Märchen oder Kurzgeschichte?

Sicherlich besitzen viele Eltern noch die dicken Märchenbücher aus ihrer eigenen Kindheit und wollen sie nun natürlich auch ihren Sprösslingen näher bringen. Doch lohnt sich ein relativ langes Märchen schon im Kleinkindalter? Wenn man sich vor Augen hält, dass die Konzentrationsfähigkeit eines Kleinkindes etwa fünf bis maximal zehn Minuten aufrecht erhalten werden kann, so wird sich das Märchen nicht entscheident durchsetzen können. Denn dieses wird definitiv länger dauern. Also sind die Eltern schon gezwungen, eine Unterbrechung herbei zu führen und am nächsten Abend die Fortsetzung folgen zu lassen. Nur ein Kleinkind kann sich den Inhalt nicht 24 Stunden lang merken, geschweige denn die Verknüpfung herstellen, zwischen dem zuvor gelesenen Abschnitt und der nun folgenden Fortsetzung. Ergo ist es nicht in der Lage, einen Kontext zwischen den beiden Textteilen herzustellen.

Da lohnt sich für beide Parteien eher eine Kurzgeschichte für Kinder. Diese übersteigt im Normalfall nicht die Lesezeit von fünf Minuten und erzeugt weniger Langeweile bei dem Kind. Dabei wären beide Parteien auch schnell entnervt und einen Nutzen kann niemand daraus ziehen. Denn nur wenn das Kind aufmerksam zuhört, erfüllt sich auch der zu erwartende Effekt. Zusätzlich ist es eine komplette Geschichte, die einen Anfang und ein Ende bereit hält und somit auch vernünftig abgeschlossen werden kann. Derart kurze Geschichten sind damit genau auf die Konzentrationszeit von kleinen Kindern zugeschnitten und von der Länge her ideal. Wenn dann auch der Inhalt stimmt und auf die Kleinen zugeschnitten ist, können die vorlesenden Eltern prinzipiell nichts verkehrt machen.

Als Fazit bleibt also nur zu erwähnen, dass Kurzgeschichten in jedem Fall besser zu Kleinkindern passen als die längeren Märchen, die eher die etwas größeren Kinder genießen sollten.

Laden ...
Fehler!