In Deutschland sind mehr als 50 Arten der Kriebelmücke heimisch

Weltweit gibt es viele Tausende von Mückenarten. Einige von ihnen können Krankheitserreger übertragen. 28 der bei uns heimischen Familien der stechenden Plagegeister stechen besonders gern zu. Das sind Stechmücken, Kriebelmücken und Gnitzen.

Allein 50 Arten von Kriebelmücken wurden bisher in Deutschland nachgewiesen, aber diese Zahl wächst jedes Jahr, denn Globalisierung und Klimaveränderungen begünstigen das Einschleppen von weiteren Mückenarten.

Mit Globalisierung und Klimaveränderung hat die Zunahme der Kriebelmücken aber nichts zu tun.

Die Kriebelmücke verbreitet sich in Deutschland in rasantem Tempo

Seit zwei bis drei Jahren macht sich die Kriebelmücke an Menschen zu schaffen. Kriebelmücken gab es Deutschland schon immer. Sie haben seit jeher Wildtiere und Weidetiere wie Pferde und Kühe als Wirt bevorzugt, weil diese gegenüber anderen Lebewesen den großen Vorteil haben, dass sie "schön groß" sind und somit viel Angriffsfläche bieten und zudem relativ still stehen.

 

Die Biologen meinen, dass in jüngster Zeit vermehrt auch der Mensch attackiert wird, weil es immer weniger Wildtiere gibt und auch die Weidetierhaltung zurückgegangen ist.

Feste Rituale auf dem Beutezug

Auf ihren Beutezügen zwischen Mai und September fliegen Kriebelmücken einige hundert Meter weit. Der Anflug von Mensch und Tier erfolgt nur im Freien bevorzugt bei schönem, schwülwarmen und schwach windigen Wetter, niemals in Wohnungen oder auch Ställen und immer vormittags und spät nachmittags.

Die Kriebelmücke findet ihre Beute über den Geruchssinn und kurz vor dem Ziel auch visuell. Körper- und Schweißgeruch spielen eine besondere Rolle. Kriebelmücken fliegen den Menschen geräuschlos an.

Die Landung auf der Haut erfolgt völlig unbemerkt.

Die Kriebelmücke sticht nicht, sondern sie beißt

Es gibt weltweit zirka 1550 Arten von Kriebelmücken, in Deutschland aber nur rund 50 Arten. Diese Mückensorte wird etwa 2 bis 6 Millimeter groß, ist grau oder blaugrau bis schwarz gefärbt, hat einen kleinem Kopf und ein buckelförmiges, fast kugeliges Brustsegment und ähnelt im Aussehen einer kleinen Fliege. Sie kann gar nicht richtig stechen, denn ihre Mundwerkzeuge sind häufig zurückgebildet oder noch nicht weit genug ausgeprägt, aber immer mit einer kleinen Säge versehen. Deshalb nennt man wegen ihrer fehlenden Stichmöglichkeiten nicht Stechmücken oder Stechsauger. Kriebelmücken werden als Poolsauger bezeichnet.

Die Bezeichnung Poolsauger beschreibt sehr gut ihre Vorgehensweise:

Sie rufen durch Beißen oder "Sägen" eine Wunde bei ihren Wirten hervor, in der sich das Blut sammelt, das sie anschließend aufsaugen. Der Speichel der Kriebelmücke, der bei dem Biss in die Wunde gelangt, ist giftig. Zusammen mit dem körpereigenen Gewebshormon Histamin, das an der Bissstelle ausgeschüttet wird, bildet sich deshalb eine stark juckende Schwellung, die über Wochen hinweg bestehen bleiben kann.

Die Kriebelmücke im Kurzporträt

  • Kriebelmücken sind kleine, schwarze, gedrungene Insekten.
  • Sie werden bis zu 6 mm lang.
  • Es gibt weltweit etwa 1770 Arten. In Deutschland sind etwa 50 Arten bekannt.
  • Nur die Weibchen befallen Tiere und Menschen, beißen in die Haut und saugen Blut, das sie für die Produktion ihrer Eier benötigen.
  • Jede weibliche Mücke kann im Frühjahr bis zu 250 Eier legen.
  • Sie leben meist an fließenden Gewässern und treten im Schwarm auf.

Nur die Weibchen beißen.....

Nur die weiblichen Vertreter der Spezies Kriebelmücke beißen. Sie leben überwiegend in der Nähe von fließenden Gewässern. Das unterscheidet sie von den "normalen" Mücken, die stehende Gewässer bevorzugen, weil Kriebelmücken ihre Eier fast ausschließlich an Pflanzen ablegen, die sich in der Nähe von fließenden Gewässern befinden.

 

Foto: Tanzende Mücken

.....mit oft schlimmen Folgen

Wenn die Mundwerkzeuge der Kriebelmücke mit Bakterien verunreinigt sind, kann der Mensch durch die Entzündung der Bissstelle Fieberschübe und Schmerzen bekommen, die mit Antibiotika behandelt werden müssen. Auch Fadenwürmer und diverse Allergien wurden durch Kriebelmücken bereits auf Menschen übertragen.

Der normale Biss einer Kriebelmücke und seine Behandlung

Wenn eine Stelle am Arm oder Bein juckt oder sogar schmerzt, dann ist davon auszugehen, dass eine Kriebelmücke zugebissen hat, um an das Blut des Menschen zu gelangen. An der Bissstelle kann nach einiger Zeit ein etwa linsengroßer, kleiner Punkt entstehen, um den sich dann eine eitrige kleine Blase entwickelt. Weiterhin zeigt sich rund um die Bissstelle eine ein bis zwei Zentimeter große und runde Rötung der Haut.

Oft ist der kleine rote Punkt für den Menschen überhaupt das erste Indiz, dass eine Kriebelmücke zugebissen hat, weil er sie und ihren Biss nicht bemerkt hat. Bald zeigt sich rund um die Bissstelle eine ein bis zwei Zentimeter große und runde Rötung der Haut. Dem roten Punkt und der Rötung um die Bissstelle folgt dann ein Juckreiz.

Handelt es sich um einen Biss ohne nennenswerte Symptome, ist hier nur eine leichte Schwellung zu sehen, dann reicht in der Regel schon die Kühlung. Hierzu kann ein Eispad auf die betroffene Stelle gelegt werden. Bewährt haben sich auch die verschiedenen Gels gegen Mückenstiche aus der Apotheke, die schnell den Juckreiz lindern. 

Gefährlich kann es dann werden, wenn man an der Stelle des Bisses kratzt. Auf diese Weise werden die vom Insekt mit dem Speichel abgesonderte Bakterien in der Wunde verteilt und können so in den Blutkreislauf gelangen. Und auch Bakterien, die zum Beispiel unter dem Fingernagel sitzen, können zusätzlich noch in die Bisswunde gelangen.

Wer die Bisswunde aufkratzt, dürfte noch einige Wochen mit dem Stich einer Kriebelmücke zu tun haben.

Oft hilft nur ärztlicher Rat.

P.S.: Dieser Artikel enthält inklusive des Titelfotos nur drei Bilder. Trotz der zu erwartenden aktuellen brisanten Fotos war ich mir für einen Selbstversuch zu schade.

 

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