Kopfweide, leider nicht immer geköpft und gepflegt
Kopfweiden erkennt man sofort an ihrer bizarren Form. Eine Kopfweide ist eine Weide, deren Stamm abgesägt (geköpft) wurde, in einer Höhe von circa zwei Metern.Landschaft mit Kopfweiden (Bild: http://www.swartkijken.nl/)
Kopfweiden schneiden
Wenn man die dünnen Zweige braucht, zum Flechten, wird die Kopfweide schon nach ein oder zwei Jahren direkt über dem Stamm geschnitten. Danach werden die Äste zu dick. Die Stämme sollen jedenfalls komplett geschnitten werden. Nicht nur die schönsten Zweige und Äste und den Rest behalten. Die dünneren Zweige lassen sich, mit einer Gartenschere, leicht schneiden. Kopfweiden dürfen nur von Ende November bis Ende Februar geschnitten werden. Danach liefern die Weidenkätzchen die erste Bienennahrung und können die Vögel wieder in die Bäume.
Abwechselnd geschnitten (Bild: Andre Dierick)
Große Anzahl beschädigte Kopfweiden
Wenn man die Stiele benutzen möchte, wird länger als zwei Jahre mit schneiden gewartet. Aber wenn zu lange gewartet wird, kann passieren dass der Kopf zu schwer wird und der Baum unter deren Last teilweise auseinanderbricht. Es gibt in der Natur eine große Anzahl beschädigten Kopfweiden. Deren Vitalität kann aber große Schäden noch lange kompensieren.
. (Bild: Andre Dierick)
Verwendung in der Vergangenheit
Früher wurden die dicken Äste mehrfach benutzt als Pfähle für das Errichten von Weidezäunen. Auch in früheren Zeiten wurden die dünnen Zweige benutzt für die Korbflechterei oder für Baumaterial. In Verbindung mit Lehm wurden die Zweige für Häuserwände gebraucht. Ältere Äste wurden verwendet für die Herstellung von Besenstielen und Werkzeugstielen.
Heute immer weniger gepflegt
Gegenwärtig haben sich industrielle Ersatzprodukte durchgesetzt und gibt es kaum noch eine wirtschaftliche Nutzung der Kopfweiden. Sie werden heute immer weniger gepflegt. Pflege der Kopfweide ist aber notwendig für den Erhalt zahlreicher Tierarten. Es wird heutzutage noch durch Naturschutzorganisationen durchgeführt. Die Organisationen setzen sich ein für den Erhalt der Kopfweide, als Lebensraum für zum Beispiel Eulen und in ihrem Bestand bedrohte Fledermäuse. Diese Tiere finden, in den hohlen Stämmen der Kopfweiden, Nistgelegenheit. Viele seltene mulmbewohnende Kleintiere, so wie Käferarten, finden auch eine Wohnung im hohlen Stamm.
Kopfweiden (Bild: http://www.swartkijken.nl/)
Alte Tradition
Das Arbeiten mit dünnen Zweigen hat eine mehr als 2000 Jahre alte Tradition. Es fasziniert heute noch Viele und die Gestaltungsmöglichkeiten sind endlos. Körbe aller Art und abstrakte Objekte werden von Studenten der Flechtkurse begeistert gefertigt. Die Zweige müssen aber nicht sofort verarbeitet werden. Besser ist, sie erst ein paar Wochen, an einem schattigen Plätzchen im Garten, und ruhig auch im Regen, liegen zu lassen. Verarbeiten kann im Mai oder Juni. Zum selbst schneiden der Zweige fragt man am besten den Besitzer oder einen Förster, ob und wo man schneiden darf. Vielleicht sind sie froh dass jemand die Arbeit abnimmt.
Flechten (Bild: http://www.swartkijken.nl/)
im Winter (Bild: Andre Dierick)
Bildquelle:
a.sansone
(Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone
(Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)