One Dollar Horse - Buchrezension
Vorstellung des Jugendbuches von St. John Lauren aus dem Verlag Freies Geistleben.One Dollar Horse - Die Handlung
Casy Blue, ein mittelloses Mädchen aus London, liebt Pferde über alles. In ihrer Freizeit hilft sie im nahegelegenen Reitstall aus und träumt von einer Karriere als Vielseitigkeitsreiterin. Eines Tages schlägt das Schicksal in Form eines silbernen Hengstes zu, welches vor dem Abdecker flieht. Mit nur einem Dollar in der Tasche gelingt es, das verwahrloste und halb tote Pferd zu retten. Als sich das Pferd erholt, stellt Casy fest, dass er ein absolutes Springtalent ist. Zusammen mit ihrer Freundin, einer ehemaligen Dressurreiterin fangen sie an, Storm Warning für die Vielseitigkeit zu trainieren. Ohne Geld und richtige Ausrüstung ein sehr schwieriges Unterfangen, welches von einigen Rückschlägen begleitet wird. Trotz allem gibt Casy nicht auf und arbeitet unbeirrt daran, ihren Traum zu verwirklichen.
Meine Meinung
Das Buch errinnert mich ein wenig an die "Blitz-Reihe " von Walter Farley. Ich habe als Jugendlicher diese Bücher geliebt und hüte sie nach wie vor wie meine Augäpfel. One Dollar Horse ist eine nette Geschichte, kann jedoch Blitz bei weitem nicht das Wasser reichen. Insgesamt ist die Geschichte recht realitätsfremd, bedient aber natürlich zu 100% den Traum junger Mädchen, was natürlich auch Sinn eines Jugendbuches ist. Welches junge Mädchen träumt nicht vom eigenen Pferd, das nur ihm vertraut, eine erfolgreiche Turnierkarriere inbegriffen? In diesem Buch wird viel wahr, was so im normalen Leben einfach nicht funktionieren kann. Wenn man schon etwas älter ist und jahrelang ein eigenes Pferd besessen hat, wird man dies nachvollziehen können, jedoch gönne ich jedem Mädchen, seinen Träumen noch ein bisschen nachzuhängen. Sicher kann man mit viel Ehrgeiz und Elan auch unerreichbare Dinge schaffen.
Insgesamt ist das Buch flüssig geschrieben und auch nicht uninteressant. Mir persönlich geht jedoch alles ein bisschen zu schnell. Man hätte einen richtig schönen dicken Schmöker daraus machen können, indem man vor allem die Anfangszeit, in der sich das Vertrauen zwischen Pferd und Reiterin zu bilden anfängt, mehr ausgearbeitet hätte. So ein Prozess ist ein langer Weg, der hier mir nichts dir nichts in ein paar Seiten abgehandelt wird und plötzlich das erste Turnier ansteht. Zusätzlich stören mich Aussagen, die im realen Leben ein Pferd regelrecht schädigen würden, z.B. das Reiten mit einem geborgten, nicht richtig sitzendem Sattel, welches für jedes Pferd ein absolutes No-go ist. Solche Aussagen führen dazu, dass immer noch unbedarft Pferde angeschafft werden, ohne sich der Verantwortung und auch die Menge an Geld, die benötigt wird, um ein Pferd zu halten, bewusst zu sein. Mal kurz ein Pferd zu kaufen und in irgendeinen Stall stellen, funktioniert so einfach nicht. Mir ist es immer wichtig, sowas klarzustellen.
Ich weiß, ich bin mal wieder ein strenger Rezensent, aber dem Buch fehlt einfach etwas Tiefgang und eine realistische Sicht auf das Leben mit Pferd. Ich vergebe 3 von möglichen 5 Sternen.
Ein absolutes dickes Plus möchte ich jedoch der Buchgestaltung zukommen lassen. Cover und Umschlag sind sehr ansprechend, das Pferd toll. Die rosa Seitenkanten beim gebundenen Buch sind ein absoluter Blickfang. So stelle ich mir ein liebevoll gestaltetes Buch vor.
One Dollar Horse wurde mir über Blog dein Buch vom Verlag Freies Geistleben kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.
Bildquelle:
Karin Scherbart
(Asterix bei den Pikten – Rezension)