Der Weihnachtsbaum ist untrennbar mit dem Heiligen Abend verbunden. Das Aufstellen des Baumes selbst, genauso wie das Schmücken, zählt zu den Höhepunkten der Festivität. Überraschenderweise reicht dieser Brauch nicht länger als ins 19. Jahrhundert zurück, ist somit also noch relativ neu. Der Jahreszeit entsprechend wird hierzu ein Nadelbaum aufgestellt, meist eine Nordmann-Tanne oder eine Fichte.

Früher machte man sich natürlich keine Gedanken darüber, Millionen Bäume für eine alljährliche Festivität zu schlagen. Doch in Zeiten ökologischen Umdenkens setzen viele Menschen bewusst auf einen künstlichen Weihnachtsbaum. Dabei handelt es sich mitnichten um "Umweltspinner" oder einen "typisch amerikanischen Trend". Vielmehr stecken ernsthafte Überlegungen dahinter, mit denen man sich unvoreingenommen auseinandersetzen sollte.

Weihnachtsbaum frei Haus

Nun sollte man zwar gerade im Vorfeld des Heiligen Abend nicht über Geld reden, aber die meisten Familienoberhäupter stellen sich bestimmt alljährlich die Frage, warum sie viel Geld für einen Weihnachtsbaum ausgeben, der nach wenigen Tagen oder Wochen letztendlich doch wieder auf dem Müll landet. Mit einem künstlichen Weihnachtsbaum stellt sich diese Frage nicht. Qualitativ hochwertige Modelle sind oft sogar günstiger als ein echter Baum. Zudem entfallen der Stress des Händlersuchens und der Ärger über die herabfallenden Nadeln, die zunächst den Wagen, später die Wohnung beschmutzen. Bestellt man den künstlichen Weihnachtsbaum bei einem Onlinehändler, entfällt sogar der Transport.

Neben künstlichen Weihnachtsbäumen in Grün gibt es mittlerweile auch solche in Weiß, die den Eindruck einer verschneiten Tanne oder Fichte erwecken.

Qualitativ hochwertige Modelle sind von den realen Vorbildern kaum noch unterscheidbar. Hier lohnt es sich, etwas tiefer in die Tasche zu greifen und von den billigsten Modellen Abstand zu nehmen.

Ein weiterer Vorteil ist die unkomplizierte Lagerung. Viele künstliche Weihnachtsbäume können zusammengeklappt und somit nach Weihnachten platzsparend verstaut werden.

Geringere Brandgefahr

Ein weiterer Vorteil künstlicher Weihnachtsbäume wird kaum ins Auge gefasst, frei nach dem Motto: "So etwas könnte mir nie passieren!"

Alleine in Deutschland geraten alljährlich tausende Weihnachtsbäume in Brand und verursachen nicht nur enorme Schäden, sondern gefährden Menschenleben. Harmlos wirkende Kerzen können rasch die trockenen Äste eines Baumes entflammen. Viele künstliche Weihnachtsbäume werden aus PVC gefertigt, das nur schwer entflammbar ist. Somit ist die Brandgefahr beim Einsatz echter Kerzen weitaus geringer. Natürlich darf man offenes Feuer niemals unbeaufsichtigt lassen. Trotzdem beruhigt es zu wissen, dass die Gefahr weitaus geringer ist.

Künstlicher Weihnachtsbaum ökologischer?

Auch aus ökologischer Sicht ergibt es durchaus Sinn, sich für einen künstlichen Weihnachtsbaum zu entscheiden. Dies mag zunächst verwundern, werden diese doch aus Kunststoff gefertigt und meist aus Asien importiert. Was vielen Konsumenten aber gar nicht bewusst ist: Selbst im waldreichen Deutschland werden rund ein Drittel der Weihnachtsbäume importiert. Viele dieser Bäume werden in Monokulturen angebaut, die den Boden durch den Einsatz von Insektiziden und Pestiziden belasten. Um die gewünschte Größe von etwa zwei Metern zu erreichen, muss ein Nadelbaum acht bis zwölf Jahre lang wachsen. Man kann sich leicht ausrechnen, welche enormen Flächen benötigt werden, um den Bedarf von Millionen Nadelbäumen alleine in Deutschland zu stillen.

Natürlich muss auch hierbei der Transportweg einkalkuliert werden, sodass die Öko-Bilanz ins Wanken gerät. Ein künstlicher Weihnachtsbaum kann bei sorgsamer Behandlung viele Jahre lang halten – ein echter Baum landet kurz nach Weihnachten meist im Müll.

Übrigens scheiden natürliche Bäume Terpene aus, ein ätherisches Öl, das Nadelbäumen erst den charakteristischen Duft verleiht. Leider sind manche Menschen auf Terpene allergisch. Gerade für Allergiker ist ein künstlicher Weihnachtsbaum eine dankbare Alternative zum echten Baum!

Ätherische Öle verbreiten Tannenduft

Apropos Duft: Der vielleicht gravierendste Nachteil künstlicher Weihnachtsbäume ist wohl der fehlende Geruch. Das Auge lässt sich überlisten – die Nase nicht! Wer einen Nadelbaum sieht, erwartet einfach den typischen Harzgeruch einer Tanne oder Fichte. Auch wenn sich dieser Umstand nicht ganz ausgleichen lässt: Zumindest ein wenig Tannenfeeling kann mit ätherischen Ölen dennoch verbreitet werden.

Achten Sie darauf, ausschließlich zu 100% naturbelassene ätherische Öle zu kaufen! Diese sind zwar teurer als synthetische Konkurrenzprodukte, da sie direkt aus den entsprechenden Pflanzen gewonnen werden, verbreiten dafür aber die angenehmsten, intensivsten Düfte.

Natürlicher oder künstlicher Weihnachtsbaum?

Wer mit natürlichen Weihnachtsbäumen aufgewachsen ist, mag sich gegen die Anschaffung eines künstlichen Modells sträuben. Tatsächlich lassen sich das Ambiente und der Duft eines natürlichen Baumes klarerweise nicht durch ein Kunststoffmodell ersetzen. Bei genauer Betrachtung erweisen sich viele Vorurteile gegenüber künstlichen Weihnachtsbäumen als nicht berechtigt, sodass man den Kauf aus den angeführten Gründen zumindest erwägen sollte.

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