Optik im Mittelalter: Dietrich von Freiberg
Dietrich von Freiberg ist der Wissenschaftsgeschichte besonders durch seine auffallend korrekten Arbeiten zur Optik bekannt.Dietrich wurde 1240/45 in Freiberg bei Sachsen geboren. Er erhielt eine Grammatikausbildung und war Haustheologe. Neben Albertus Magnus und den arabischen Gelehrten war er einer der führenden Köpfe auf dem Gebiet der Naturforschung. Urkundlich findet man ihn 1277 in Paris, 1293 erhält er dort den Magister und wird 1310 mit der Leitung einer deutschen Ordensprovinz betreut.
Die Optik. Ein faszinierendes Gebiet. (Bild: http://pixabay.com/static/u...)
Die von ihm benutzen Quellen gehen zurück auf Aristoteles, sowie auf die Werke der arabischen Gelehrten Avicenna (980-1037) und Averroes (1126-1198). Nach eigenen Angaben hatte er Einsicht auf die Bücher Alhazens (965-1039/40). Aus Vergleichen geht hervor, dass von Freiberg die Kommentare von Kamal al Din (?-?) nicht gekannt hatte, da Kamal eine Reihe von Fehlern, welche sich bei Dietrich und früheren Gelehrten fanden, vermieden hatte. Es ist interessant zu beobachten, dass gleichzeitig zwei voneinander unabhängige Werke sich mit der Entstehung des Regenbogens beschäftigten.
Seine Schriften verfasste Dietrich zwischen 1285 und 1311. De Origines war die erste die im Zusammenhang mit seiner Lehrtätigkeit in Paris entstand. De tribus difficilibus quaestionibus folgte rund 10 Jahre später und behandelt drei schwierige Probleme. Wegen Verwaltungsaufgaben und dem Widerstand seiner Gegner lies die Schrift auf sich warten. Dietrich versuchte in dieser Schrift Thomas von Aquin (225-1274) zu übergehen: Aquin argumentiere nicht sachlich. Die folgenden Schriften De quiditatibus entium und De ente et essentia legten sich erneut mit demselben an. Ab 1300 wandte sich Dietrich auch der Theologie zu. 1304 erschien De iride, das umfangreichste und wohl bekannteste Werk: "Vom Regenbogen". Es enthält Abhandlungen über die chemischen Verbindung von Farbe und Licht. In seiner Theorie entsteht ein Regenbogen durch die Brechung und Reflexion von Sonnenstrahlen innerhalb einzelner Tröpfchen.
Quellen
Kurt Flasch[Hrsg.]: Von Meister Dietrich zu Meister Eckhart, Hamburg 1984.
Hans Joachim Störig: Kleine Geschichte der Wissenschaft in zwei Bänden, Bd.1, Stuttgart 1970.
Bildquelle:
Barbara Lechner-Chileshe
(Warum gibt es unterschiedliche Haut- und Augenfarben?)