Massai Männer in Tracht

Massai (Bild: Casares)

Kenia

Auf nach Afrika!

An einem grauen diesigen Wintertag im Dezember fliegen wir von Frankfurt mit einem Direktflug vorbei an dem Kilimanjaro nach Mombasa in die Sonne. Hier erwartet uns tropisches warmes Strandklima und das Stimmungsbarometer steigt. Die erste Überraschung ist die Übernahme des Leihfahrzeuges. Der Schalter ist nicht besetzt, aber der Kollege von Budget konnte gefunden werden. Die Formalitäten dauerten extrem lange, da weder der Computer noch der Kreditkartenscanner funktionierte. Da war guter Rat teuer, aber nach 2stündiger Diskussion und beratschlagen, haben wir eine afrikanische Lösung erarbeitet, mit der alle Leben konnten. Wir füllen die Fahrzeug-Formulare mit dem Kugelschreiber und per Hand aus. Endlich stehen wir vor unserem Leihfahrzeug, einem etwas in die Jahre gekommenen, verbeulten Kombi in einer undefinierbaren Farbe. That's Africa. Hauptsache das Auto fährt.

Riesenschildkröte (Bild: Casares)

Baum mit Früchten (Bild: Casares)

Geckogelege mit Eiern

Geckogelege mit Eiern (Bild: Casares)

Boko Ranch

Wir freuen uns auf unser Abenteuer und schlängeln uns im Linksverkehr durch Mombasa Richtung Norden zur Boko Ranch. http://www.bokoboko-kenya.de/ Um uns zu akklimatisieren verbringen wir drei herrliche Tage zwischen Pool, topischen Garten und Tierbeobachtungen. Affen, Bushbaby, Schildkröten und Krokodile, exotische bunte Vögel und Schmetterlinge können hier schon mal Hautnah erlebt werden. Die kleinen Gästehäuschen liegen mitten in einem botanischen Garten mit üppiger Vegetation. Sie sind afrikanisch zweckmäßig eingerichtet und verfügen über eine Dusche und Toilette. Das Essen ist reichhaltig und gut. Der Service ist exotisch und freundlich. Der blaue Pool lädt zum Relaxen und Verweilen ein. Die bunten Geckos sind viel zu flink, um Sie einzufangen. Sie sorgen aber für viel Spaß bei den Kindern. Der nahegelegene einsame weisse Strand am Indischen Ozean kann von hier mit Fahrrad erreicht werden. Er liegt ca. 3 km entfernt.

Strand (Bild: Casares)

Krabben am Strand (Bild: Casares)

Pool Eden Roc (Bild: Casares)

Malindi

Weiter geht's über die Straßen gen Norden an die Strände rund um Malindi. Das Hotel Eden Roc in Malindi ist ein einfaches Hotel mit mehreren Pools in einer direkten Strandlage. Das Zimmer ist sauber und großzügig mit Extra-Wohnzimmer, so daß wir genügend Platz für das Babybett finden. Wir nutzen die einsamen Strände für Muschelsuche, Wettrennen und natürlich zum Krabben beobachten. Die Glasboden-Bootstour über den indischen Ozean ist klasse, zumal zahlreiche Nature Reserve direkt vor der Türe liegen. Das Meer ist hell und durch die afrikanische Sonne leuchten zahlreiche bunte Fische unter unserem Boden auf.

Zum Tsavo (Bild: Casares)

