Mobbing nimmt zu - auch unter Erwachsenen
Mobbing kennen die meisten nur als typisches Jugendphänomen, doch es nimmt auch in der Arbeitswelt der Erwachsenen immer mehr zuWas ich nicht kriege, sollst du auch nicht bekommen - Mobbing
Mobbing kennt viele Gesichter. In der Erwachsenenwelt ist es oft mit Neid und Missgunst verknüpft. Es kann sich um eine Position im Betrieb drehen, es kann aber auch nur allgemeiner Neid sein. Bei hart umkämpften Stellen ist Mobbing eine leichte Möglichkeit, Widersacher an den Rand zu drängen. Mit Schikanen, Intrigen und ständigen Schwierigkeiten wird das Opfer so lange drangsaliert, bis es die Stelle aufgeben muss. Den Chef ansprechen - das traut sich nicht jedes Mobbing-Opfer, tut es dies aber, wird ihm eher selten geholfen. Warum? Der Chef blickt nicht durch. Woher soll er wissen, wer lügt und wer nicht. Die täglichen Reibereien unter seinen Angestellten interessieren ihn nicht, nerven und erscheinen ihm als Bagatelle. Wird Mobbing dazu noch von einem eingeschworenen Team betrieben, hat es das einzelne Opfer eh schwer. Der Chef wird sich nicht gegen seine Angestellten, die er zu brauchen glaubt, einsetzen, sondern sich eher von dem vermeintlichen Störenfried trennen.
So weit die Tatsachen. Was hilft, ist Aufklärung. Gemeinsam kann man etwas gegen Mobbing unternehmen, indem man typische Mobbing-Strukturen darlegt und die Menschen daran hindert, zu Mitläufern zu werden. Typische Mobber ähneln sich. Sie sind perfide, durchtrieben, verlogen und für Außenstehende, Nicht-Betroffene, schwer zu durchschauen. Oft sind es auch Menschen, denen es eigentlich gar nicht schlecht geht. Warum sie mobben, ist nicht immer klar und auch das hilft ihnen dabei, nicht entlarvt zu werden.
Ein Grund, im Betrieb, am Arbeitsplatz zu mobben, ist natürlich, dass man anderen etwas neidet. Kann man selber nicht aufsteigen, warum soll der Kollege es können? Hat man selber einen stupiden Job, warum soll jemand anderes, die anspruchsvollen Aufgaben erledigen dürfen? Und überhaupt, fühlt der Mobber sich als sehr wichtig und unverzichtbar an seinem Arbeitsplatz. Neue Leute stören und die alten Kollegen versucht man auf seine Seite zu ziehen. All dies kann schleichend vor sich gehen. Doch der tägliche Terror zermürbt die Betroffenen, die oft ahnungslos und unvorbereitet in die Mobbing-Falle tappen.
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Aufklärung, Prävention, Hilfe
Weil Mobbing immer mehr im Vormarsch ist - offline und online - hilft nur eines: Die Gesellschaft muss hinsehen! Nur so kann den Mobbern das Leben schwer gemacht werden. Nur so kapieren Menschen, die damit noch nicht in Berührung gekommen sind, wie die Mobber ticken und erkennen die Strukturen im Ansatz. Mobbing hilft keinem Betrieb! Jeder braucht ein angenehmes Arbeitsklima um Leistung zu erbringen. Das wissen die Mobber und deswegen hindern sie andere daran, Leistung zu bringen.
Wir alle wissen inzwischen, dass Mobbing-Opfer richtig schwere Störungen davon tragen können. Sie werden depressiv, arbeitsunfähig, entwickeln chronische Beschwerden bis hin zu Krebs. Halten sie das Mobbing eisern durch, so wird es meist eine richtige Leidenszeit, mit ungewissem Ende. Aus Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes halten aber viele Opfer durch. Auch aus Scham und Hilflosigkeit. Wie kann man dies alles Familie und Freunden erzählen? Die Schikanen wirken oft auch lächerlich und albern. Sie bekommen blöde Ratschläge wie: "Ignorier die doch einfach.", "Da stehst Du doch drüber!", "Die hören schon wieder auf...", "Bildest Du Dir da nicht zu viel ein" und vieles mehr.
