Obdachlosigkeit in Deutschland

Rund 700.000 Menschen ohne festen Wohnsitz leben geschätzt in Deutschland. Es gibt viele verschiedene Gründe für die Wohnungslosigkeit. Alle Altersklassen sind vom Leben auf der Straße betroffen.

Seit März 2020 bestimmt eine Pandemie das Leben in Deutschland. Covid 19 hat das Land und die Straße indirekt übernommen. Es sind AHA Regeln in Kraft getreten.

Abstand halten, Hygiene beachten und im Alltag Maske tragen!

Straße

Straße (Bild: selber aufgenommen)

Hygienebedingungen

Da während der Pandemie öffentliche Toiletten geschlossen wurden und auch geschlossen bleiben, sind die Möglichkeiten der Notdurft und des Reinigens sehr eingeschränkt. Denn neben den öffentlichen Einrichtungen sind auch die Obdachlosen Organisationen mit ihren Treffpunkten, Aufenthaltsmöglichkeiten extrem eingeschränkt bzw. teilweise sogar ganz geschlossen.

Waschen ist Würde so das Motto von GoBanyo einer Initiative um den Autor und ehemaligen Obdachlosen Dominik Bloh. Sie haben ihn Hamburg einen Duschbus auf die Beine gestellt, der auch in Zeiten von Corona versucht ihr Angebot aufrechtzuerhalten.

Der Kampf gegen Witterung, Schmutz und damit verbunden Krankheiten macht den Obdachlosen Menschen in dieser Zeit noch mehr zu schaffen. Wohin, wenn doch alles geschlossen ist?

Man stellt sich alles so einfach vor, Zähne putzen, Duschen, baden, waschen, doch die Straße hat hier nur eingeschränkte Möglichkeiten, wenn diese wegen einer Pandemie geschlossen sind, bleibt nicht viel übrig.

 

Maskenpflicht

Eine Bestimmung die Menschen schützen soll ist die Maskenpflicht an öffentlichen Orten. Da diese Orte teilweise der Dreh und Angelpunkt von Obdachlosen Menschen ist, sind sie dem ständigen tragen von Masken ausgesetzt.

Die Versorgung von Masken erfolgt durch Ehrenamtliche Helfer und Institutionen, doch diese sind auf Spenden angewiesen. Anfangs nähten noch fleißige Unterstützerinnen Stoffmasken, doch durch die Veränderung das nur noch FFP 2 Masken und OP-Masken im öffentlichen Bereich verwendet werden dürfen, trat ein neues Problem auf, nämlich die Maskenbeschaffung.

Der Kostenfaktor für Masken ist kaum für Menschen mit geringen Einkommen zu stemmen, geschweige denn vor dem Hintergrund, das die Masken regelmäßig gewechselt werden sollten, denn der kontinuierliche Einsatz lässt diese auch eher durchfeuchten.

 

 

Übernachtungsmöglichkeiten

Die Plätze in den öffentlichen Übernachtungseinrichtungen wurden aufgrund der Coronapandemie stark reduziert. In kleineren Städten blieben die Einrichtungen teilweise ganz geschlossen. Auch auf Einrichtungen von freien Trägern wirkt sich die Pandemie aus, während ein Teil der Einrichtungen nicht öffnen dürfen, gibt es in manchen Regionen die ganztägige Öffnung der Übernachtungsstätten.

Da die Realität immer wieder aufzeigt das zu wenig Betten zur Verfügung stehen, sind die Einschränkungen keine wirkliche Hilfe für Obdachlose Menschen. In Berlin fördert der Senat die Unterbringung von Obdachlosen Frauen in einem Hostel, hier werden die Damen auch tagsüber versorgt.

In manchen Städten wurden Spenden gesammelt um Obdachlosen Menschen in Hotels unterzubringen. Die Solidarität vieler Firmen, die gebuchte Hotelzimmer ihren Mitarbeiter nicht stornierten, sondern diese Obdachlosen Organisationen zur Verfügung stellten, bot einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Am Ende nächtigen jedoch noch zu viele Menschen auf den Straßen, versteckt hinter Container oder im Gebüsch.

Platzverweise und Bußgelder

in einigen Städten wurden horrende Bußgelder von 250 Euro an Obdachlose Menschen wegen Corona-Regel Verstöße ausgesprochen. In einigen Städten an bekannten Aufenthaltsorten wurden Platzverweise ausgesprochen.

Die Bewegung im städtischen Raum wurde durch die Verbote schon eingeschränkt und das soziale Umfeld von auf der Straße lebenden Menschen extrem eingeschränkt. Durch die Abstandregeln hat natürlich die Spendenbereitschaft abgenommen.

Ausganssperre

Mit steigender Infektionsrate werden in ganz Deutschland Ausgangssperren verhängt. Da es teilweise nur den Nachtzeitraum betrifft, stellt sich jedoch die Frage, wie wird sich die Ausgangssperre für die Obdachlosen Menschen auswirken?

Nach den momentan vorliegenden Information würde das bedeuten, das man sich während der Zeiten der Ausgangssperre an seinem Schlafplatz aufhalten soll. Wie die Umsetzungen im Einzelnen erfolgt kann leider noch nicht mit Bestimmtheit gesagt werden.

Dark

Dark (Bild: selber aufgenommen)

Anlaufstellen

Viele Anlaufstellen werden von Ehrenamtlichen Vereinen geführt, diese haben große Probleme die geforderten Hygienekonzepte umzusetzen. Einige Angebote wurden dadurch auf die Straße verlegt, sodass Ehrenamtliche Helfer mit Bollerwagen sich täglich auf den Weg machen um Lunchpakete und Hygieneartikel an die Menschen auf der Straße zu verteilen.

Größere Träger schaffen es mithilfe von freiwilligen Helfern zumindest eine Ausgabe von einer warmen Mahlzeit aufrechtzuerhalten. In einigen Städten arbeiten die Vereine Hand in Hand zusammen, um gemeinsam die Pandemie zu meistern.

Respekt für den unermüdlichen Einsatz sei den Helfern gewiss.

Autor seit 12 Jahren
119 Seiten
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