Tsavo East Nationalpark

Über das Sala Gate fahren wir in den Tsavo East National Park ein. Schon auf den Weg ins Tarhi Camp (http://www.kiwara-safaris.com/tarhicamp.html) treffen wir auf eine Herde roter Elefanten. Diese typische Elefantenfarbe in dieser Region resultiert daraus, daß die Erde extrem rot ist. Die Elefanten schützen Ihre Haut vor Sonne und Parasiten, indem sie sich mit der Erde einreiben, z. B. beim Suhlen oder auch bestäuben nach dem Baden. Das Tarhi Camp ist ein wunderbares Zeltlager im afrikanischen Busch. Von hier kann am Nachmittag oder am Morgen zur Safari aufgebrochen werden. Neben Giraffen, Zebras, zahlreiche Vögel gibt es aber auch Büffelherden zu entdecken, Flußpferde oder Elefanten. Der Tsavo East belohnt einen an manchen Stellen mit malerischen Ausblicken, tiefen Tälern und unglaublich rote Erde. Nach mehreren Safaris verlassen wir den Tsavo East über das Manyani Gate Richtung Nairobi. Die Hauptverbindungstrasse von Mombasa nach Nairobi ist von vielen Schlaglöchern und Baustellen gekennzeichnet und so zieht sich die Strecke bis nach Nairobi.

bunte Vögel (Bild: Casares)

Im Tsavo (Bild: Casares)

Zebra (Bild: Casares)

Giraffe (Bild: Casares)

Hippos gefunden (Bild: Casares)

Auf der Suche nach Hippos (Bild: Casares)

Nairobi bei Nacht!

Am späten Nachmittag dämmert es bereits und wir müssen noch ca. 2 Stunden weiter bis Nyeri. Als wir endlich auf der Farm von Petra Allmendinger ankommen, ist es stockfinster. Nairobi bei Nacht hat extrem viel Zeit in Anspruch genommen, da es alle 5 km eine Polizeikontrolle gibt. Regelmäßig wurden unsere Papiere geprüft. Die Polizisten haben Fragen gestellt wie: Wo kommt Ihr her? Wo wollt Ihr hin? Wie ist Deutschland? Oder wie gefällt Euch Kenia? Wir wurden überall äußerst freundlich und fröhlich empfangen und verabschiedet. Unsere Papiere wurden uns immer ohne Extra-Gebühren oder Prämien zurückgegeben. Die Nachtfahrt durch Nairobi kann als absolut unkompliziert und problemlos, aber als sehr zeitintensiv eingestuft werden.

Nashorn (Bild: Casares)

Afrikanischer Büffel (Bild: Casares)

Solio Game Ranch

Dank der guten Beschreibung von Petra haben wir dann auch den Abzweig nach Sandai gefunden. Hierbei handelt es sich um einen kilometerlangen Feldweg, der zur Ranch führt. Da der Feldweg trocken war, konnte er mit unserem Kombi befahren werden. Neben Reitsafaris ins Gelände für alle Altersstufen können von Sandai herrliche Ausflüge ins Umland unternommen werden. Sandai lädt zum verweilen, erholen und ausruhen ein, unkompliziert, familiär und spektakulär. (http://www.africanfootprints.de/en/sandai-kenya/) Einer unserer Ausflüge führt uns auf die Solio Game Ranch. Petra, die Chefin in Sandai versorgt uns mit Lunchpaketen, Stühlen, Tisch und Tischtuch. Es ist ein aufregendes Gefühl mittem im Busch das Mittagessen einzunehmen. Neben Pavianen kommt man hier auch mit Nashörnern in Berührung. Aber auch Büffel, Springböcke, Zebras und Giraffen begegnen uns ebenso wie Trappen oder Straußen

Schlange auf erfolgreicher Jagd

Schlange auf erfolgreicher Jagd (Bild: Casares)

Mount Kenya National Reserve und Meru

Ebenfalls ein sehr schöner Ausflug ist rund um den Mount Kenya National Reserve. Hier laden zahlreiche Trampelpfade zu Wanderungen ein. Exotische Pflanzen säumen unseren Weg und der Ausblick auf den höchsten Berg Afrikas ist gigantisch.

Ein ganz besonders spannender Tag war für uns persönlich ein Tagesausflug nach Meru. Hier wohnt von unserer derzeitigen Gastschülerin die Familie. Herzlich wurden wir von allen Familienmitgliedern empfangen, bekocht und in ihre Tradition und Kultur eingeweiht. Der Besuch des Meru Museums hat sich für uns gelohnt. Hier werden die verschiedenen Stämme mit Ihren Kulturen erklärt, die Outfits vorgestellt, aber auch die Art des Hüttenbaus oder Traditionsunterschiede anschaulich dargestellt.

