London lukullisch
Die britische Küche strotzt nicht gerade vor Gaumenfreunden. Trotzdem wird man satt und kann in der Hauptstadt des Königreichs manche Leckerei genießen.Pappsatt: Pasteten und grüne Soße
Bei "Pie and Mash", einem Klassiker, ist zumindest die Optik gewöhnungsbedürftig. Hier geht es nicht um eine schick angerichtete Speise, sondern darum, gut und günstig zu essen. Das spiegelt sich auch im Interieur der Lokale wider, die ihren Gästen Fleischpastete, Kartoffelbrei und grüne Soße mit Petersilie servieren. Einfache Stühle, stabile Tische und Damen mit Haarnetz hinter der Theke bestimmen das Bild. Sehr viele dieser "Restaurants", die ihre Kundschaft aus der einfachen Arbeiterklasse rekrutieren, gibt es nicht mehr. Die Konkurrenz ist einfach zu groß geworden. Hinzu kommt, dass "Pie and Mash" im wahrsten Sinne des Wortes geschmacklos und irgendwie auch nicht mehr zeitgemäß ist. Das ist schade. Denn damit geht auch eine Tradition unter.
Fettig: Fisch und Fritten
Dieses Schicksal dürfte den weltberühmten "Fish and Chips" nicht drohen. Der frittierte Fisch mit Pommes und einem leichten Essig steht in der lukullischen Landschaft Londons wie ein Fels in der Brandung. Es gibt kaum Urlauber, die sich das Pendant zu Pommes mit Currywurst während einer Städtereise nicht schmecken lassen, idealerweise aus einer Papiertüte oder ganz klassisch aus einem Stück Tageszeitung. 255 Millionen Portionen gehen in Großbritannien Jahr für Jahr über die Ladentheke. Einen Versuch ist es allemal wert, auch wenn es sich um ein recht fettiges Vergnügen handelt. Wo es die besten "Fish and Chips" gibt, darüber streiten die Gelehrten. Dafür sind die Geschmäcker zu verschieden und reicht das Angebot von einfach bis nobel, vom Stehtisch aus Resopal bis hin zum Lokalen mit Designertischen.
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Luxus auf dem Teller: Sterneküche in London
Wer eher auf Luxus steht, kommt bei einer Städtetour durch London ohnehin nicht zu kurz. Denn neben den kleinen Imbissen haben sich längst auch Sternerestaurants in der schillernden Metropole etabliert. Zwei Namen, die diesbezüglich immer wieder genannt werden und in keinem Reiseführer fehlen, sind "Le Gavroche" und Gordon Ramsey, der gleich mehrere Restaurants besitzt. Typisch britische Gerichte wird man auf den Speisekarten allerdings nicht oder nur in stark abgewandelter Form finden. Die gehobene Küche ist halt eher international angehaucht und von französischen Einflüssen inspiriert. Wenn man sich weder damit noch mit den englischen Gerichten anfreunden kann, bleiben immer noch die großen Fast-Food-Ketten. Dort schmeckt es dann in London genauso wie in Berlin, Frankfurt oder Hamburg – und dafür muss man nicht unbedingt nach England reisen. (Bildnachweis: Canadian Girl Scout / Wikimedia Commons)
Bildquelle:
Reisefieber
(Dezember in Goa, Indien)