Wer den rechtlichen Weg geht, hat die besten Chancen, das Mobbing zu beenden. Das ist aber wieder ein Weg, der hart und ungewiss ist. Ein Mobbingfall kann dem Anwalt 100 Seiten Vorfälle und Tatbestände bescheren. Der Anwalt muss sich mit den lächerlich erscheinenden Details und Schikanen beschäftigen. In jedem Fall braucht das Mobbing-Opfer einen guten Anwalt.
Um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren haben ich und einige Kollegen in einem Gemeinschaftsblog eine Blogparade zu dem Thema begonnen. Wir haben schon mehrere Artikel zu dem Thema verfasst. Bereits vier von uns kannten Mobbing aus ihrer eigenen Berufswelt. Wer nicht selber betroffen war, hat es von anderen mitbekommen. Dabei sind die Grenzen fließend. Wann fängt die stressige Kollegin an zu mobben? Wann ist es noch harmlos, wann beeinträchtigt es zu sehr? Diesen Themen wollen wir uns in unserer Artikelserie und in der Blogparade widmen.
Hier könnt ihr den Starterartikel lesen: Fressen und Gefressen werden - Mobbing.
Wir freuen uns, wenn andere unsere Artikel mit eigenen Erfahrungen ergänzen können. Tipps, Hilfeseiten, Analysen sind willkommen. Auch, wer nicht besonders gut schreiben kann, darf uns, auch anonym, seine persönlichen Erfahrungen schicken und wir veröffentlichen diese im Blog. Wer einen eigenen Blog hat, kann natürlich die Blogparade nutzen und einen Artikel zu dem Thema im eigenen Blog schreiben.
(Bild: Pezibear / Pixabay)
Mobbing unter Kindern und Jugendlichen - das Internet fördert die Hetze
Besonders leiden natürlich Kinder und Jugendliche unter Mobbing. Sie können gar nicht so recht einordnen und verstehen, was mit ihnen passiert und was das alles soll. Sie wissen nicht, dass die anderen mobben, weil sie selber Probleme haben. Oft haben die Mobber ein angeschlagenes Selbstbewusstsein, werden von ihren Eltern zu viel oder zu wenig beachtet. Sie fühlen sich unbewusst klein und unbedeutend und bekommen durch das Mobbing die Oberhand.
In ihrem kindlichen und jugendlichen Umfeld können sie sich aufspielen und scharen Anhänger um sich. Wenn mehrere ein einzelnes Opfer schikanieren, dann fühlen sie sich stark und überlegen.
Das Opfer selber hat nicht den Weitblick und Überblick wie Erwachsene um das zu sehen. Es meint, es hätte selber auch irgendwie schuld. Kinder und Jugendliche müssen ihre Persönlichkeit erst entwickeln, wachsen und ihre Identität finden. Das ist nicht so leicht, wenn sie gemobbt werden. Es gibt keine spielerische Entwicklung.
Das Kind steht dauernd unter Druck und fühlt sich gefährdet. Spott und Hohn sind im Kindesalter und in der Pubertät schwer zu ertragen. Cybermobbing, bei dem peinliche Fotos, Unwahrheiten und Verleumdungen über die Opfer verbreitet werden, hat Auswüchse angenommen, die kaum überschaubar sind. Das Kind hat so auch keinen Rückzugsraum, denn die Online-Welt ist immer aktiv.
Eben weil bei Kindern und Jugendlichen das Selbstbewusstsein erst noch wachsen muss, ist Mobbing eine angenehme Möglichkeit sich selbst stark und überlegen zu fühlen. Macht man jemand anders klein, wirkt man selbst groß. Hier kann man ansetzen und dies den Kindern vermitteln.
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Online-Mobbing unter Erwachsenen
Meine eigenen Mobbing-Erfahrungen halten sich in Grenzen, aber mir langen sie schon. Gemobbt werden hält von der Arbeit ab, ärgert, beschäftigt und stiehlt wertvolle Energie. Ich habe und hatte das Glück, dass ich viele nette und vernünftige Kollegen habe, die eingeschritten sind. Das liegt aber auch daran, dass ich netzwerke und mit anderen kooperiere und nicht alleine vor mich hinwirtschafte. Dann würde die Geschichte wohl anders aussehen.
Wie Mobbing sich anfühlt, habe ich also nur ansatzweise erfahren. Aber genau deswegen will ich etwas dagegen unternehmen und hoffe auf Unterstützer unserer Blogparade.
