Los Angeles – Die Stadt der Engel
so nannten einst die Spanier den Ort des heutigen Pueblo de Los Angeles State Historic Parc, wo die Geschichte dieser US-amerikanischen Metropole begann.Los Angeles - die Metropole der Superlative
Wer als Besucher nach Los Angeles kommt, hat die Qual der Wahl, wenn es darum geht, welche Sehenswürdigkeiten man sich ansehen sollte. Wer sich für Kunst und Geschichte interessiert, findet nördlich der Stadt direkt am Pacific Coastal Highway 1 das Paul Getty Museum. Das wohlhabendste Museum der Welt, ist eine Stiftung des legendären Öl-Milliardärs, der es in seinen Lebzeiten niemals selbst besuchte. Die unvergleichlich reichen Sammlungen sind in einer rekonstruierten römischen Villa aus dem ersten Jahrhundert n. Chr. untergebracht. Sie umfassen Meisterwerke aus nahezu allen Epochen. Museumsbesucher, die mit dem Auto dorthin fahren wollen, sollten sich rechtzeitig um Parkplätze kümmern.
Als ich 2011 in L.A. Freunde besucht habe, bin ich mit einer Bekannten nach Hollywood gefahren, wo sie mir über eine schmale Straße, die sich einen Hügel hinaufschlängelte einen Platz zeigte, von wo aus man einerseits das berühmte Hollywood Sign fotografieren konnte und auf der anderen Seite einen atemberaubenden Blick über die gigantischen Ausmaße dieser Metropole hatte. Bei einer Fahrt über den weltberühmten Hollywood Boulevard, wo zahlreiche Filmstars auf dem Gehweg mit einem Stern und ihrem Namen verewigt wurden, habe ich mir das Aussteigen allerdings erspart, da es schon in den Morgenstunden vor Touristen nur so wimmelt.
Stattdessen sind wir nach Beverly Hills gefahren und haben eine Runde durch die Straßen gedreht, wo einige Größen des Showgeschäfts ihre Anwesen haben. Man kann dort wunderschöne große Villen bewundern, aber die Anwesen der Stars sind mit hohen Mauern, Hecken, Bäumen und großen Toren ohne Namensschilder vor den neugierigen Blicken der Besucher abgeschirmt. Wer also glaubt, man könnte mal einen Blick erhaschen auf das Anwesen von Barbara Streisand und Julia Roberts, wird bitter enttäuscht sein. Außerdem wohnen etliche von Ihnen nicht in einer Villa dort, sondern in gut abgeschirmten Luxushotels, wie "The Beverly Hills"mit seinen Luxus-Suiten. Meine Bekannte berichtete mir dann, dass die Touristen, die in offenen Bussen hier durch gefahren werden für die einstündige Rundfahrt stattliche 25 $ berappen müssen, was ein stolzer Preis dafür ist, dass man im Grunde genommen so wenig zu sehen bekommt.
Wir fahren dann wieder weiter nach Hollywood an einen Ort, wo man kaum Touristen findet. Farmers Market ist wie eine kleine überdachte Markthalle, wo man Obst und Gemüse sowie andere Lebensmittel des täglichen Bedarfs kaufen kann und sich anschließend in einem der kleinen Esslokale zu einem Snack mit einem kalifornischen Wein oder einem Bier gemütlich niederlassen kann. Das Ganze wirkt fast wie ein kleiner Wochenmarkt in einer europäischen Stadt, was den besonderen Charme dieses Ortes ausmacht und deshalb auch bei den Einheimischen aus der Umgebung sehr beliebt ist. Direkt daneben befindet sich eine kleine Mall mit exklusiven Markenanbietern und vor allen Dingen einem meiner Lieblingsrestaurants, der Cheese Cake Factory, wo man nach einem exzellenten Essen für den Nachtisch die Qual der Wahl unter der Riesenauswahl von leckeren Käsekuchenvarianten hat.
Der perfekte Abschluss eines solchen Tages ist eine Fahrt über den berühmten Sunset Boulevard bei Sonnenuntergang. Eine wahrlich traumhafte Kulisse in der Traumfabik Hollywood.
Fotos: Manfred Sielaff
Sunset on the Main Peristyle Garden of the J. Paul Getty Museum, Los Angeles, California (Bild: 12867587)
Farmer´s Market - Hollywood (Bild: Manfred Sielaff)
Los Angeles Beaches – Strände ohne Ende
Wer an Los Angeles denkt, hat vor allen Dingen auch die Kulisse von endlos weiten Stränden vor Augen. Angefangen vom Santa Monica Beach im Norden bis weiter südlich zum weltberühmten Venice Beach, wo ich einen schönen Strandtag mit meinen Freunden verbracht habe. Nach einem schönen Frühstück in einem Lokal an der Strandpromenade mieten wir uns für 1 Stunde ein Fahrrad und radeln ein Stück weit auf dem extra dafür angelegten Fahrradweg an Strand entlang. Auf dem Rückweg fahren wir parallel zur Promenade eine kleine Straße runter, in der die traumhaften Häuser derjenigen liegen, von denen man annehmen darf, dass sie es geschafft haben.
