Kreta – eine Insel voller Mythen

Mindestens 8000 Jahre Geschichte prägen sichtbar das Reich im Meer

Ganz gleich ob als Studienreisender der speziell wegen der Kultur nach Kreta kommt oder als Relax-Urlauber: Auf Schritt und Tritt begegnet man auf Kreta kulturellen Hinterlassenschaften und befindet sich inmitten der 8000jährigKreta – Eine Insel voller Mythenen kretischen Geschichte. Die ersten bisher bekannten Besiedlungsspuren, die man auf Kreta gefunden hat, stammen aus der Jungsteinzeit, dem Neolithikum, in etwa um 6000 vor Christus. Das eindrücklichste Zeugnis, das jeden Besucher der Insel aufatmen lässt, sind aber zweifelsohne die großartigen Hinterlassenschaften der Minoer, die dreieinhalb bis viertausend Jahre alt sind und Ihresgleichen auf der Welt suchen. Sicher, Festós und Knossos, alles schon mal in der Schule gehört, doch das Gefühl zu vermitteln, das einen befällt wenn man zwischen den mächtigen Mauern steht, das vermag keinem Buch zu gelingen. Doch es sind nicht nur die ganz großen Monumente die einem begegnen. Ob man als Pauschaltourist, als Strandurlauber, als Wanderurlauber oder als Individualurlauber seine Reise nach Kreta angetreten hat: stets wird einem der unglaubliche kulturelle Reichtum der Insel gewahr. Fast tausend Kirchen und Kapellen, die noch aus byzantinischer Zeit stammen und häufig noch mittelalterliche Fresken an den Wänden tragen, liegen auf der ganzen Insel verstreut. Die Natur wiederum ist von einer solchen Vielfalt, dass man sich bei Ausflügen immer wieder in einem ganz anderen Land zu wähnen glaubt. 260 Kilometer dehnt sich Kreta von West nach Ost aus und misst von Süd nach Nord 60 Kilometer. Noch heute werden einige der alten Klöster von Nonnen und Mönchen bewohnKreta – Eine Insel voller Mythent, zum Teil sind die Klöster auch zu besichtigen. In den kleineren Städtchen mit ihren verwinkelten Gässchen herrscht oft noch der Stil der Venezianer vor, für die vor dreihundert Jahren Kreta die Heimat war. Auffällig ist, dass Bauten aus Osmanischer Zeit hingegen kaum zu finden sind. Der Grund hierfür ist ganz einfach. Nach der Befreiung von 1898 zerstörten die Griechen alles Osmanische und versuchten damit die Vergangenheit endgültig auszulöschen. Erst in den 1970er Jahren begann man die wenigen übriggebliebenen Kulturdenkmäler der Osmanischen Zeit wieder zu renovieren wodurch manchen Städtchen ein geradezu orientalisches Flair anhaftet.

 

Kreta – Traumwelt vor dem griechischen Festland

 

Kretas reiche Naturlandschaften

Verschiedene Kontinente scheinen auf der Insel Kreta vereint zu sein

Kretas reiche NaturlandschaftenDie landschaftliche Vielfalt Kretas ist eigentlich unbeschreiblich und nicht in Worte zu fassen. Das Landschaftsbild ist geprägt durch einen Wechsel von weitläufigen Küstenebenen, langen zum Baden einladenden Sand- und Kiesstränden, kleiner Buchten und Steilküsten. Gerade an den zerfurchten Steilküsten werden die Naturgewalten spürbar, die auf die Insel auf der neben dem mächtigsten griechischen Gott noch zahlreiche andere Götter ihren Stammsitz hatten einwirken. Zwischen April und Juni kommen alle Pflanzenliebhaber auf ihre Kosten. Dann nämlich sind die Hochflächen, die Täler und Küstenebenen überzogen von einem Meer aus Blüten. Obst- und Mandelbäume, Oleander, Ginster und Granatäpfel blühen, als gelte es den anderen zu übertreffen. Sehr überschaubar hingegen ist der Artenreichtum an Tieren, was nicht nur an den natürlichen Gegebenheiten liegt, sondern maßgeblich auch an der Jagdleidenschaft der Kreter.

 

Für manchen Westeuropäer bedeutet Essen lediglich Nahrungsaufnahme, und die lässt sich auch in einem "Schnellfraßkettenrestaurant" zügig hinter sich bringen. Ganz anders sieht es da auf Kreta aus. Essen ist hier ein Ereignis und wird dementsprechend gebührend zelebriert. Davon bekommen natürlich Pauschalurlauber kaum etwas mit. Wer jedoch die Möglichkeit hat, außer Haus zu essen, sollte sich das Erlebnis auf gar keinen Fall entgehen lassen. Dabei gilt meine Empfehlung, sich Restaurant zu suchen, die mit  bunten Tischdecken und kunstvoll gefalteten Servietten sich besonders stilvoll präsentieren, um dann aber schnell an ihnen vorbeizugehen und schnurstracks den Weg in eine echte griechische Taverne zu nehmen.

Während die einen sich nur den Erwartungen vieler Touristen angepasst haben, trifft man in der Taverne eben auch die Einheimischen, die an einfachen Holztischen stets gemeinsam mit möglichst vielen anderen tafeln. Essen bedeutet Geselligkeit und zur Geselligkeit wiederum gehören Menschen – viele Menschen. Wer keine Scheu hiervor hat, und das sollte man wahrlich nicht haben (vorausgesetzt man hat die Fähigkeit nicht nur als tollpatschiger Tourist aufzutreten), dann kann man hier für wenig Geld köstlich essen und automatisch am richtigen kretischen Leben teilnehmen. Ansonsten gibt es natürlich auch andere einfachere Restaurants, doch bieten die in aller Regel das an, was der Grieche Zuhause um die Ecke auch anbietet und zwischen all den Plastik-Kitsch-Statuen als "typisch griechisch" anpreist.

Wenn einer eine Reise tut, kann er was erzählen.

Wahrscheinlich so alt wie das Reisen, ist die Sitte von der Reise einige Andenken mit nach Hause zu bringen, wofür sich das schöne Wort Mitbringsel etabliert hat. Doch Vorsicht! Wie nahezu in allen Urlaubsregionen und Ländern muss auch beim Kreata-Urlaub auf manches geachtete werden, um nicht enttäuscht zu werden oder sogar in ernsthafte Schwierigkeiten zu geraten. Vieles von dem, was in Souvenirgeschäften verkauft wird ist billiger Plunder und Ramschware, die zu allem Überfluss häufig noch nicht einmal von Kreta stammt.

Es gibt aber durchaus auch vieles zu erstehen, das dem kretischen Kunsthandwerk entstammt. So bieten kleinere Läden handgemachte Keramik, Schmuck oder Webarbeiten an. Wer nicht in ernsthafte Schwierigkeiten kommen möchte, der möge aber unbedingt die Finger von sämtlichen Antiquitäten lassen, auch dann wenn sie öffentlich angeboten werden.

Es ist strengstens verboten (!) historische Webarbeiten, Teppiche, Ikonen oder andere Altertümer auszuführen. Doch wer umsichtig ist, sich für Land und Leute interessiert, fremde Kulturen respektiert und sich selbst nicht über Einheimische stellt, der wird auf Kreta das finden was er sucht: Urlaub.

 

 

Autor seit 13 Jahren
133 Seiten
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