Nairobi, Reitsafari oder Karen Blixen Museum?

Nairobi ist ebenfalls einen Ausflug wert, sowie auch der Besuch des Nairobi National Parks oder das Karen Blixen Museum. Alle Ausflüge können auf eigene Faust mit eigenem Fahrzeug unternommen werden. Für Gäste auf Sandai gibt es die Möglichkeit am Ausflugsprogramm teilzunehmen oder sich am Flughafen von Nairobi abholen zu lassen und ganz auf das Auto zu verzichten. Mittlerweile gibt es auf der Ranch auch Selbstversorger Bungalows mit genügend Platz für eine Familie. Unvergessliche Erlebnisse sind die Safari Streifzüge hoch zu Pferd. Da es sich um keinen Zoo handelt, weiss man nie welche Tiere man zu gesehen bekommt. Die Kameras auf keinen Falls vergessen und immer griffbereit halten.

Rund um den Mount Kenya (Bild: Casares)

Reitsafari (Bild: Casares)

Wo bitte geht's zum Sundowner?

Die Sundowner am Abend ist ein Pflichtprogramm. Von traumhaft rot bis postkartenkitschig geht die Sonne unter und erzeugt am Ende eines jeden Tages ein Highlight, dem sich keiner entziehen kann. Kaum ist die Sonne untergegangen, wird es auch schon schlagartig dunkel und kühl. Sandai liegt auf mehr als 2000 hm, damit ist sichergestellt, dass es keine Malaria-Mücken gibt. Ein ganz toller Platz zum relaxen und erholen. Gelebt wird hier aber der Mythos aus Jenseits von Afrika.

Um es mit Karen Blixen's Worten zu beschreiben: Ich hatte eine Farm in Afrika, am Fusse der Ngong Berge. Nun wir schauen auf den Mount Kenya und bewundern träge die vorbeiziehenden Wolken die auf mehr als 5000 HM den Mount Kenya scheinbar umtanzen.

Sundowner (Bild: Casares)

tolle Lichtspiele (Bild: Casares)

Damit wir nicht die gleiche Route über Nairobi gen Süden zurückfahren, geht es auf dem Rückweg über Thika, Vatta, Machakos nach Kibiki. Danach hat uns die Hauptachse wieder bis zur Voi Wildlife Lodge. Hier legen wir einen weiteren Stopp ein, da auf uns Tsavo West wartet. Die Voi Wildlife Lodge ist ein großes Hotel mit einem guten Restaurant. Hier kann man bei leckerem Essen auf das Wasserloch schauen und die Geräusche der Nacht geniessen.

Landys auf Sandai (Bild: Casares)

schattiges Freiluft-Restaurant (Bild: Casares)

Diani Beach

Unsere letzte Station der Reise ist der berühmte Diani Beach. Wir haben ein typisches Rondavel in einem parkähnlichen Grundstück gemietet. Dieses Rondavel kann als Selbstversorger genutzt werden, d. h. es gibt neben 2 Schlafzimmern eine Terrasse und eine Küche. In dieser Anlage bestand aber zusätzlich die Möglichkeit einen persönlichen Koch mit zu buchen. Von hier ist der Strand in Fußnähe. Der Gärtner der Anlage hat uns die Pflanzen und Früchte erklärt, wie sie geöffnet werden oder was essbar ist. Der Koch hat dann anschließend die frischen Obst- und Gemüsestücke zu herrlichen exotischen Gerichten verarbeitet.

Diani Beach (Bild: Casares)

Diani Beach (Bild: Casares)

Noch eine afrikanische Story...

