Chief Mwanachingwala mit Wachmännern

Chief Mwanachingwala mit Wachmännern (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Mazabuka - Politische Einteilung

Die Südprovinz ist eine der neun Provinzen Sambias, mit der Hauptstadt Livingstone und wird unterteilt in neun Distrikte. Mazabuka ist auch der Name von einem Distrikt, dessen Verwaltung in der Stadt Mazabuka liegt. Der Distrikt Mazabuka wird weiters in drei Wahlbezirke aufgeteilt: Mazabuka Zentral, Chikankata und Magoye. Außerdem ist es in Sambia so, dass alle Bezirke in sogenannte Wards aufgeteilt werden und jeder Ward wählt einen Councellor, eine Art Bürgermeister, die den jeweiligen Ward im Council, im Rathaus, vertritt. Mazabuka Distrikt mit etwa 260 000 Einwohnern, besteht aus 22 solcher Wards. Auf tradtioneller Ebene ist es ja immer noch so, dass die Stammeshäuptlinge oder Könige, die sogenannten Chiefs, über kleine Volksstämme und Gruppen herrschen. Im Mazabuka Distrikt gibt es vier Chiefs: Chief Mwanachingwala, Chief Hanjalika, Chief Naluama und Chieftainess (weibliche Form) Mwenda. Chief Mwanachingwala ist einer der bekanntesten Chiefs Sambias, da er sehr gerne in den Medien ist und immer wieder für Skandale sorgt, vor allem durch seine Frauengeschichten. In seinem Königreich ist auch der Munenga Ward, wo sich meine Blindenschule befindet.

Wirtschaft in Mazabuka

Mazabuka ist eine relativ weit entwickelte, mit wenigen Ausnahmen sehr ruhige Stadt mit vielen Banken und Geschäften. Die Wirtschaft ist geprägt von der Landwirtschaft. Riesige Zuckerrohrplantagen befinden sich um die Stadt herum, denn Mazabuka ist der Sitz von Zambia Sugar, der größten Zuckerfabrik im südlichen Afrika. Diesen Umstand verdankt Mazabuka auch die Bezeichnung als süßeste Stadt Sambias. Zambia Sugar bietet sehr informative Touren an, bei denen man die Fabrik und die Felder besuchen kann. Kleinere Bauern und andere Landwirtschaftsprojekte und -firmen bauen Mais, Baumwolle, Sojabohnen, Kuhbohnen, Kaffee und Erdnüsse an. Auch Milch- und Fleischproduktion bilden einen Teil der Wirtschaft. Viele Straßenhändler verkaufen Fisch, den sie aus den umliegenden Flüssen gewinnen, schließlich ist Trockenfisch eines der beliebtesten Nahrungsmittel in Kombination mit dem Nationalgericht Nshima. Auch Bergwerke gibt es in der Umgebung, wo Kupfer, Kobalt und Nickel abgebaut werden. Die Bergwerke und Zambia Sugar sind verantwortlich dafür, dass die Population in Mazabuka ständig wächst, weil immer mehr Arbeitssuchende in die Gegend ziehen.

Die Mwanachingwala Conservation Area: MCA

Das sehr neue Naturschutzgebiet ist eigentlich ein kleiner Nationalpark an sich, der aber bis jetzt von Touristen nicht besucht wurde und wirklich als Geheimtipp gilt. Chief Mwanachingwala hat für den kleinen Park Tiere eingekauft, unter anderem Zebras, Antilopen, Büffel und Kudus. In den Flüssen tummeln sich Nilpferde und Krokodile. Die MCA grenzt an die Kafueauen, deswegen kommen auch gerne tierische Besucher vom Kafue National Park. Es gibt noch keine touristische Infrastruktur in der MCA, aber es ist möglich, Ausflüge zu organisieren, am besten, wenn man den Chief direkt kontaktiert. Für die MCA braucht man auf jeden Fall ein Allradauto und gute Ausrüstung. Bald sollen in der MCA auch Kanutrips und Angelausflüge angeboten werden. Die meisten Reiseführer schreiben, dass in Mazabuka ein Büro ist, von dem aus man Ausflüge buchen kann, allerdings existiert dieses schon lange nicht mehr. Die MCA ist ein Paradies für Vogelliebhaber mit sehr vielen seltenen Arten, die sich im Gebiet der Kafueauen sehr wohl fühlen.

Nakambala Markt (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Ausgehen und Unterkunft in Mazabuka Stadt

Mazabuka bietet einige Nachtclubs, die vor allem sambische Musik spielen. Fast jedes Wochenende gibt es Konzerte. Beliebt sind die Clubs Natasha und Africana Fiesta. Viele Lokale bieten lokale Speisen an, aber auch einen Pizzaservice gibt es und viele Take Aways. Zu den schöneren Unterkünften zählen die Tukale Lodges (es gibt Tukale 1 und Tukale 2), das relativ teure, aber mit einem sehr gutem Restaurant ausgestattete Nakambala House im Zambia Sugar Gelände, die recht schöne neue Royal Alicio Lodge und die Golden Pillow Lodge. Reiseführer empfehlen die Namusa Lodge, die aber inzwischen sehr heruntergekommen ist, das Mweka Guesthouse beim Tennisklub und das Mazabuka Motel, alle eigentlich eher weniger empfehlenswert. Sehenswert ist auf jeden Fall der wunderbar bunte Nakambalamarkt, ein riesiger Markt, auf dem man wunderbar einkaufen kann. Mazabuka hat generell eine gute Infrastruktur mit vielen Schulen, Kliniken, einem öffentlichen Krankenhaus, einem Privatkrankenhaus bei Zambia Sugar und sehr vielen verschiedenen Kirchen. Es ist eine sehr grüne Stadt mit vielen gelbblühenden Bäumen, den Mupulangabäumen, die nur in Sambia wachsen.

Mupulangabaum

Mupulangabaum (Bild: Barbara Lechner-Chileshe)

Sicherheit

Mazabuka ist eine sehr sichere Stadt. In all den Jahren, in denen ich bereits hier wohne, gab es dennoch einmal, 2011, wirklich massive Ausschreitungen. Auch damals bin ich trotzdem dort geblieben, als einzige Weiße, denn österreichische Botschaft gibt es keine in Sambia und alle anderen Europäer wurden damals von ihren Botschaften evakuiert. Ich hätte es ohnehin nicht übers Herz gebracht, meine Tiere und meine Schule zu verlassen. Meine Kinder in meiner gebauten Blindenschule freuen sich übrigens immer über Besuch, lesen Sie mehr dazu: 

Autor seit 12 Jahren
405 Seiten
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