Alle kriegen eins – nur ich nicht

Baby - ja oder nein?Dies wird wohl nicht das Hauptargument Ihrer Partnerin sein, wenn sie sich ein Kind wünscht, Sie aber dagegen sind. Trotz allem macht Druck von außen die Frauen darauf aufmerksam, dass ihre biologische Uhr unaufhaltsam tickt und es höchste Zeit für Nachwuchs wird. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Sie ihr von Anfang an gesagt haben, dass Sie nie Kinder haben wollen. Der Kinderwunsch kann lange im Verborgenen schlummern und meldet sich irgendwann mit Macht.

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Vielleicht hat Ihre Partnerin auch einfach gedacht: Wenn wir erst mal verheiratet sind … 

Auch wenn es traurig ist: Im schlimmsten Fall hilft hier nur eine Trennung. Denn wenn Sie kein Kind wollen, dann muss Ihre Frau sich entscheiden – für Sie oder fürs Kinderkriegen. Dieser Konflikt wiegt umso schwerer, wenn man sich wirklich gut versteht und eigentlich perfekt zueinander passt. Natürlich gibt es diese Situation auch umgekehrt. Er will ein Kind, sie keinesfalls, die Problematik bleibt die Gleiche und auch die letztendliche Erkenntnisse: Eine 360 Grad Drehung gibt es zu diesem Thema nicht.

Kinder – eine Entscheidung fürs Leben

Menschen, die sich gegen Kinder entscheiden, sind sich der Tragweite der Entscheidung für ein Kind oft sehr bewusst. Woher die Ängste stammen, ist schwer zu sagen: Männer fürchten häufig, dem Kind keine sichere Existenz bieten zu können oder als Vater zu versagen. Frauen scheuen sich vor der Verantwortung und befürchten, nicht genug Liebe geben zu können. Die Ursachen liegen im individuellen Lebenslauf begründet und unterscheiden sich von Fall zu Fall. Und manchmal hilft es, wenn sich beide Partner die Motivation für ihre Position klarmachen, warum sie unbedingt ein Kind wollen oder warum unbedingt nicht. Dies schafft eine Basis von Verständnis, in der neu überlegt und sich neu positioniert werden kann. Und manchmal stellt sich vielleicht heraus, dass es gar nicht wirklich um ein Kind, sondern um etwas ganz anderes geht.

Ein Kind als Klebstoff für die Partnerschaft

Oft ist ihnen diese Einstellung vielleicht gar nicht bewusst, dennoch kann der heiße Wunsch nach einem Kind auch das Bedürfnis sein, die Bindung in der Partnerschaft zu festigen, den Mann zu halten und Sicherheit zu schaffen. Wird dies ins Bewusstsein gerückt – zum Beispiel im Gespräch mit einem Paarpsychologen – kann der Partner auf diesen Wunsch reagieren und sich so verhalten, dass das Sicherheitsbedürfnis und der Wunsch nach Zusammengehörigkeit für die Partnerin erfüllt werden. Wenn es nun andersherum ist und Sie unbedingt ein Kind haben möchten, Ihre Partnerin sich aber strikt weigert, könnten ähnliche Beweggründe dahinterstecken: Vielleicht befürchten Sie insgeheim, dass sich Ihre Partnerin auseinanderlebt, dass ihr der Erfolg im Beruf wichtiger ist als ihre Beziehung und die Familie. Vielleicht steckt hinter dem Wunsch nach einem Kind unbewusst der Wunsch, die Partnern öfter zur Verfügung zu haben, weil sie zu Hause und dort (scheinbar) jederzeit erreichbar ist.

Verstehen ist der erste Schritt

Wenn Sie wissen, warum Ihre Partnerin unbedingt oder auf keinen Fall ein Kind will und auch sie Ihre Beweggründe kennt, macht das Entscheidungen möglich und schafft Handlungsspielraum. Vielleicht löst sich die Abwehr gegen das Kinder kriegen, wenn Sie wissen, warum der Widerstand überhaupt da ist. Möglicherweise erkennt ihre Partnerin, dass der Kinderwunsch doch nicht so dringlich war, sondern einfach ein Bedürfnis nach mehr Nähe ausgedrückt hat. Und vielleicht stellen sie beide auch fest, dass Ihre Einstellungen in dieser Sache zu unterschiedlich sind – dann bleibt nur die Trennung. Denn weder lebenslanger Verzicht, noch ein widerwillig angenommenes Kind sind eine Lösung und bieten keine Voraussetzungen für eine harmonische und zufriedene Beziehung.

alexaeastwest, am 31.07.2011
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Bild: clker.com (Wer gute Beziehungen möchte, sollte "Giraffensprache" sprechen: Gew...)

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