Manche Katzen werden kilometerweit ...

Manche Katzen werden kilometerweit von zuhause gefunden. (Bild: pixabay)

Warum verschwinden so viele Katzen spurlos?

Sich über die häufigsten Gründe für das Katzen-Verschwinden schlau zu machen, hilft dabei, die Suche effektiv und nachhaltig anzugehen. Die meisten Tierhalter geben allerdings nach wenigen Wochen auf, weil sie der Überzeugung sind, dass Ihr Tier tot sein muss, da es noch nie länger weg geblieben ist.

Glauben Sie nicht einfach, Ihr tierischer Freund sei tot, nur weil Sie ihn nicht finden!

Das ist leider schon möglich, der Verkehr zählt sicherlich zu den verbreitetsten Ursachen dafür, dass das haarige Familienmitglied nicht zurückkommt. Aber auch viele andere Gründe können dazu geführt haben, deren Wahrscheinlichkeit gemeinhin unterschätzt wird.

Es kann durchaus sein, dass die Katze freiwillig gegangen ist, um sich ein neues Revier zu suchen!

Katzen sind von Natur aus Einzelgänger, und entgegen der landläufigen Meinung, man täte einer Katze einen Gefallen, wenn man ihr einen Gefährten dazu holt, kann es passieren, dass das erste Tier abwandert.

Unter Umständen können auch Streitigkeiten mit in der Nachbarschaft lebenden dominanteren Kollegen dazu führen, dass die Katze dem Stress durch Entlaufen entgehen möchte. Wie wir Menschen das auch am liebsten manchmal tun würden...

So individuell die Tiere sind, so unterschiedlich reagieren sie auf Stress. Der Katzenhalter merkt davon allerdings nur etwas, wenn das Haustier plötzlich unsauber wird oder sein Verhalten sich anderweitig auffällig verändert. Oder plötzlich verschwunden ist.

Wenn Sie Ihre Katze vermissen, überlegen Sie auch, ob sich in Ihren Lebensumständen und im Revier etwas verändert haben könnte. Das sind häufig andere Tiere, aber auch ein neuer Partner wird nicht unbedingt akzeptiert. Er oder sie muss Ihrer Katze nicht einmal etwas getan haben. Ebenso kann die Geburt eines Kindes aus Katzensicht ein Grund sein zu gehen!

Aber auch die dem Charakter der Tiere innewohnende Freiheitsliebe könnte sogar ohne Störfaktoren in der Umgebung einen Grund für das Verschwinden darstellen. Sich das einzugestehen fällt jedoch dem verzweifelten Tierbesitzer nicht leicht.

Die Freiheitsliebe von Hauskatzen wird von Haltern unterschätzt. Auch sie kann mitunter ein Grund für das Verschwinden von Katzen sein. (Bild: Pixabay)

Vermutlich kannten schon die Gebrüder Grimm das Phänomen der entlaufenen Katzen (Bild: Antranias / Pixabay)

Der Mythos von den Tierfänger-Banden

Auch nach Jahrzehnten ranken sich hartnäckig die Legenden um mysteriöse Katzenfänger-Banden. Diese seien für das massenhafte Verschwinden von Hauskatzen verantwortlich. So wird berichtet, dass in Gegenden, wo es Vermisstenfälle gab, immer wieder weiße Vans mit unbeleuchteten ausländischen Kennzeichen gesehen wurden, die zunächst die Gegend beobachteten und nachts dann die Hauskatzen einfingen, zumeist mit Lockstoffen. Gerne wurden diese Banden mit Altkleidersammlungen in Verbindung gebracht. Diese weißen Lieferwägen sollen zu einem mafia-artigen Ring von Katzenfängern gehören, die im Dienste von Pelzhändlern, Rheumadecken-Herstellern und / oder Versuchstierverkäufern für die Pharmaindustrie gehören.

Seidem es Internet für Jedermann gibt, gibt es nun diese für Tierhalter sehr beunruhigende Geschichte bereits, jedoch fehlen nach wie vor die Beweise. Selbst der Deutsche Tierschutz-Bund zweifelt die Existenz solcher Banden an.

In Facebook-Gruppen zu dem Thema "Katze vermisst" und sogar in der lokalen und Regenbogenpresse taucht diese Geschichte immer wieder auf, und erschreckt Katzenbesitzer teilweise derartig, dass sie es bevorzugen, ihre Katze als reines Wohnungstier zu halten.

Die Katzenfänger agieren angeblich in Verbindung mit Altkleider-Abholung (Bild: webandi / Pixabay)

Viele reden über die Katzenfänger-Mafia, aber Beweise für deren Existenz bleiben aus (Bild: pixabay)

Keller, Garagen und Gartenhäuschen

Sehr häufig gelangen Katzen durch Ihre Neugier in Gefangenschaft. Sprechen Sie daher Ihre näheren und weiteren Nachbarn persönlich oder mit Zetteln (persönlich ist immer besser!) an und bitten Sie sie, überall nachzusehen, ob das Tier versehentlich eingesperrt wurde. Am besten sollten die fraglichen Gebäude kurz offen gelassen werden. Eine Katze, die nicht gefunden werden will, findet man auch nicht!

Gehen Sie weiterhin nachts, wenn alles ruhig ist, rufen. Oftmals hört man dann die Antwort und kann die Katze befreien.

Keller und Garagen auch der ...

Keller und Garagen auch der Nachbarschaft sorgfältig auf eventuell eingeschlossene Katzen kontrollieren! (Bild: pixabay)

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...

...wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.

Nachbarschaftliche Verhältnisse zeichnen sich häufig durch angespanntes Miteinander aus. Nicht umsonst sind die meisten Zivilklagen in Deutschland Nachbarschaftsstreitigkeiten.

Da Katzen das Verhältnis zum Nachbarn relativ egal ist, machen sie auch vor einem Zaun oder einer Mauer nicht halt. Und wenn nun ins frisch geharkte Blumenbeet gemacht wird oder die Vögel am Futterhaus weg gefangen werden, könnte dies zu einer weiteren Eskalationsstufe des Konfliktes beitragen.

Auch Katzenhasser in der Nachbarschaft könnten auf ihre ganz eigene Weise aktiv geworden sein. Man hört häufiger von Fällen, in denen das Tier eingefangen und etliche Kilometer weiter ausgesetzt wurde. Oder Schlimmeres, aber diese Fälle dürften sich in Grenzen halten.

Katzen sind Nachbarn manchmal ein ...

Katzen sind Nachbarn manchmal ein Dorn im Auge.. (Bild: geralt / Pixabay)

"Die Katze hat sich uns ausgesucht" - warum zugelaufene Tiere so selten gemeldet werden

Häufig siedeln sich streunende Tiere irgendwo an, ohne dass es zunächst auffällt. Oder das Tier ist plötzlich da und bleibt einfach. So ähnlich berichten viele Finder in ihrer Fund-Anzeige.

Ein Finder hat keinen Leidensdruck, daher inseriert er entweder spät oder gar nicht. Wenn es ihm selbst noch nie passiert ist, dann weiß er nicht, wie verzweifelt so ein Tier vermisst und gesucht werden kann. Oder er glaubt, es sei ausgesetzt worden.

Die zugelaufene Katze wird also, wenn es irgendwie passt, eingemeindet und bleibt. Recht schnell gewöhnt man sich an das Tier und "übersieht" die Suchplakate, wenn es denn (noch) welche gibt. Denn die Katze hat es sich ja so ausgesucht...

Da es sein kann, dass ein Tier monatelang unterwegs ist oder sich irgendwo versteckt und nur nachts heraus kommt, gibt es eventuelle Suchplakate schon nicht mehr.

Finder handeln keinesfalls aus bösem Willen so. Eher aus Gedankenlosigkeit oder durch Fehlannahmen. Viele wissen auch gar nicht, dass sie nach einem Transponder-Chip suchen lassen könnten. Sie fragen in der Nachbarschaft und wenn sich dort niemand meldet, dann ist es eben so.

Diesen Umstand sollte ein Tierhalter bei seiner Suche mit einbeziehen, vor allem was die Dauer und die Entfernung der Plakatierung angeht.

Die Parole muss lauten: Durchhalten!

Wie oft liest man in Fund-Anzeigen, dass das Tier einen Chip oder eine Tätowierung hat, aber trotzdem nicht zugeordnet werden kann! Daher sollten Sie zunächst darauf achten, dass Ihr Stubentiger nicht nur gekennzeichnet ist, sondern ihn oder sie auch mit der eindeutigen Nummer des Chips oder des Tattoos bei TASSO e.V. zu registrieren!

Doch auch Tiere ohne Kennzeichnung können wiedergefunden werden! Es erfordert nur deutlich mehr Aufwand und Durchhaltevermögen.

  • Plakate, Plakate, Plakate: Nutzen Sie jede freie Stelle, die gut sichtbar in der Öffentlichkeit ist, für Ihre Plakate mit der Suchanzeige. Achten Sie darauf, dass Sie nichts beschädigen! (Achtung: Plakatieren in der Öffentlichkeit muss rein rechtlich bei der Gemeinde genehmigt werden, sonst kann es zu Ordnungsstrafen kommen.)
  • Tierärzte und Tierschutzorganisationen bzw. -heime bis ca. 50 oder mehr Kilometer Umkreis informieren inklusive Suchplakat. Notfalls per Post schicken!
  • Hängen Sie Zettel in Supermärkte, die Aushänge akzeptieren
  • Kindergärten & Schulen
  • Bushaltestellen
  • Wartezimmer von Ärzten (Am besten in Form von Handzetteln, dennoch immer vorher fragen!)
  • An Ampelkreuzungen - so dass der Zettel bei Rot ins Auge fällt
  • Hängen Sie ein deutlich sichtbares Plakat in das Fenster Ihres Autos, natürlich so dass Sie hinten noch etwas sehen!
  • Bestellen Sie Handzettel, die Sie in nahe Haushalte ausliefern (lassen)
  • Auch online gibt es viele Möglichkeiten zu inserieren: Facebook in regionalen und Tier-Such-Gruppen, eBay Kleinanzeigen und Tierschutzverzeichnis sind hier besonders wichtig!

Denken Sie immer daran: Viel hilft viel! Vielleicht ist genau der eine Zettel der, der den verzweifelt erwarteten Anruf bringt!

Und pflegen Sie Ihre Plakate: Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Aushänge! Manchmal dauert es Monate oder sogar Jahre, bis das Tier jemandem auffällt.

Nie aufgeben!

Geben Sie nicht so schnell auf, denn manchmal dauert es eben länger, bis das Tier irgendwo auffällt!

Ratgeber zum Katzen-Verhalten

Weiterführende Informationen zu Problemverhalten von Katzen erhalten Sie HIER.

 

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