100.000 Tonnen Analogkäse werden jährlich in Deutschland produziert und in Fertigprodukten, für Backwaren und in Restaurants verwendet. Wegen seiner simplen Zusammensetzung ist er bis zu 40% billiger, als der für diese Zwecke ansonsten verwendete, ohnehin kostenunaufwendige (recycelte) Schmelzkäse. Als "Pizza-Mix" lässt sich das Käseimitat neben richtigem Käse auch in den Regalen der Supermärkte finden. Um in der Deklaration die Benennung "Käse-Imitat" zu verschleiern, wird von "überbacken" geredet oder dem Imitat eine geringe Menge echter Käse zugefügt, die dann auf der Zutatenliste an erster Stelle erscheint.

Analogkäse bietet den Herstellern neben dem Preisvorteil noch die Eigenschaft, dass er bis 400 Grad erhitzt werden kann. Dadurch kann die Fließbandproduktion von Pizzas etc. annähernd verdoppelt werden. Inzwischen haben einige Hersteller  allerdings auf die hier zitierte Kritik reagiert und wollen zukünftig nur noch echten Käse verwenden. Andere werden wahrscheinlich die Imitate – die ja grundsätzlich nicht verboten sind - weiterhin verwenden und hoffentlich gezwungen sein, sie auch deutlich zu deklarieren.

Nebenwirkungen sind häufig

Auf jeden Fall lohnt es sich, die Zusammensetzung derartiger Lebensmittel genau zu studieren. Allein schon die Erwähnung von Geschmacksverstärkern lässt eine Erinnerung an das "China-Restaurant-Syndrom" aufkommen. Weiter könnten die Inhalte Auslöser von Lebensmittelunverträglichkeiten sein, die sich u.U. nicht nur als "Bauchgefühl", wie z. B. Unwohlsein, Übelkeit oder Durchfall zeigen, sondern durchaus auch chronische Müdigkeit, Migräneanfälle, aber auch orthopädisch-rheumatische Beschwerden, bis hin zu arthritischen Schüben u.a. auslösen können. 

Die Beurteilung, ob ein Nahrungsmittel solche Symptome verursacht, trauen sich Konsumenten meist nicht zu. Es wird vielfach die Meinung vertreten, dass Beschwerden erst nach mehrfachem "Genuss" und längeren Zeiträumen auftreten können. Das ist allerdings nicht der Fall, denn unser Körper reagiert auf ihm Unverträgliches schnell. Werten Sie es deshalb nicht als Zufall, wenn bereits kurze Zeit nach einer Mahlzeit eine Symptomatik auftaucht, sondern fragen Sie sich, was unmittelbar zuvor auf den Tisch kam. Der Zeitraum dafür liegt  zwischen 10 Minuten und einer Stunde. Wiederholen Sie, wenn alles wieder abgeklungen ist die verdächtige Mahlzeit und meiden Sie den Stoff zukünftig, wenn danach erneut Verschlimmerungen auftreten. Ein weiteres Thema hier. Bis dahin mein wahrscheinlich kaum realisierbarer Rat:

Essen Sie am Besten nichts, wofür Werbung gemacht wird!

Deklaration für Analogkäse, die 2% ...

Deklaration für Analogkäse, die 2% Käse verschleiern das Imitat

Analogkäse bei Frontal21 - Sie finden hier noch weitere Berichte über Lebensmittelimitate

Was ist Schinken-Imitat?

Mogelschinken besteht zu 40-60 % aus Fleisch, der Rest sind Wasser, Binde-, Gelier- und Verdickungsmittel. Oft wird Soja- und Milcheiweiß zugesetzt. Das Produkt ist schnittfestes Stärke-Gel, in das Fleischstückchen eingebettet sind. Zur Verdeutlichung kann auch gesagt werden, dass es sich dabei um "schnittfestes Wasser" handelt. Das Ganze wird in Supermärkten u.a. als Aufschnitt angeboten aber vorwiegend für Fertiggerichte verwendet oder in Restaurants z. B. als Cordon Bleu serviert. Obwohl in Gaststätten offensichtlich Deklarierungspflicht besteht, denken Sie an die "Russischen Eier 1 2 3 4 5 6 7", müssten dort beispielsweise zu einen Cordon Bleu die  Bezeichnungen "Formfleischschinken, aus Schinkenteilen zusammengefügt" oder "brühwurstartiger Pizzabelag" auf der Speisekarte stehen. Informationen, die beim Einkauf auf dem Label der Packung jedem Wirt gegeben werden. Widersinnig am Lebensmittelrecht ist dabei, dass derartige Produkte zwar im Supermarkt gekennzeichnet sein müssen, nicht aber wenn sie beim Metzger in der Theke liegen oder von der Bäckerei an der Ecke angeboten werden. Ich schlage Restaurants übrigens vor, das Cordon Bleu mit Schinken-Imitat und Analogkäse auf der Speisekarte als "fleisch- und käsefreies Lightprodukt" auszuweisen. Dann ließe sich das Gericht an Mitglieder der Wightwatschers und an Vegetarier besser verkaufen.

Selbstverständlich können auch hier die  verwendeten lebensmittelrechtlich absolut zulässigen Stoffe zu persönlichen Unverträglichkeiten führen, wie sie bereits weiter oben beschrieben wurden. 

schinkenimitat (Quelle:http://www.berlin.de/special/gesundheit-und-beauty/essen-und-geniessen/741319-213.gallery.html?page=1)

schinkenimitat (Quelle:http://www.berlin.de/special/gesundheit-und-beauty/essen-und-geniessen/741319-213.gallery.html?page=1)

Klaus_Radloff, am 27.11.2009
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