Besonders schön war unser diesjähriger Weihnachtsbaum. Wir bekamen ein paar schöne grüne Zweige vom Gärtner, die dann von den Kindern mit weißen und rosa Blüten verziert wurde. Dieses treiben hat der Gärtner mit großen Augen, viel Interesse und Belustigung verfolgt. Tja, und als wir dann an den Strand gegangen sind, hat er unseren Weihnachtsbaum mit allem was der botanische Garten hergibt verschönert. That's Africa. Fröhlich, offen für Neues und absolut bunt.

unser Weihnachtsbaum vorher (Bild: Casares)

unser Weihnachtsbaum - nachher (Bild: Casares)

Shimba Hills und Mombasa

Neben Strandausflügen luden auch die Shimba Hills zu Wanderungen und Safaris ein. Tiere sind dort allerdings sehr wenige zu sehen oder auch ein Ausflug nach Mombasa gehört zum Reiseplan. Neben den berühmten Stoßzähnen ist aber auch die Altstadt sehenswert und zahlreiche Restaurants laden zum aus probieren ein. Ein Reiseführer, wie z. B. Lonely Planet ist ein guter Ratgeber.

Mombasa

Mombasa (Bild: Casares)

Kleine Gassen in Mombasa (Bild: Casares)

Badetreff in Mombasa (Bild: Casares)

Unser Fazit:

Im Dezember sind die Temperaturen in Nairobi angenehm und sommerlich. In Mombasa dagegen ist es warmfeucht und schwül. Sicherer und unkomplizierter ist das Autofahren in Kenia mit einem Allradfahrzeug, insbesondere in den Nationalparks. Wie in vielen Teilen der Erde gibt es in Kenia den Linksverkehr. Eine gute Adresse für Allradfahrzeuge ist die Firma www.kwenda.com. Dieses Unternehmen vermietet Toyota als auch Landrover-Fahrzeuge von Südafrika bis nach Kenia. Auch eine grenzüberschreitende Reise ist mit diesem Vermieter möglich und als Rundtour auch kostenlos. Einwegstrecken müssen angefragt werden.

Ein guter Reiseführer für die Selbstfahrer ist der Lonley Planet in Englisch/auch mittlerweile in Deutsch oder der Reise-Know –How. Als Reiseland auch mit kleinen Kindern ist Kenia absolut geeignet. Die Kenianer sind kinderfreundlich und es gibt jede Menge zu entdecken, auszuprobieren oder auch zu bestaunen. Die Kenianer sind uns freundlich, offen und neugierig begegnet. In keinster Weise haben wir um unsere Sicherheit gebangt.

Sicherlich gehört zu so einer Reise mehr Vorbereitung als Flugtickets und Reiseführer kaufen, da wir zwei Kleinkinder mit dabei hatten. Selten ist eine Reise so unkompliziert gewesen. Es gibt keine Langeweile und auf jedem Übernachtungspunkt gibt es wieder neue Dinge zu entdecken. Spielzeug haben wir keines gebraucht. Das Kinderbett hatte den Vorteil, daß auch das Moskito-Netz über dem Babybett gut befestigt werden konnte. Natürlich benötigt man für eine Reiseplanung einen gewissen Vorlauf, da man auch Reisepässe für die Kinder braucht. Impfungen werden vielleicht noch auffrischt. Ein Gespräch mit dem Kinderarzt muss einplant werden, damit eine Notfall-Reiseapotheke zusammengestellt werden kann Bei kleineren Kindern gehören auch so Dinge wie, die Windeln, der Kinderwagen, Kinder-Autositze, Baby-Reisebett, Flaschen, Schnuller und Sterilisator mit ins Gepäck. Da können 20 kg Gepäckgrenze ganz schnell zu einer Herausforderung werden.

Die Hinweise des Auswärtigen Amtes sollten gelesen und beachtet werden und die Visa-Fragen müssen geklärt werden, dann steht einem schönen entspannten Urlaub nichts mehr im Wege.

Autor seit 11 Jahren
21 Seiten
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