Optimale Bienenbeute

Hier muss man vom Ursprung her denken. Die Bienen bewohnten ursprünglich hohle Holzstämmen. Das besondere an dieser Behausung ist, dass die Höhle in dicken Stämmen ist. Der Vorteil dabei ist, dass diese eine gute Isolierung bieten. Die Raumtemperatur ist fast immer konstant, egal ob es Sommer oder Winter ist. Der Taupunkt liegt im Holz und die Feuchtigkeit innerhalb der Bienenwohnung wird über die Kapilargefäße des Holzes abgeführt. Die Bienenbehausung ist daher immer trocken, es herrscht ein optimales Raumklima.

Die heutigen Bienenbeuten funktionieren nicht nach diesem Prinzip. Die Holzdicke beträgt in der Regel ca. 2 cm und bei vielen Beutenarten fehlt ein fester Boden. Statt dem Holzboden ist ein engmaschiger Draht angebracht. Hierdurch gelangt kalte Luft in die Beute. Auch die Wandstärke von 2 cm bietet wenig Isolierung. Bei vielen Imkern herrscht die Meinung vor, dass die Bienen sich im Winter gegenseitig warmhalten. Richtig ist, dass die Bienen innerhalb der Wintertraube eine bestimmte Temperatur benötigen. Um diese zu erreichen bedarf es seitens der Bienen großer Kraftanstrengung, was wiederum mit einem höheren Futterbedarf einhergeht.

Der Biologe Torben Schiffer geht auf diesen Punkt sehr ausführlich ein. Seine Studien haben ergeben, dass bei einer guten Isolierung der Futterbedarf im Winter stark sinkt gegenüber den derzeitigen Beuten.

Er ist auch der Meinung, dass die Bienenbeuten unten einen geschlossenen Boden haben sollten. Ebenfalls sollten die Holzbretter der Beuten eher dicker sein als diese 2 cm bei den heutigen Beuten.

 

Vom Grundprinzip gibt es zwei Beutenarten:

a) die Magazinbeute

b) die Einraumbeute oder Trogbeute

Welche die bessere Bauart ist kann nicht genau gesagt werden. Die Magazinbeute dürfte der ursprünglichen Form etwas näher kommen. Wichtiger ist, dass sie eine gute Isolierung und somit ein gutes Raumklima haben.

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Innenluft und Feuchtigkeit

Viele Imker decken die Zargen mit einer Plastikfolie ab. Hierdurch soll erreicht werden, dass die Wärme im Raum bleibt und die Bienen nicht nach oben entweichen können.

Plastik hat jedoch den Nachteil, dass es nicht diffusionsoffen ist. Das bedeutet, dass die feuchte Luft unterhalb der Folie kondensiert und das Wasser in die Zarge tropft. Die Folge kann Schimmel an den Waben sein. Besser wäre es wenn sie nach oben entweichen könnte.

 

Die Folie sollte durch ein Wachstuch ersetzt werden. Dieses lässt es zu, dass die feuchte Luft nach oben entweichen kann. Zusätzlich sollte als Abschluss der Zarge ein Klimadeckel angebracht werden.

Ein Klimadeckel hat folgenden Aufbau:

Unten ist ein Leintuch gespannt und darüber ist der Deckel mit Hobelspänen, Stroh oder ähnlichen Dämmmaterialien ausgefüllt. Die Feuchtigkeit kann durch das Leinentuch und das Aufschüttmaterial entweichen. Alternativ zum Leintuch kann ein Holzboden mit Bohrlöchern angebracht werden. Es dürfen nur keine Spähne nach unten fallen.

Damit die Feuchtigkeit abtransportiert wird, muss zwischen dem Deckel und dem oberen Rand des Klimadeckels eine Luftzirkulation stattfinden. Dies erreicht man durch Abstandsklötze. Der Deckel schließt nun nicht bündig, hierdurch kann der einströmende Wind die Feuchtigkeit abtransportieren. Der Rand des Deckels wird mit Holzleisten versehen, somit kann kein Regenwasser in die Aufschüttmenge eindringen. Der Deckel sollte aus Holz und nicht aus Metall sein.

 

Bei Einraumbeuten oder Trogbeuten sollte durch ein gut isolierendes Schied der Brutraum abgetrennt werden. Ideal ist ein Strohschied, wichtig ist, dass keine Spalt zwischen Schied und Beutenwand besteht.

