Kinder in Armut: Die Straßenkinder von Montevideo

Bildung ist in unserer Zeit kein Privileg mehr, sondern das Recht aller Menschen in Deutschland. Das fängt schon bei den Kleinen mit dem Kindergarten an. Bildung, dazu gehören Kindergarten, Schulausbildung, weiterführende Schulen, Abitur, Studium und Weiterbildung.

Kinder in Armut. Quelle: PixabayDoch es gibt viele Kinder auf der Welt denen dieses Recht verwehrt bleibt. Sie wohnen in Elendsvierteln und fristen dort ihr Dasein. Mühsam ernähren schon Kinder mit ihrer Hände Arbeit die Familie. Auch in diesen Ländern ist eine Ausbildung, oder zumindest (Grund) Bildung, der Schlüssel für den beruflichen Erfolg, zumindest aber einer einigermaßen menschenwürdigen Existenz.

In Montevideo ist Bildung ein Privileg, das nur wenige genießen dürfen. Montevideo ist die Hauptstadt von Uruguay und hat knapp 1,5 Millionen Einwohner.

 Als einzigste Großstadt des Landes beherbergt sie somit fast die Hälfte der Landesbevölkerung. Hier konzentrieren sich auch Industrie und Handel, somit wird schnell klar, dass nicht für alle genug Arbeit vorhanden sein kann. In dem südamerikanischen Land ist für viele Kinder die Bildung ein wichtiger Schlüssel, um überhaupt einen Arbeitsplatz zu erhalten

Es gibt Projekte gegen Kinderarmut - Pedagogia de la Esperanza ist ein Projekt für Kinder in Armut

1989 wurde das Projekt Pedagogia de la Esperanza gegründet. Übersetzt bedeutet es Pädagogik der Hoffnung. Es sollte eine Anlaufstelle für die Straßenkinder Montevideos sein. Ein Jesuitenpater stellte Anfangs die Kellerräume seines Wohnhauses zur Verfügung, was aber auf Dauer keine Lösung war. Denn hier sollten die Straßenkinder von Montevideo eine Zuflucht finden, eine Mahlzeit, einen Ort, wo sie Erlebtes von der Straße verarbeiten konnten. Hauptziel ist es den Kindern in Armut Hoffnung zu geben, in dem sie lernen können. Aber nicht nur Schreiben, Rechnen und Lesen, sondern auch Spielen, denn das kennen die wenigsten Straßenkinder dort. Die Hoffnung besteht darin, mit dem erworbenen Wissen eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Bei 1,5 Millionen Einwohnern in Montevideo ein harter Kampf.

Pedagogia de la Esperanza verhilft den Kindern in Armut zu Nachhilfeunterricht, mit dem Ziel, dass sie einen Schulabschluss erreichen können. Es gibt sogar Straßenkinder, die durch das Projekt das Abitur geschafft haben. Pedagogia de la Esperanza ermöglicht den Straßenkindern, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen. Fachkräfte vermitteln Kenntnisse in Schweißtechnik, Schreinerei, Metallarbeiten und Weben. Daneben stehen Kochen und Nähen auf dem Bildungsplan. Nachdem die entsprechenden Kurse erfolgreich besucht wurden, erhalten die Jugendlichen ein Zertifikat. Das ist der Schlüssel, der die Arbeitssuche erleichtert.

Kinder in Armut – eine warme Mahlzeit ist selten - Essen aus der Mülltonne zum Überleben

Quelle:Alex Marshall 2004, Clarke Energy LtdFür die Straßenkinder von Montevideo ist das Leben hart. Sie sammeln Essen aus Mülltonnen, suchen Verwertbares, das sie vielleicht noch verkaufen können, oder verdienen sich mit schuheputzen das nötige Geld.

Hier leben die Kinder in Armut. Spielen und lernen, so wie wir es kennen, gibt es für diese Kinder nicht. Eine warme Mahlzeit am Tag ist nicht selbstverständlich, sondern Glückssache.

Ebenso die Gesundheitserziehung, die wichtig ist, um Krankheiten vorzubeugen.

 

Spielen, essen und lernen für Kinder in Armut - Kinderarmut kann bekämpft werden

Weiterer Schwerpunkt ist das Spielen. Dadurch werden Sozialverhalten, Konzentration und auch Selbstdisziplin gefördert. Spielen ist die spielerische Vorbereitung aufs Leben.

Essen im Rahmen von Pedagogia de la Esperanza bedeutet für diese Kinder oft die einzigste Mahlzeit am Tag. Gemeinsam kaufen die Kinder des Projektes Nahrungsmittel ein, bereiten diese zu und essen gemeinschaftlich.

Die Gesundheitserziehung, die ein weiterer Bestandteil des Projektes ist, wird hier ebenfalls groß geschrieben. Körperpflege, Zahnpflege und eine kostenlose medizinische Grundversorgung gibt den Kindern in Armut die nötige Gesundheit und Kraft, den harten Alltag zu überstehen.

Quelle: Pixabay

Organisationen und Aktionen gegen Kinderarmut - Aktion „Kunst gegen Armut“ jeder Cent hilft

Anträge bei den Hilfsorganisationen scheitern leider oft schon am Anfang. Hin und wieder fließt Geld in das Projekt. 1993 konnte ein Haus in Altstadtnähe Montevideos erworben werden, mithilfe der Aktion "Dreikönigssingen"in Aachen. 2005 wurde die Dachetage ausgebaut, mit finanzieller Unterstützung der Toyotastiftung in Köln. Des Weiteren wurden Nähmaschinen angeschafft.

Das Projekt ist heute auf private Spenden angewiesen

Die Aktion "Kunst gegen Armut" ist eine Aktion von Künstlern, die den Erlös aus dem Verkauf, oder Versteigerung, ausgewählter Kunstwerke dem Kinderhilfsprojekt Pedagogia de la Esperanza zu 100% zukommen lassen.

Alle zur Verfügung gestellten Stücke sind handgearbeitete Unikate. Viele dieser Kunstwerke werden direkt von den Künstlern verkauft. Andere wiederum werden auf der gemeinschaftlichen Facebook-Seite "Kunst gegen Armut" versteigert. Alle Kunstobjekte des Projektes werden auf der Facebook-Seite vorgestellt. Um an den Versteigerungen teilzunehmen, muss lediglich die Seite "gefallen" und dann unter den markierten Bildern im Album mitgesteigert werden. Wer sich über neue Kunstwerke der Aktion "Kunst gegen Armut" informieren möchte, sollte ebenfalls den berühmten "Gefällt mir" Button" auf der Seite anklicken. So manches Kunstwerk hat schon einen neuen Besitzer gefunden. Vielleicht gehört ja auch Ihnen bald ein erlesenes Stück.

Weitere Informationen zum Projekt:

Pressemitteilung vom 20.06.2011

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