Sehenswürdigkeiten

Im Zentrum der Stadt stehen etliche sehenswerte Häuser mit Fassadenmalereien des Reuttener Malers Johann Jakob Zeiller. Dazu gehört auch das Grünes Haus. Indem ist das Museum Reutte zu Haus.

Im Zentrum steht auch das Franziskanerkloster Reutte. Das wurde 1628 durch Erzherzog Leopold V. und seiner Gemahlin Claudia von Medici gestiftet und wurde 1630 eingeweiht. Dem Kloster wurde auch die Pfarrkirche St. Anna zugeordnet. Um 1515 schuf Jörg Lederer die Annenstatue. Die überstand alle Brände der Klosterkirche und thront heute über dem Hochaltar. Bekannt ist die Kirche St. Anna für die Weihnachtskrippe und das Ostergrab. Die "Weihnachtskrippe" stammt aus dem Franziskanerkloster in Hall in Tirol. Dort wurde sie um 1738 vom Kunstmaler Franz Hueber geschaffen. Das "Ostergrab" bauten im Jahre 1848 der Maler Anton Köpfle und der Zimmermeister Josef Schweighofer.

Die Ruine der Burg Ehrenberg erhebt sich auf einer Höhe von 1.100 Metern über dem Meer südlich von Reutte. Diese Burgruine ist Teil eines Festungsensembles. Sie wird von der barocken Festung Schlosskopf überragt. Unterhalb der Burg sperrte die Ehrenberger Klause das Tal. Östlich der Burg gehörte noch das Fort Claudia zum Befestigungssystem.

St. Anna (Bild: haros)

Naturpark Tiroler Lech

Der Naturpark Tiroler Lech liegt in den Nördlichen Kalkalpen zwischen den Lechtaler Alpen im Südosten und den Allgäuer Alpen im Nordwesten. Mit einer Fläche von über 41 Quadratkilometern umfasst das Schutzgebiet vor allem den Wildfluss Lech mit seinen angrenzenden Überflutungszonen und Auwäldern sowie die wichtigsten Zuflüsse. Er bietet atemberaubende Natur in eindrucksvollen Landschaften. Verschiedene Themenwege durch den Naturpark vermitteln spannende Themen. Dazu gibt es ein ausgedehntes Netz von Wanderrouten durch den Park.

Der Lechweg

Der Lechweg erschließt alpines Gebiet für leichtes Weitwandern. Der rund 120 Kilometer lange Weg führt vom Formarinsee in Lech am Arlberg über Warth in die Naturparkregion Lechtal-Reutte bis hin zum Lechfall in Füssen im Allgäu. Am Weg liegen die größte Steinbock-Kolonie Europas und etliche Wasserfälle. Er führt über Hängebrücken, durch Flussauen und Wälder bis hin zu Königsschlössern bei Füssen. Und stets rahmen die Lechtaler und Allgäuer Alpen den Weg.

Wintersport

Die Reuttener Seilbahnen erschließen das bekannte Skigebiet Hahnenkamm-Höfen. Dort werden Abfahrten für alle Leistungsklassen geboten. Für Langläufer gibt es in der Naturparkregion Reutte über 120 Kilometer gespurte Loipen und über 70 Kilometer geräumter Winterwanderwege.

Museen

Das Museum von Reutte ist im "Grünen Haus" zu finden. Das ist ein stattliches Bürgerhaus aus dem 16. Jahrhundert. Seinen Namen trägt es wegen seiner grün gestrichenen Fassade mit duftigen Lüftlmalereien. Im 2. Stock des Gebäudes sind einzigartige Malereien von Johann Jakob Zeiller aus der Zeit der Renaissance zu sehen. Das Museum präsentiert die wechselvolle Geschichte des Marktes Reutte und seiner Bewohner und vermittelt mit seinen Exponaten einen Eindruck über die Wohn- und Arbeitsverhältnisse unserer Vorfahren. Weiter sind kostbare Gemälde von bedeutenden Künstlern aus Reutte wie der Malerfamilie Zeiller oder Balthasar Riepp zu sehen und zu erfahren, wer hinter der "Geierwally" steckt.

Das Erlebnismuseum in der Ehrenberger Klause entführt seine Besucher in das Mittelalter. 14 Themen der Ritter- und Burgenzeit werden hier aufgegriffen. Dazu gehören die Kreuzzüge werden erklärt, Burgen, Alchimisten und eine Pestkammer.

Geschichte

Durch Reutte führte die Römerstraße Via Claudia Augusta von Italien nach Deutschland und die Tiroler Salzstraße von Hall in Tirol über das Außerfern bis zum Bodensee.

Reutte gehörte als Rodungssiedlung zu den jüngeren Orten im Tiroler Außerfern. Von 1278 stammt erste gesicherte Nennung als "Ruthi prope Breitenwanch" (Reutte bei Breitenwang).

1489 wurde Reutte von Erzherzog Sigmund dem Münzreichen zum Markt erhoben. Das traditionelle Reuttener Marktfest findet alljährlich am ersten Samstag im August statt.

1506 ließen sich die anderen Orte der Pfarre Breitenwang, nämlich Breitenwang, Ehenbichl und Pflach, 1604 verlegte der Pfleger von Ehrenberg seinen Sitz nach Reutte. So wurde Reutte Sitz des Gerichtes und de facto Hauptort der Region. 1743 lehnte Reutte aus finanziellen Erwägungen das Angebot zur Stadterhebung ab.

Die Verwaltungsreform von 1754 der Kaiserin Maria Theresia machte Reutte zum Hauptort des Kreises Oberinntal. Die bayerische Verwaltungsreform von 1806 gliederte das Gericht Aschau dem Landgericht Reutte an. Reutte war von da ab das Zentrum eines weitgehend den heutigen Bezirk umfassenden Gebietes. Nach der 1814 erfolgten Rückkehr Tirols zu Österreich blieben die bayerischen Verwaltungsstrukturen erhalten.

Nach 1945 entwickelte sich Reute zum Wirtschafts-, Schul- und Bildungszentrum des Tiroler Außerfern. Reutte ist neben Tamsweg der einzige Bezirkshauptort Österreichs ohne Stadtrecht.

Literatur

  • Christine Zucchelli und Daniela Deutsch: Außerfern - Sagen und Mythen entdecken: Naturparkregion Reutte, Tannheimer Tal und Jungholz, Naturpark Lechtal, Tiroler Zugspitz Arena. Tyrolia Verlag Innsbruck 2011, ISBN 978-3-7022-3123-1
  • Richard Lipp. Reutte und Breitenwang. Sutton Verlag Erfurt 2009, ISBN 978-3-8668-0498-2
Autor seit 10 Jahren
230 Seiten
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