Honigentnahme und Auffüttern

Ursprünglich waren die Bienen Selbstversorger. Der eingetragene Honig diente dem Volk als Winternahrung.

Die heutige Imkerei entnimmt den Honig und vermarktet ihn. Das ist auch richtig so, denn nur so bekommt man guten Honig. Entscheidend ist jedoch die Menge der Honigentnahme. Hierbei sollte etwas mehr Rücksicht auf das Bienenvolk genommen werden. Je mehr Honig entnommen wird, umso mehr muss aufgefüttert werden. Meistens wird mit Zuckerwasser aufgefüttert, Zuckerwasser ist jedoch weniger nahrhaft als Honig.

Die Honigentnahme sollte etwas reduziert werden, somit kann das Volk von dem eingetragenen Honig profitieren.

Varroabehandlung

Hier bin ich noch bei der üblichen Handhabung, dass ich die Varroabehandlung mit Ameisensäure und Oxalsäure betreibe.

Torben Schiffer propagiert die Varroamilbe mittels dem Einsatz von Bücherskorpione zu bekämpfen. Das würde ich gerne tun, jedoch ist es sehr schwer diese Tiere zu bekommen.

Das Thema finde ich allerdings sehr interessant und werde auch dran bleiben. Die Lebensbedingungen für diese Tiere habe ich geschaffen. Vielleicht ziehen sich welche ein. Bis dahin ist die gängige Praxis das beste Mittel zur Varroabekämpfung.

Fazit

Die heutige Imkerei sollte sich etwas umstellen. Der Hauptschwerpunkt sollte nicht auf der Maximierung des Honigertrages liegen. Etwas Zurückhaltung wäre in diesem Punkt sinnvoller.

Hinsichtlich der Beutengestaltung muss man ehrlicherweise gestehen, dass die Beuten für die Imkerei optimal sind. Sie sind leicht und ähneln einem Bausatz. Sie sind genormt und daher vielfach zu benutzen.

Imker könnten an ihrem Standort einige wenige optimierte Beuten anbringen. Dies wäre ein Kompromiss, damit wenigstens einige Völker eine bessere Behausung hätten. Die Ersetzung der Folie durch ein Wachstuch ließe sich ohne Probleme bewerkstelligen.

Meine Imkerei

Ich bin ein absoluter Hobby-Imker. Der Honigertrag spielt bei mir keine große Rolle, dennoch freue ich mich über meinen eigenen Honig.

Die Beuten meiner Völker habe ich selber gebaut, es handelt sich dabei um Einraumbeuten.

Die Wandstärke der Beuten beträgt 3 cm und der Boden ist mit einer Holzplatte geschlossen. Vor dem Bau der Beute habe ich mich intensiv in die verschiedenen Beutenarten eingelesen. Dabei bin ich auch auf Artikel von Torben Schiffer gestoßen. Das hat mich beim Bau der Beuten beeinflusst.

So habe ich bei meinen Beuten den traditionellen Deckel durch einen Klimadeckel ersetzt. Bisher habe ich gute Erfahrungen damit gemacht. Die Plastikfolie hatte ich sehr schnell durch ein Wachstuch ersetzt. Im Innenraum an der Außenwand habe ich einen Behälter aus Holz eingehängt, der mit Hobelspänen, Holzabfällen gefüllt ist. Dies dient einerseits der Isolierung, und andererseits als Behausung für Bücherskorpione. Ob diese sich einnisten ist jedoch fraglich. Zumindes sind die Voraussetzungen vorhanden.

Um den Brutraum der Einraumbeute im Winter einzuengen und somit für die Wärmerhaltung zu sorgen, hänge ich zwei Schiede ein. Diese sind mit Dämmmaterial innen gefüllt. Die Dicke der beiden Trennschiede ist ca. 6 cm. mit zwei Schieden kann ich die Ränder dicht abschließen, da die einzelnen Schiede zu der jeweiligen Wand verschoben werden.

 

Ich habe Verständnis für die Imker, die auf einen großen Honigertrag aus sind. Wer viele Völker hat benötigt Beuten, die als genormter Bausatz aufgebaut sind. Durch das ständige heben achten die Imker auch auf das Gewicht der Zargen. Je dünner diese Holzwand ist, desto leichter sind die Zargen.

Dennoch würde ich mir wünschen, dass diese Imker zumindest ein paar Völker in besseren Behausungen halten und etwas weniger auf Honigmaximierung imkern.

 

Ich wünsche allen Imkern viel Erfolg mit ihrer Imkerei.

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