Was ist eigentlich Oolong?

Um herauszufinden, was Oolong ist, muss man sich erst einmal den Unterschied zwischen Grün- und Schwarztee bewusst machen. Beim Schwarztee werden die Teeblätter mit einer Oxidation (auch Fermentation) behandelt. Beim Grüntee ist das nicht der Fall. Dadurch entstehen die farblichen und geschmacklichen Unterschiede - schwarzer Tee wird eher herb, während der grüne sich die Milde bewahrt. Wie so oft im Leben bevorzugen viele hingegen die goldene Mitte: Den Oolong, der nur eine kurze Zeit der Oxidation ausgesetzt wird. So kommt er auch zum Namen "halbfermentierter Tee".

Die Besonderheit der Sorte Milky Oolong ist es, dass diese durch Milchdampf veredelt wird, wodurch ein feiner milchiger Geschmack beim Aufguss frei wird.

So sieht der Oolong-Tee aus
Formosa Oolong or Black Dragon Tea ...

Formosa Oolong or Black Dragon Tea, Cross Between Green and Black Teas (Bild: Ken Lucas)

Guten Milky Oolong erkennen

Wenn Sie die Sorte Milky Oolong einmal ausprobieren möchten, dann sollten Sie vor allem auf eines achten: Die Qualität des Tees. Ordentlicher, loser Tee ist aufwendig in der Herstellung und hat seinen Preis. Der fällt bei dem Milch-Tee durch seine besondere Veredelung etwas höher aus als bei regulären Grün- oder Schwarztees. Auf dem Markt sind leider auch einige Produkte, die nur durch Aromen zum milchigen Geschmack gekommen sind. Die Abweichungen fallen aber leider erst auf, wenn man dagegen mal einen ordentlichen Milky Oolong getrunken hat. Dann wird man feststellen, dass die billig aromatisierten Sorten wesentlich schlechter sind als die mit Milchdampf behandelten. Ein Kriterium, um schlechten Oolong zu erkennen, ist der Preis: Erst ab circa 10 Euro pro 100 Gramm Tee können Sie auf eine gute Tasse des Heißgetränks hoffen. 

Auch das Aussehen spielt eine wesentliche Rolle: Sind die Teeblätter bereits stark zerdrückt oder zerkleinert, kann es passieren, dass der Tee beim Aufguss kein gutes Ergebnis liefert. Des Weiteren können Sie meist in der Beschreibung lesen, wie die Sorte hergestellt wurde.

So könnte Ihre Teezeremonie aussehen - mit hübschem Teegeschirr und hochwertigen Sorten
Oolong Tea Served with Japanese Tea Set

Oolong Tea Served with Japanese Tea Set (Bild: Bruno Ehrs)

Zubereitung und Ziehzeit des milchigen Tees

Bei der Zubereitung des Milky Oolong ist es, wie bei vielen anderen Tees, von großer Wichtigkeit, dass Sie auf die richtige Temperatur und Ziehzeit achten. Wenn Sie ihn zu heiß aufgießen, laufen Sie Gefahr, wertvolle Aromen zu zerstören. Kochendes Wasser sollten Sie also in keinem Fall verwenden. Die meisten Hersteller fügen eine Temperatur-Angabe hinzu - bei dieser Sorte liegt sie zumeist zwischen 80 und 90 Grad. Gießen Sie zu kalt auf, so ist es gut möglich, dass nicht alle Aromen optimal aus dem Tee gelöst werden. Auch die Ziehzeit ist je nach Produktangabe unterschiedlich. Milky Oolong wird oft zwei bis drei Minuten lang im Wasser gelassen - bei längerer Ziehzeit wird er schnell bitter. Auch das Verhältnis von Teemenge zu Wasser ist relevant - bei zu wenig schmeckt er schnell wässrig - zu viel hingegen ist vor allem für den Geldbeutel schlecht. Grob gesagt sind zwölf bis dreizehn Gramm pro Liter Wasser bei dieser Teesorte angebracht.

Ganz wichtig bei der Zubereitung des Milky Oolong - und aller weiteren Sorten - ist die Qualität des Wassers: Wenn Sie schon in einen solch hochwertigen Tee investieren, können Sie dafür auch den besten Geschmack erwarten. Damit das der Fall ist, sollten Sie immer einen Wasserfilter verwenden. Ich habe auch zuerst nicht geglaubt, dass es so viel am Geschmack ändert - aber der Unterschied ist wirklich signifikant. Vor der Verwendung des Filters schwammen bei mir oft unerwünschte Rückstände auf den Tees herum und die Tasse war ganz trüb - jetzt wird sogar der Tassenboden wieder sichtbar und das Getränk schmeckt um Welten aromatischer.

Gute Grüntees und Oolongs kann und sollte man mehrmals aufgießen. Wer richtig exklusiven Tee kauft, kann das mitunter sogar über zehn Mal tun. Auch bei der Sorte Milky Oolong ist das durchaus möglich. Sie werden überrascht von dem guten Ergebnis sein. Besonders interessant ist es, zu erschmecken, wie sich die Teeblätter mit jedem Aufguss verändert und andere Noten hervor- oder zurücktreten.

 

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