Mein Fall: Vor ca 1 1/2 Jahren erzählte mir eine Texterkollegin A, dass sie Schwierigkeiten hat mit einer weiteren Kollegin B, mit der sie gemeinsam für eine Agentur gearbeitet hatte.
Diese Kollegin B war überzeugt davon, dass A daran schuld war, dass sie ihren Job verloren hatte. Warum? Sie verstieg sich darin, dass A zu der Agentur einen persönlichen Draht hätte und so gegen sie und andere intrigiert hätte, schließlich wurde sie auf der Seite der Agentur auch als Teammitglied genannt und B nicht. (Neidfaktor..). Es wurden mehrere Kollegen entlassen... Der Hintergrund war, dass die Agentur ihre Zusammenarbeit mit einer Texterbörse beendete, nachdem vermutet wurde, dass die Agentur die Texter abwarb. Texterin A hatte den Kunden außerhalb der Börsen gefunden. Diesen Grund wussten die Texter aber nicht und so war B hartnäckig davon überzeugt, dass A intrigiert hatte und sie beschäftigte sich daraufhin mit monatelanger Rache. Schließlich hatte sie, wie sie meinte, durch B jeden Monat einen Verdienstverlust von 1000 € und einen ähnlich guten Kunden fand sie nicht....
Texterin A erzählte mir nun, dass ihre Artikel für die besagte Agentur laufend runtergevotet wurden (es gibt bei jedem Artikel eine Sternchenbewertung), und dass Kollegin B öfters ihre Artikel in ihren Social-Media Profilen schlecht machte.
Ich schaute mir dies alles an - und es stimmte: Nur die Artikel von A wurden in dem betreffenden Magazin stetig runtergevotet, die anderen Artikel wurden meist überhaupt nicht bewertet. Das war schon sehr auffällig und dies blieb auch so bis die Texterin die Agentur selbst verließ.
Dies und die Spötteleien über die Artikel reichten schon, aber eines Tages bekam Texterin A eine Drohung per PN mit dem Text: "Du bist auf dem Weg zur Hölle".
Ich beschloss einzugreifen und habe den Fall in meiner großen Textergruppe, die mehrere hundert Mitglieder umfasste, gepostet. Weil ich wusste, dass Texterin B auch darin war und dies lesen würde.
Von nun an war ich mit im Fokus. Texterin B, die gar nicht namentlich genannt wurde, und ihre Freundinnen schritten sofort ein und verteidigten sie, was schon alleine sehr verräterisch war... Sie machten jeden Post zu dem Thema schlecht und verdrehten gemeinsam die Tatsachen. Den anderen Gruppenmitgliedern war dies alles zu nervig, sie durchschauten das ganze nicht, wollten nichts damit zu tun haben. Bald wurde jeglicher Post von mir von den Freundinnen von B kritisiert und in Frage gestellt, so dass ich schließlich alle Beteiligten aus der Gruppe entfernte. Was zu anhaltendem Unmut führte, denn die Damen haben ein hohes Mitteilungs- und Geltungsbedürfnis und brauchen solche Textergruppen.
Bis heute kapieren sie nicht - ich bin Admin, habe diese Gruppe gegründet und wer mir blöd kommt, den darf ich ausschließen... Jeder kann FB-Gruppen gründen und auslesen...
So weit, so gut. Es wurde sich gerächt. Da man sich im Web öfter trifft, flogen fortan gerne die Fetzen, wenn ich an Diskussionen gleichzeitig mit den Damen beteiligt war. Man konnte es einfach nicht verwinden, dass man aus diversen Gruppen wegen Pöbeleien und spammigen Posts ausgeschlossen wird. (Und meine beiden Textergruppen sind nicht die einzigen, wo diese Personen entfernt wurden..).
Nun konnte man das alles nicht auf sich beruhen lassen, sondern war auf Rache und Krawall gebürstet. Ich schrieb dann auch für die Agentur, bei der Texterin B nicht mehr gebucht wurde. Bald wurden auch meine Artikel systematisch runtergevotet. Nur meine und die der Kollegin A, wohlgemerkt.
Damit kann man noch leben. Doch die Damen fühlten sich dauernd benachteiligt. Texterin B war über 1 Jahr lang verärgert, dass sie ihren gut bezahlten Job bei der Agentur verloren hatte und musste immer mal die Artikel von A schlecht machen und in FB-Gruppen verhöhnen. Ich versuchte öfters einzuschreiten, doch es kam Gegenwind von bis zu 10 Anhängerinnen der Texterin B. Jedes Mal wurde damit argumentiert, dass das öffentliche Verhöhnen und Schlechtmachen anderer Personen und deren Arbeit "Meinungsfreiheit" wäre.