Danach suchen wir uns unweit des Fahrradweges ein gemütliches Plätzchen, wo man die vorbeifahrenden Radler und Inline-Skater beobachten kann. Nach 4 Stunden musste ich feststellen, dass man dort keinen einzigen wirklich schönen Menschen entdecken konnte, so wie es einem in den einschlägigen Filmberichten immer wieder vorgegaukelt wird. Aber meine Bekannten hatten mich schon vorgewarnt, denn sie lebten schon seit sieben Jahren in L.A. und sind schon so häufig dort gewesen und sie versicherten mir, dass es in der ganzen Zeit nie anders gewesen ist als an diesem Tag. Es ist halt vieles mehr Schein als Sein, was einem die einschlägigen Medien glauben machen wollen. Dennoch hat es unserem schönen Nachmittag an Venice Beach keinen Abbruch getan.
Von dort aus sind wir entlang der Küstenstraße mit dem Auto weiter nach Süden gefahren, nach Manhattan Beach. Dieser Strand ist im Grunde genommen schöner als Venice Beach und die Straßen. die quer zum Strand runter führen sind recht steil und erinnern ein bisschen an die Straßen von San Francisco. Von dort aus geht es weiter in Richtung Süden über Redondo Beach zu den Palos Verdes Estates. Hier befinden sich stattliche Villen, die in die Hänge der Steilküste gebaut sind und von dort aus einen traumhaften Blick nach Norden über 50 - 60 km Pazifik-Strand bieten. Die Küstenstraße geht von dort aus noch ein Stück nach Süden bevor sie in östlicher Richtung entlang des Ozeans an die südliche Spitze nach San Pedro gelangt. Auch hier steigen wir an einem Aussichtspunkt oberhalb Klippen aus, wo man einen traumhaften Blick auf den Pazifik und den nahe gelegenen Port of Los Angeles hat, der einer der größten Containerhäfen der Welt ist. Wer in dieser Stadt lebt, kann sich buchstäblich für jedes Wochenende einen anderen Strand aussuchen.
Fotos: Manfred Sielaff
Palm Trees at Sunset, Venice Beach, Los Angeles, Los Angeles, California, USA (Bild: Richard Cummins)
Vincent Thomas Bridge and Palm Tree Reflections in San Pedro, Los Angeles, California. (Bild: SeanPavonePhoto)
Skid Row – Der Stadtteil der Entwurzelten
Dieser Stadtteil ist das krasse Gegenteil von den Luxusvillen in Hollywood und Beverly Hills und den Glitzer-Fassaden des nahe gelegenen Financial District von LA. Hier in dem "Zeltdorf" der Skid Row leben in Sichtweite des 310 m hohen US Bank Tower die Ärmsten der Armen. Das ist Schattenseite einer der reichsten Städte der USA in der größten Wirtschaftsmacht der Welt. Hier erlebt man jeden Tag hautnah, was es bedeutet, dass es heute immer noch so ist, dass die Menschen der Wirtschaft als Ressource dienen sollen, aber umgekehrt die Wirtschaft in Wirklichkeit nicht den Menschen dient. Wer hier seinen Job verliert und nicht schnell einen neuen findet, kann ganz schnell hier landen. Hier leben die Entwurzelten.
Bis in die Siebzigerjahre hinein war die Innenstadt von Los Angeles abends nahezu menschenleer, weil es dort kein Stadtzentrum gab, so wie wir es kennen, sondern lediglich einen Arbeitsplatz für diejenigen die einen Job hatten und am Ende des Tages nachhause fuhren. Die Armen in dieser Gegend hatten jedoch keinen Platz, wo Sie hingehen konnten und litten stattdessen buchstäblich im Dreck.
Als Tom Bradley 1973 als erster Schwarzer zum Bürgermeister von L.A. gewählt wurde, hat er beschlossen, die Menschen in der Skid Row mit öffentlichen Geldern zu unterstützen. Aber wohin mit all diesen Menschen, die kein zuhause haben. Obwohl die Stadt Los Angeles mit das größte Budget für öffentlich geförderten Wohnraum zur Verfügung stellt, ist es bis heute nicht gelungen, dieses Problem vollständig zu beseitigen. Medizinische Einrichtungen, Suppenküchen und andere soziale Einrichtungen haben es zumindest geschafft die allergrößte Not der Menschen in dieser Gegend ein wenig zu lindern.
