Marilyn Monroe-Urmutter des "blonden Dummchens"

Marilyn Monroe war bekanntermaßen der weibliche Star der 50er Jahre. Keine andere Filmschauspielerin war vor und nach ihr so begehrt, als Star und natürlich als Frau. Warum eigentlich? Aus heutiger Sicht können wir dies nämlich nur schwer nachvollziehen. Die heutige Jugend wohl überhaupt nicht mehr. Marilyn, ja sie hieß natürlich eigentlich Norma Jeane Mortenson (oh das hat nichts mit meinem Namen Janee zu tun, reiner Zufall und es besteht auch keinerlei Ähnlichkeit, tut mir leid), spielte im Grunde in all ihren Filmen das blonde Dummchen. Später in den 70ern hatte das in unserem Lande bekanntlich auch Ingrid Steeger versucht, leider rutschte sie aber dann halt immer zu sehr ins Schlüpfrige ab und Frau Steegers Talente wurden somit noch mehr unterschätzt (als Tochter der Klimbim-Familie konnte sie durchaus ein besonderes komisches Talent beweisen, wer kann schon als erwachsene Frau überzeugend ein kleines Kind spielen?), aber ich schweife ab..

Also, Marilyn Monroe hat mit ihren Rollen nachhaltig den Begriff des blonden Dummchens geprägt und vielleicht auch erst das hartnäckige Vorurteil begründet, dass Blondies eher dumm sind. Alles fing an mit dem Film "Blondinen bevorzugt", in dem sie ihrer dunkelhaarigen Kollegin Jane Russell, vielleicht auch beeinflusst durch den Titel des Films, die Show stahl. Ab diesem Klassiker war ihr Image festgelegt.

Super gerne erinnern wir Zuschauer uns an die Komödie "Manche mögens heiß", in der die Rollenkonstellation mit Tony Curtis, Jack Lemmon und ihr als wirklich ahnungslose Musikerkollegin urkomisch und einfach ideal komponiert war. Hätte Marilyn Monroe doch auch mal die Chance gehabt, andere Seiten ihrer Person darzustellen, wäre ihr Leben vielleicht nicht so tragisch zu Ende gegangen und es hätten die Männer an ihrer Seite nicht immer die Marilyn aus ihren Filmen gesucht. Aber die 50er Jahre waren für Frauen eben eine sehr eingeschränkte Zeit. Natürlich gab es auch andere Rollen für Schauspielerinnen - und überhaupt war die Filmwelt in den Goldenen Zwanzigern, was die Darstellung interessanter weiblicher Persönlichkeiten angeht, auch schon viel weiter - aber, Marilyn hatte eben auch Pech mit ihrem Erfolg. Ihre naive Masche verkaufte sich bombig und die Nachkriegsgesellschaft wollte sich weniger mit komplizierten weiblichen Charakteren beschäftigen, als sich erholen und Amüsantes aus der Hollywoodwelt genießen. So bekam der platinblondgefärbte Kurvenstar Marilyn nicht die Chance, mal zu einem Überraschungsschlag auszuholen. Dass ihre Rollen nicht wirklich ihrer Natur entsprachen, konnte man durchaus immer wieder ihren Augen ansehen. Wer genauer hinschaut merkt, dass der kindlich unschuldige Blick aus großen Augen schon antrainiert und mühsam aufgesetzt war und - obwohl in stoischer Manier in jedem einzelnen ihrer Filme angewendet - den Zuschauern leider nie langweilig wurde. Hätte nur mal ein Regisseur gesagt: "Schluß jetzt mit dem Dummchen-Image, zeig uns mal was Du sonst noch kannst!" - Dies geschah nur leider nicht und so sah sich eine immer reifer werdende Dame dazu gezwungen, beruflich und privat das ewig gleiche Blödchen-Image zu verkaufen, nur um zu gefallen und natürlich, um Geld damit zu verdienen. Heute wirkt ihre Kindchen-Masche auf uns Zuschauer leicht durchschaubar, lächerlich und natürlich hoffnungslos unemanzipiert, aber wir wissen inzwischen ja auch viel mehr und haben die wilden Siebziger hinter uns. Wer heute so auftritt wie sie landet sofort in der Trash-Ecke (womit sich bekanntlich auch gut leben und verdienen lässt, siehe Daniela Katzenberger).

Fazit: Schönheit und Glück gehen nicht unbedingt Hand in Hand.

Autor seit 13 Jahren
41 Seiten
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