Richtig anstrengend wurde es, als B und ihre zwei engsten Komplizinnen eine Hetzjagd gegen einen Artikel von mir veranstalteten. Es ging in diesem Artikel um Kurkuma und seine heilende Wirkung: Kurkuma vom beliebten Gewürz...
Drei der Damen empörten sich maßlos über diesen Artikel, posteten ihn mit hetzerischen, boshaften Kommentaren in ihren FB-Profilen und versuchten ihre Kontakte gegen mich und diesen Artikel aufzuwiegeln. Sie warfen mir vor, dass ich behaupten würde, Kurkuma würde Krebs heilen etc. und ich damit Heilversprechen abgeben würde. Sie stellten mich dar, als würde ich mit diesem Artikel Krebskranke dazubringen, ihre Therapien abzubrechen und zum Gewürz greifen. Im Grunde sammelten sie alle Vorwürfe, die man Scharlatanen und unseriösen Heilern macht und kommentierten den Artikel entsprechend bei ihren Posts. Die Hetze in den Profilen und in Fb-Gruppen langte aber nicht. Es wurden auch noch extra Kollegen angeschrieben und per PN aufgefordert unter dem Artikel zu kommentieren.
Diese unbeteiligten Kollegen reagierten gottseidank perplex und konnten die Aufregung und Empörung um meinen Artikel nicht verstehen. War/ist es doch einer von Tausenden, der um ein solches Thema geht. Die Empörung ist ja auch rational nicht nachzuvollziehen, denn den drei Damen und ihren Anhängerinnen ging es nicht um das Thema, sondern um mich. Sie wollten mir damit schaden. Was für ein Theater um diesen Artikel gemacht wurde, könnt ihr an der langen Kommentarschlange sehen. Ein Trost in dieser anstrengenden Zeit waren die vielen Shares. Der Artikel wurde 950 x geteilt und dies nicht wegen der Hetzjagd, sondern weil viele Menschen über diese Infos froh waren.
Einige Zeit nach dem Theater um jenen Artikel starteten wir unsere Blogparade, in dem drei andere Kolleginnen von ihren Mobbing-Erfahrungen berichteten.
Meine drei Widersacherinnen bezogen die Mobbing-Artikel aber sofort auf sich und versuchen seither die Parade zu stören. Texterin B versucht zu kommentieren und eigene Artikel mit Gegendarstellungen zu verlinken und auch die anderen posten unsere Artikel mit Kommentaren, die darauf schließen lassen, dass sie sich angesprochen fühlen.
Ich muss sie leider enttäuschen: Bislang kamen sie in unserer Artikel-Serie nicht vor! Aber jetzt hier. Leider hört die Sache damit nicht auf. Um für die Blogparade Werbung zu machen, bin ich in eine Fb-Fachgruppe zum Thema eingetreten. Hierhin ist mir Kollegin B gefolgt, was ich zunächst nicht mitbekam, weil sie mich schon lange geblockt hatte (damit ich ihr nicht widerspreche und nicht mitbekomme, was sie über Kollegin A und mich sagt..). Nun hat sie durch andere oder einen Fake-Account mitbekommen, dass ich dort Werbung für die Blogparade mache und fing an, dies zu stören, auch in dem sie eine Co-Schreiberin aus unserem Blog per PN auf ihre Seite zu ziehen versucht. Aktuell ist sie in dieser Mobbing-Gruppe sehr aktiv und versucht sich als Betroffene oder Engagierte darzustellen. Warum? Weil sie unsere Mobbing-Parade auf sich bezieht und sich unbewusst verteidigen muss. Und dies, ich wiederhole, ohne dass sie auch nur annähernd in unseren Artikeln vorkommt. Vielleicht hat sie unser Psychogramm des typischen Mobbers so sehr getroffen? Ich weiß es nicht, es bleibt jedenfalls anstrengend..
Ihr seht, ich hab viel von meinem Fall erzählt. Vielleicht habt ihr auch etwas zu erzählen? Anonym oder mit Klarnamen. Wir freuen uns, wenn ihr euch an unserer Blogparade beteiligt. Aber natürlich nur so, wie es euch selber nutzt und euch nicht gefährdet!