Beschreibung des Oleanders - Pflanzenportrait von Nerium Oleander

Im Süden Europas ist der Nerium Oleander eine ganz normale Gartenpflanze, die mit sehr wenig Bewässerung auskommt. Er wird hier auch als Straßenabgrenzungen oder auf dem Mittelstreifen von Autobahnen gepflanzt. Seine harten, ledrigen Blätter halten der Hitze der Sommersonne stand und trotz der Trockenheit blüht er an seinen Triebspitzen in rot, rosa und weiß. Es gibt auch cremefarbenen und sogar gelbblühenden Oleander. Neben der grünblättrigen Art gibt es auch eine mit grün-gelb-gestreiften Blättern. Ist dabei zuviel Gelb in den Blättern enthalten, wirkt die Pflanze, als ob sie Nährstoffmangel hätte. Dann gibt es noch Oleander mit verschiedenen Blüten: mit einfacher oder  mit gefüllter Blüte. Manche Sorten haben Blüten, die angenehm süßlich duften. Da sich die Blüten am Ende des Zweiges befinden, gibt es umso mehr Farbe, je verzweigter der Oleander ist. Oleander kann 3-4 Meter hoch werden und ist im Süden als Hecke gepflanzt auch ein guter Sichtschutz, der von Mai bis September blüht. Der Oleander stammt aus den Schluchten des Atlasgebirges und wurde vor Urzeiten rund ums Mittelmeer verbreitet. Deshalb kommt mit dem mediterranen Klima bestens zurecht.

Oleander ist giftig. Er gehört zu den Apocynaceae (Hundgiftgewächse). Wie sonst hätte eine so auffällige Pflanze in der Wüste Nordafrikas eine Chance zu überleben gehabt? Tiere vermeiden es, an Oleander zu knabbern und auch Menschen sollten etwas Vorsorge walten lassen, Oleanderzweige nicht zum Grillen verwenden und auch sonst nichts vom Oleander essen. Die Giftstoffe sind Cardenolid und Oleandrin.

Oleander wurde schon vor Jahrhunderten als Kübelpflanze kultiviert und jeder kennt die schönen Tontöpfe, in denen blühender Oleander auch Gärten in kühleren Gegenden Europas bereichert. Bei Frostgefahr wird dieser Kübelpflanzen-Oleander dann in einem kühlen Innenraum überwintert.

Die Pflege von Oleander - Pflanzung, Düngung und Krankheitsvorsorge

Die Pflege des Oleanders ist einfach. Lehmige Erde mit etwas Humus vermischt gefällt ihm besonders. Er gedeiht aber auch in Sandboden, Torf und sogar in leicht salzhaltigem Boden. Seine Wurzeln senkt der Oleander tief in den Grund, um auch noch im trockenen Sommer Wasser zu finden. Da er an seinen natürlichen Standort an Bachläufen und Flusstälern beheimatet ist, verträgt er auch "nasse Füße", aber auch Trockenheit, wenn der Bach im heißen Sommer verschwunden ist. Durch die reduzierte Wasserzufuhr werden die unteren Blätter gelb und fallen ab. Durch reichlich Giessen können wir einen Verlust der unteren Blätter vermeiden.

Gedüngt wird der Oleander von April bis August mit einem Volldünger, besser jedoch mit Mist und Mulchmaterial, was auch der Krankheitsanfälligkeit vorbeugt. Oleander kann von Blatt- und Schildläusen oder Spinnmilben befallen werden. Dagegen hilft Spritzen mit Neemöl, Kernseifenlösung oder ein Sud aus Tabak; natürlich nicht alles zusammen, eines davon reicht aus. Oleanderkrebs (Pseudonomas) zeigt sich durch kreisrunde, abgestorbene Stellen auf den Blättern, später durch Wucherungen an Rinde und Blüten. Am besten ist es die befallenen Triebe zu entfernen und zu entsorgen. Wichtig ist es aber für die Krankheitsvorsorge die Pflanze durch einen gesunden, humusreichen Boden zu stärken, Oleander nicht von oben zu gießen (beregnen) und einen sonnigen, luftigen Standort auszuwählen.

Eigene Anzucht von Oleander - Vermehrung durch Stecklinge und Samen

Spätsommer ist die beste Zeit, den Oleander zu schneiden. Im darauffolgenden Jahr nach dem Schnitt sind keine Blüten zu erwarten, da ja die Blütenansätze an den Triebspitzen abgeschnitten wurden. Die Triebspitzen, aber auch die verholzten Teile der Äste, kann man zur vegetativen Vermehrung verwenden: diese Pflanzenteilen werden in ca. 20 cm lange Stücke geschnitten, diese werden 10 cm tief ins Wasser gestellt, und bei Temperaturen um 20 Grad C kommen bald die ersten, sehr zerbrechlichen Wurzeln. Sobald die Wurzeln vorhanden sind, können die Stecklinge in Töpfe mit guter Gartenerde gepflanzt werden. Dort bleiben die jungen Pflänzchen mindestens ein Jahr lang. Man kann auch die Stecklinge direkt pflanzen in ungedüngte Erde oder Torf, wobei die Verwendung eines Wurzelhormones gut ist. Nicht alle Stecklinge werden anwurzeln, aber es ist eine Möglichkeit, besonders hübsche Oleandersorten zu vermehren.

Oleander bildet ca. 10 cm lange Samenhülsen aus, in denen sich unzählige feine Samen befinden. Diese können in einen Kübel mit ungedüngtem Torf gesät werden und schon bald keimen die Oleandersamen, die dann im nächsten Jahr in Töpfe vereinzelt werden. Bei aus Samen gezüchtetem Oleander ist die Farbe der Blüten nicht vorhersagbar, aber wahrscheinlich ist, dass er schneller wächst als Oleander aus Stecklingen, weniger Blüten hat, aber dafür vermutlich robuster ist.

Oleanderblüte (Bild: Dietfrid Kranich)

Oleander-Poster

Vase with Oleanders and Books, c.1888 (Bild: Vincent van Gogh)

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