Daran kann man sehen, dass es auch in der größten Volkswirtschaft der Welt bis heute nicht gelungen ist, die Armut im eigenen Land zu beseitigen.
Das ist die Schattenseite für all diejenigen, die an den Segnungen des Kapitalismus nicht teilhaben können.
Zitat zu diesem Thema:
"Auf der Welt ist genug für alle da, außer für die Gierigen" (Mahadma Ghandi)
Mayor Tom Bradley Overseeing Urban Cleanup Efforts on Earth Day (Bild: 12862324)
California, Los Angeles, Route 110, USA (Bild: Alan Copson)
Rancho Cucamongo – Where the adventure starts
…. so heißt der Stadtteil am nordöstlichen Rand von L.A., wo meine Freunde wohnen, so steht es auf einem T-Shirt, das ich von dort mitgebracht habe und dort habe ich auch eines meiner ungewöhnlichsten Kaufhauserlebnisse gehabt. Aber beginnen wir erst einmal mit meiner Ankunft L.A. International Airport. Dummerweise kam ich gerade zu Beginn der Rush Hour aus dem Zoll und meine Bekannte hatte mich schon vorgewarnt, dass die Fahrzeit von dort aus bis zu ihr nachhause 3 Stunden betragen würde. Wer das einmal miterlebt hat, bekommt einen Vorgeschmack auf das, was viele Menschen, die hier einer geregelten Arbeit nachgehen jeden Tag auf diesen riesigen Highways erleben. 2-3 Stunden morgens zur Arbeit hin und abends wieder zurück. Was für eine Verschwendung an kostbarer Lebenszeit und was für ein Verlust an Lebensqualität habe ich mir gedacht. Aber die Leute, die hier leben, müssen jeden Tag da durch. Umso schöner ist es dann, wenn man angekommen ist und ein paar schöne Tage mit guten Freunden verbringen kann.
Meine Bekannte wollte mir dann unbedingt am nächsten Tag eines der ungewöhnlichsten Kaufhäuser zeigen, die es gibt. Bass Pro Shop ist ein Kaufhaus, in dem über drei Etagen alles angeboten wird, was Jäger und Angler so alles brauchen. Über dem Eingang wird man mit einem Schild begrüßt, auf dem steht " Für Jäger, Angler und andere Lügner". Schon im Eingangsbereich wird man von den Köpfen ausgestopfter Tiere, wie Hirsche,Bisons und Bären begrüßt. Auch im Innenbereich sind überall Tier-Attrappen aufgestellt und vermitteln dem Besucher eine Atmosphäre, als wenn er sich mitten in der Wildnis befinden würde. Obwohl ich kein Jäger und auch ein Angler bin, habe ich mir auf ein drei Etagen mal angeschaut was es da so alles gibt. Auch wenn man nicht vom Fach ist, ist es trotzdem faszinierend zu sehen, was es dort alles an Ausrüstung und Zubehör gibt.
Abgerundet wird das Angebot noch dadurch, dass man in der unteren Etage ein Riesenangebot toller Freizeitkleidung findet. Wem das noch nicht genug ist, kann sich zum Abschluss für sein Hobby in einer separaten Abteilung noch das passende Motorboot dazu kaufen. Einfach irre!!! Natürlich habe ich diesen Laden nicht verlassen, bevor ich mir selber Jeans, T-Shirt und ein Freizeithemd gekauft habe. Ich habe schon viele Länder dieser Welt besucht, aber dieser Laden war bisher das ungewöhnlichste Kaufhauserlebnis meines Lebens.
Nach diesem schönen Einkaufserlebnis sind wir in ein nahe gelegenes Sushi-Restaurant gegangen. Das war für mich als Sushi-Fan genau das richtige, zumal es dort ab 16:00 Uhr eine Sushi Happy Hour gab, wo alle Speisen und Getränke nur die Hälfte kosteten. Superauswahl und Qualität und dazu noch ein sehr aufmerksamer und freundlicher Service. Wieder ein perfekter Urlaubstag.
In östlicher Richtung von Rancho Cucamongo sieht man schon die nahe gelegenen San Gabriel Mountains, wo man wunderschön wandern und picknicken kann.
Am Abflugtag kam ein Taxi um die Mittagszeit, also außerhalb der Rush Hour, und dieses Mal dauerte die Fahrt zum Airport ohne Staus "nur" 1 Stunde. Da bekommt man dann einen Eindruck von den gigantischen Ausmaßen dieser Stadt.
Let's fly to L.A.
Bass Pro Shop - Rancho Cucamongo (Bild: Manfred Sielaff)
Lax Theme Restaurant at the Los Angeles International Airport, Los Angeles, California (Bild: 12867970)
Bildquelle:
Reisefieber
(Dezember in Goa, Indien)