Parc Guell, Barcelona, Catalonia, Spain (Bild: Panoramic Images)

Die Geschichte des Parks

Gaudí entwarf den Park für seinen Freund, den Industriellen Eusebi Güell, der von den englischen Gartenanlagen so beeindruckt war, dass er unbedingt eine solche Anlage in seiner Heimatstadt Barcelona haben wollte. Geplant war ein Projekt mit über 60 Villen, aber mangels Interessenten und Investoren konnte dieses Projekt nicht umgesetzt werden.

Gaudí erbaute seinen Park ohne viel Erde umzuschichten. Die Gebäude passte er den landschaftlichen Gegebenheiten an. Die Terrassen und andere Bauten passen aufgrund Gaudis organischen Baustil wunderbar in die Landschaft. Von den geplanten 60 Häusern wurden nur zwei gebaut. Eines für die Familie Güell und eines für Gaudí selbst, in dem er bis zu seinem Tod lebte.

Bilder aus dem Parc Güell

Blick über den Park (Bild: Selbst aufgenommen)

Auf dem Weg zum Park

Mit der U-Bahn kommt man ziemlich nah an den Park heran. Nur den Aufstieg muss man noch bewältigen, da der Park auf einem der Berge Barcelonas liegt. Über eine ganze Menge an Treppen und Rolltreppen gelangt der Besucher schließlich zum Park. Der Eintritt ist kostenlos, nur das Museum über Gaudí verlangt einen kleinen Obulus.

Eine eigene Welt mitten in Barcelona

Was Gaudi hier erschaffen hat, unterscheidet sich so sehr vom übrigen Barcelona und von den meisten Parks, die man so kennt, dass man es getrost als eigene Welt bezeichnen kann. Natürlich findet man hier alle möglichen Pflanzen. Verschlungene Pfade führen durch Meere aus Kakteen, Bäumen, Büschen und Blumen hindurch.

Die Bauten, die Gaudí errichten ließ, wirken inmitten der vielen Pflanzen nicht unpassend, sondern durch den organischen Baustil des berühmten Architekten passen sie wunderbar in die Landschaft und wirken selbst ein wenig wie natürlich gewachsen.

Der Besucher passiert zum Beispiel einen Säulengang, dessen verdrehte Säulen wie dem Boden entwachsen wirken. Das äußere wirkt sogar wie Rinde. Auch die aus dem Film "Auberge Espanol" bekannte Bank weist eine für Bänke ungewöhnliche schlangenartige Form auf. Sie ist mit einem bunten und sehr kunstvollen Mosaik versehen.

Ein wichtiger Bestandteil des Parks ist die berühmte Echse Gaudís, die im Kleinformat und in vielen Variationen (mit anderen Tieren in demselben Stil) in allen Touristenläden in der Stadt erstanden werden kann. Es lohnt sich, auf den höchsten Punkt des Parks zu einem der vier Kreuze zu steigen, denn von hier aus hat man einen fantastischen Blick über die Stadt. Der Weg hierher ist relativ lang und anstrengend, aber alleine die Aussicht ist die Mühen wert. Von hier aus kann man auch ein weiteres von Gaudís Werken bewundern: die Sagrada Familia, die gewaltige Basilika, die noch immer nicht fertiggestellt ist - über 80 Jahre nach Gaudis Tod.

Der Parc Güell gehört zum Pflichtprogramm eines jeden Barcelona-Besuchs, allerdings muss sich der Besucher auf einige Lauferei gefasst machen. Doch die Mühen lohnen sich, denn man bekommt hier einen ungewöhnlichen Park zu sehen, der wohl als einzigartig bezeichnet werden kann.

Autor seit 13 Jahren
68 Seiten
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