angst, dass ihren Kindern während des Trainings, vielleicht auch während möglicher Wettkämpfe, etwas zustoßen könnte. Natürlich sind diese Ängste nicht unberechtigt. Schließlich lassen sich auch zahlreiche schwarze Schafe im Kampfsport finden. Doch mit der richtigen Anbieter-Auswahl sollten die Bedenken nicht vorhanden sein. 

Kampfsport für Kleinkinder (Bild: S. Hofschklaeger / pixelio.de)

Mein Kind könnte sich verletzen

Eine der größten Ängste der Eltern ist sicherlich die, dass sich ihr Kind verletzen könnte. Natürlich ist dies möglich, aber unter fachgerechter Anweisung sehr unwahrscheinlich. Ein erfahrener Trainer weiß, wie gehandhabt werden muss und weiß dies auch an die Kinder zu übermitteln. Außerdem sollte die Angst vor Verletzung auch gar nicht so sehr ins Gewicht fallen. Denn ist die Gefahr grundsätzlich in jedem Sport vorhanden. Im Fußball, im Reitsport, selbst beim Ballett können sich die Kinder ernsthafte Verletzungen zuziehen, die nicht selten extremer ausfallen können, als im angeleiteten Kampfsport. 

Der Kampfsport könnte sich negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken - "es könnte ein Raudi werden"

Natürlich wirkt sich Kampfsport auf die Entwicklung eines Kindes aus. Doch unter fachmännischer Anweisung anders als gedacht. Eltern sollten sich keine großen Gedanken machen, dass ein kleiner Kampfzwerg zum Raudi werden könnte. Denn vor allem kompetente und erfahrene Trainer legen sehr viel Wert auf Disziplin und Teamgeist. Den Kindern wird kein "Raudi-Sein" vermittelt, sondern ausschließlich positive Eigenschaften, wie eben die genannte Disziplin und der Teamgeist. Somit können Eltern sogar von dem Kampfsport-Training profitieren. 

Vorteile der Kampfsportkunst...

Allen vermeintlichen Nachteilen der Kampfsportarten für Kinder zum Trotz muss erwähnt werden, dass diese sehr viele Vorteile bieten, die bei genauerer Betrachtung überwiegen und darüber hinaus für das gesamte Leben sehr wertvoll sind. 

  • Die Kinder lernen Disziplin und Teamgeist auf "spielerische Weise" kennen
  • Sie finden ein Hobby, ein Interessengebiet dem sie sich widmen können
  • Fühlen sich Eltern nicht auch viel sicherer, wenn sie wissen, dass ihre Kinder sich wehren können, im Falle das sie angegriffen werden?
  • Insbesondere Kinder mit schwachem Selbstwertgefühl können vom Kampfsport profitieren. Das Selbstvertrauen wird maßgeblich gesteigert und selbstbewusste Kinder, sind doch glückliche Kinder.
  • Auch das Finden neuer Freunde ist durch das Training in einer Gemeinschaft wesentlich einfacher und schneller möglich.

Das sind natürlich nur ein paar Vorteile, die der Ansicht der Autorin nach jedoch die wichtigsten darstellen. 

WICHTIG: Eltern sollten ihre Kinder natürlich in gar keinem Fall und unter gar keinen Umständen dazu zwingen, Kampfsport auszuüben. Die Kinder sollten es immer selber wollen und idealerweise auch die Kampfsportart selber auswählen - Probetrainings sind hier eine ideale Möglichkeit und werden in der Regel auch von allen seriösen Anbietern angeboten.

Welche Kampfsportarten gibt es eigentlich...

  • Judo - japanische Kampfsportart nach dem Prinzip "Siegen durch Nachgeben". Ziel ist es, durch ein Minimum an Aufwand eine maximale Wirkung zu erreichen. Gegenseitiger Respekt und Disziplin werden sehr groß geschrieben.
  • Karate - chinesische Kampfsportart, in welcher ein besonderer Fokus auf die körperliche Kondition, Schnelligkeit und Beweglichkeit gelegt wird. Ideal zur Selbstverteidigung. Allerdings ist Karate heutzutage sehr auf Wettkampf und Leistung ausgerichtet, weshalb genauer überlegt werden sollte, ob es sich für Kinder eignet (enormer Leistungsdruck).
Teakwondo für Kinder
  • Ju Jutsu - japanische Kampfsportart abstammend von den Samurai. Waffenlose Selbstverteidigung. Der Fokus beim Ju Jutsu liegt auf das Schaffen einer vorübergehenden Angriffsunfähigkeit des Angreifers. Dabei soll möglichst wenig Kraft aufgebracht werden. Zusätzlich werden der Charakter und das Selbstwertgefühl gestärkt. Auch werden Konfliktlösungen auf friedlicher Art übermittelt. Der Ansicht der Autorin nach ideal für Kinder geeignet. Insbesondere da ein breites Spektrum an Selbstverteidigungsmöglichkeiten vorhanden ist, wodurch bereits die Kleinsten trainieren können.
  • Aikido - japanische Kampfsportart mit dem Ziel der Abwehr. Selbstverteidigung durch das Angriffsunfähigmachen des Gegners. Dabei soll die gegnerische Kraft abgeleitet werden und dieselbe Kraft intelligent eingesetzt werden. Besondere Werte werden auf Gehorsamkeit und Disziplin gelegt. Da die Techniken jedoch meist sehr kompliziert sind, ist Aikido nicht für jedes Kind geeignet - es könnte schnell zu anstrengend werden.
  • Wing Tsun - chinesische Kampfsportart, auch als Kung Fu bekannt. Hauptsächlich dient Wing Tsun der Selbstverteidigung und hat zudem sehr viel mit Denken zu tun. Die Übungen müssen mit viel Konzentration durchgeführt werden und die Sportler müssen sich auf den Sport "einlassen". Sowohl die geistige wie auch die körperliche Flexibilität wird immens gesteigert, ebenso wie die Wahrnehmung. 
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