Altes Museum

Das Alte Museum wurde von 1825 bis 1830 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel im Stil des Klassizismus errichtet. Das denkmalgeschützte Bauwerk gehört zu den bedeutendsten Bauten des Klassizismus und gilt als ein Höhepunkt im Schaffen Schinkels.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Alte Museum bei Bombenangriffen stark beschädigt und brannte am 8. Mai 1945 aus. Dabei gingen die von Schinkel entworfenen und von Peter Cornelius ausgeführten Fresken weitgehend verloren. Von 1951 bis 1966 wurde das Haus weitgehend dem Original folgend wieder aufgebaut. Die Ausmalung der Rotunde wurde 1982 nach Schinkels Entwürfen wieder hergestellt.

Das Alte Museum beherbergt heute die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin. Im Hauptgeschoss zeigt es einen Teil der Antikensammlung mit Skulpturen, Waffen, Goldschmuck und Silberschätzen der griechischen Geschichte. Im Obergeschoss werden Kunst und Kultur der Etrusker und Römer präsentiert.

Neues Museum

Das Neue Museum entstand zwischen 1843 und 1855 nach Plänen des preußischen Hofarchitekten Friedrich August Stüler und gehört zu den wichtigsten Werken dieses Nachfolgers von Friedrich August Schinkel. 1939 wurde das Haus geschlossen und mit der Auslagerung der Exponate begonnen. Im November 1943 brannte das zentrale Treppenhaus mit den Wandfresken zur Geschichte der Menschheit aus. Zwischen Februar und April 1945 kam es zu weiteren Zerstörungen.

1986 begannen erste Arbeiten zum Wiederaufbau. Im September 1989 fiel der Startschuss zu einer originalgetreuen Rekonstruktion. Diese wurden nach der Wiedervereinigung abgebrochen. Nach der Sicherung der Fundamente und Mauern wurde das Gebäude zwischen 1999 und 2009 im Rahmen des Masterplans Museumsinsel nach Entwürfen des Architekten David Chipperfield wieder aufgebaut. Das Neue Museum beherbergt nun das Ägyptische Museum und die Papyrussammlung mit der Büste der Nofretete und weiteren Stücken aus der Armanazeit, das Museum für Vor- und Frühgeschichte mit Objekten aus dem Schatz des Priamos sowie Teile der Antikensammlung.

Alte Nationalgalerie

Friedrich August Stüler begann 1862 mit den Planungen für die Alte Nationalgalerie. 1865, nach dem Tod Stülers, übernahm Carl Busse die weiteren Planungen. 1867 wurde der Grundstein gelegt und der Bau unter der Leitung von Johann Heinrich Strack d. Ä. errichtet. Die Eröffnung des Museumsgebäudes erfolgte am 22. März 1876 im Beisein von Kaiser Wilhelm I.

Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude der Nationalgalerie erheblich beschädigt und auch Kunstwerke wurden zerstört. Teile der noch vorhandenen Kunstwerke wurden in die Sowjetunion verbracht. 1948 begann der Wiederaufbau und 1949 wurden erste Räume der Öffentlichkeit zugänglich. Bis 1955 dauerte der Wiederaufbau. In ihnen wurden die Kunstwerke des 19. Jahrhunderts zusammen mit zeitgenössischer Kunst ausgestellt. Ab 1992 folgten umfassende Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten. Die erforderten ab 1998 die Schließung des Hauses bis Dezember 2001.

Heute präsentieren die Sammlungen der Alten Nationalgalerie vor allem Skulpturen und Gemälde des 19. Jahrhundert. Darunter sind u. a. Werke von Adolph von Menzel, Edouard Manet, Claude Monet, Auguste Renoir, Caspar David Friedrich, Paul Cézanne und Max Liebermann.

Pergamonmuseum

Das Pergamonmuseum konzipierte Wilhelm Bode. Es entstand zwischen 1910 und 1930 nach Plänen von Alfred Messel und des Berliner Baustadtrates Ludwig Hoffmann.

Bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg das Pergamonmuseum schwer getroffen. Viele Ausstellungsstücke wurden ausgelagert, die Monumentalstücke zum Teil eingemauert. 1954 konnte mit dem Miletsaal der erste Saal der Antikenabteilung wieder eröffnet werden. 1955 folgte der Hellenistische Saal. 1957 und 1958 gab die Sowjetunion einen Großteil der 1945 konfiszierten Bestände zurück. Der Pergamonaltar wurde weitgehend in der Inszenierung von 1930 wieder aufgebaut. Im Pergamonmuseum wurden die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum, das Museum für Islamische Kunst, die in der DDR neu gegründete Ostasiatische Abteilung und das Museum für deutsche Volkskunde untergebracht. Die Sammlungen der volkskundlichen Abteilungen wurden nach 1990 mit ihren Schwesterabteilungen in Dahlem vereint.

Das Pergamonmuseum präsentiert heute die Exponate dreier Museen: der Antikensammlung, des Museums für Islamische Kunst und des Vorderasiatischen Museums. Berühmt sind die Präsentationen antiker Monumentalarchitektur. Dazu gehören der Pergamonaltar (voraussichtlich bis 2019 nicht zugänglich), das Markttor von Milet, das Ischtar-Tor mit der Prozessionsstraße Babylon und die Mschatta-Fassade.

Bode-Museum

Die Idee für ein Kunstmuseum entstand um 1871 am kaiserlichen Hof im Umfeld des langjährigen Kronprinzen, des späteren "99-Tage-Kaisers" Friedrich III. Konkretisiert hat diese Pläne der Kunsthistoriker Wilhelm Bode. Der Hofarchitekt Ernst von Ihne und der Bauleiter Max Hasak errichteten den neobarocken Museumsbau an der Nordspitze der Museumsinsel zwischen 1897 und 1904. Am 18. Oktober 1904, dem Geburtstag Friedrichs III., eröffnete das Haus als Kaiser-Friedrich-Museum. Es präsentierte die von Bode aufgebaute Skulpturen- und Gemäldesammlung, deren Anfangsbestände auf die Kunstkammern der Kurfürsten von Brandenburg zurückgehen. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude die auf der Museumsinsel vergleichsweise geringsten Schäden. Am 1. März 1956 gab Johannes R. Becher, der Kulturminister der DDR, dem Kaiser-Friedrich-Museum den Namen Bode-Museum. Hier waren zeitweilig das Ägyptische Museum mit seiner Papyrussammlung, das Museum für Vor- und Frühgeschichte, eine Gemäldegalerie, eine Skulpturensammlung und das Münzkabinett untergebracht. Nach umfassender Sanierung zeigt das am 17. Oktober 2006 wiedereröffnete Museum byzantinische Kunstwerke vom 3. bis zum 15. Jahrhundert, italienische und deutsche Skulpturen vom frühen Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert, im Münzkabinett Münzen vom Beginn der Münzprägung im 7. Jahrhundert v. Chr. bis zu den Münzen und Medaillen des 21. Jahrhunderts.

Literatur

  • Michael Eissenhauer, Astrid Bähr und Elisabeth Rochau-Shalem (Hrsg.): Museumsinsel. Hirmer München 2012, ISBN 978-3-7774-4901-2
  • Kaija Voss: Die Museumsinsel – Geschichte und Gegenwart. be.bra verlag Berlin 2011, ISBN 978-3-8148-0186-5
  • Nikolaus Bernau: Museumsinsel Berlin. 2. Auflage, Stadtwandel-Verlag Berlin 2010, ISBN 3-937123-64-4
  • Hans Georg Hiller von Gaertringen: Museumsinsel Berlin. Fünf Häuser und ihre Schätze. Deutscher Kunstverlag Berlin/München 2009, ISBN 978-3-422-06879-7
  • Carola Wedel (Hrsg.): Die Neue Museumsinsel. Der Mythos, der Plan, die Vision. Nicolai Berlin 2002, ISBN 3-87584-465-3

Mehr zum Thema

  1. Staatliche Museen Berlin: Museumsinsel
  2. Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Museumsinsel Berlin und historische Mitte
  3. Deutsche UNESCO-Kommission: Berliner Museumsinsel
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  5. Masterplan Museumsinsel
  6. Alte Nationalgalerie
  7. Altes Museum
  8. Bode-Museum
  9. Neues Museum
  10. Pergamonmuseum

 

 

 

 

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