Mama, Papa, Baby und der Staat?

Mama, Papa, Baby und der Staat? (Bild: Pixabay.com)

Der Staat als Familienförderer

Die Grundidee des Kindergelds ist, neben der Existenzsicherung, vor allem die Familienförderung. In einer modernen und arbeitsteiligen Gesellschaft sinkt die Geburtenrate und der demographische Wandel sorgt für das Phänomen, dass immer weniger Kinder nachkommen und die Sozialsysteme gefährdet sind. Mit dem Kindergeld können Familien finanziell entlastet werden und Kinder werden zumindest nicht nur im Hinblick auf ihre Kosten reduziert. In der Tat ist es so, dass die Familienplanung, und damit auch der Wunsch nach Kindern immer auch von den immensen Kosten der modernen Gesellschaft abhängig gemacht werden. Kinder sind zwar Lebensqualität und Lebensglück, kosten aber in ihrer Existenz auch Geld. Die Integration des Kinderwunsches in sozialstaatliche Rahmenbedingungen kann den Attraktivitätsverlust des Kinderwunsches aber durchaus aufwiegen. Der Staat ist schließlich davon abhängig, dass genügend Gesellschaftsmitglieder heranwachsen, welche den Arbeitsmarkt und die Rentenkassen in der Zukunft tragen werden. Deswegen ist es auch für moderne Sozialstaaten so problematisch, dass der Geburtenrückgang weiterhin andauert. Hier kann ein angemessenes Kindergeld der Familienplanung zugutekommen.

Integration der Kinder in kulturelle Angebote

Doch auch wenn die Kinder erstmal da sind, gilt es, sie in das soziale Netz zu integrieren. Es reicht bei Weitem nicht, Kinder nur in ihrem Existenzminimum zu finanzieren. Über Essen und Kleidung hinaus kann der Nachwuchs nur glücklich und selbstverantwortlich heranwachsen, wenn sie kulturelle Angebote in ihrer Kindheit wahrnehmen können. Die Mitgliedschaft in einem Sportverein oder das Erlernen eines Instrumentes, aber auch die Förderung in bildungspolitische Sachen sowie eine angemessene Nachhilfe, sind für die Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung und kosten auf Dauer einfach sehr viel Geld. Hier wäre beispielsweise der Punkt, an dem man die Höhe des Kindergeldes durchaus auch nach oben anpassen kann. Die Integration der Kinder in ein kulturelles Feld ist darüber hinaus auch für die Identitätsbildung herausragend und sollte jedem Kind ab einem bestimmten Alter sichergestellt werden.

Fazit

Das Kindergeld ist ein wirklich wichtiges Instrument zur Versorgung von Eltern und Kindern. Es mildert Problemfälle und federt finanzielle Schwierigkeiten aufgrund der Kosten für Kinder ab. Darüber hinaus soll es für die Familienförderung einstehen und den Wunsch nach Kindern wieder attraktiver machen. In der Tat kann das Kindergeld existenzsichernde Funktionen erfüllen. In seiner Höhe aber kann man durchaus auch im Hinblick auf kulturelle und soziale Angebote damit argumentieren, dass das gezahlte Kindergeld oft nicht ausreicht, um Kinder wirklich optimal zu versorgen. Zwar besteht weiterhin die Versorgungspflicht, und insbesondere auch die Versorgungsfunktion bei den Familien, doch eine weitere Entlastung seitens des Staates kann durchaus sinnvoll sein.

Autor seit 13 Jahren
37 Seiten
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