Penisse: exotische Gerichte im Penis-Restaurant von Peking

Lust auf wahrhaft exotisches Essen wie Penis oder Hoden? Dann lohnt sich ein Besuch im Penis-Restaurant Guolizhuang in Peking.

Der Verzehr von Penissen verschiedener Tierarten erfreut sich im asiatischen Raum schon lange großer Beliebtheit. Männern soll es die Potenz stärken und Frauen eine schönere Haut geben. Das Pekinger Restaurant Guolizhuang hatte sich auf derartige Gerichte spezialisiert und gehörte zu den Touristenattraktionen der chinesischen Hauptstadt. Hier wurden Penisse und Hoden der unterschiedlichsten Tierarten angeboten. In Chinatown von Atlanta (USA) gab es eine Filiale.

Historischer Hintergrund für Penis-Gerichte

Achtung: Die Homepage des Penis-Restaurants ist offline und laut Google wurde es dauerhaft geschlossen (Stand April 2023). Das gilt offenbar auch für die Filiale in Atlanta (USA). Über die Gründe gibt es keinerlei Informationen. Ob es jemals wieder geöffnet wird (und wenn ja wo), ist unklar.

Tierpenissen wird in der traditionellen chinesischen Medizin eine die Potenz steigernde Wirkung und eine Verbesserung der Nierenfunktion nachgesagt, wenn sie regelmäßig zu sich genommen werden. Sie gelten daher als Delikatesse. Penisfleisch soll auch sehr cholesterinarm sein. Die Behauptung, es verleihe Frauen eine schöne Haut, ist eher neueren Ursprungs.

Da angenommen wird, dass der Konsument die Geschlechtshormone der Penisse und Hoden aufnimmt, gibt es bestimmte Vorsichtsmaßnahmen für den Verzehr. Frauen sollten keine Hoden essen, weil sie sonst unfruchtbar werden können und Jugendlichen wird davon abgeraten, damit ihre Entwicklung nicht gestört wird.

Das Penis-Restaurant in Peking und sein Angebot

Der Glauben an die Wirkung von Penissen als Potenzstärkung ist in China jedenfalls ungebrochen, so dass sich die Eröffnung des "Penis- Restaurants" als Renner erwies. Auch Touristen besuchten gerne das Lokal, um die bizarren Gerichte auszuprobieren. Wobei Gruseln gepaart mit Ekel das wohlige Gefühl verliehen, in die wahrhaft exotische Atmosphäre Asiens einzutauchen.

Penisse und auch Hoden von etwa 30 Tierarten wurden angeboten. Von Pferden, Rindern, Schafen, Hirschen, Seehunden, Yaks, Nilpferden, Enten, Schlangen und so weiter. Ob als Suppe, roh, gegart, frittiert oder gebraten. Ob als Fondue- Fleisch für eine Brühe oder als Schaschlik-Spieß der besonderen Art – man bekam, was das Herz begehrt. Für westliche Besucher war der Geschmack vieler Speisen allerdings sehr gewöhnungsbedürftig.

Alle Gerichte wurden mit blumigen Namen bezeichnet. Zum Beispiel als " Wiedergeburt des schönen Phoenix", "Suche nach einem Schatz im Wüstensand" oder "Jasminblüten mit 1000 Schichten". Der "Drachen in der Flamme der Begierde" bestand aus einem gedünsteten Yak- Penis, der anschließend gebraten und flambiert wird.

Wer einen Hundepenis verzehrt hatte, erhielt eine Kuriosität, die alles bisher Geschilderte noch in den Schatten stellt. Hunde besitzen nämlich als einzige Tierart einen Penisknochen, der dem Gast nach der Mahlzeit - hübsch verpackt - als Schutz gegen schädliche Strahlung überreicht wurde.

Penis Restaurant

Preise und Standort des Restaurants Guolizhuang in Peking

Preislich rangierte das Angebot für die meisten Gerichte zwischen 23 und etwa 200 Euro. Je nachdem, ob man einen einzelnen Penis bestellte oder ein größeres Gericht. Die Tierart spielte bei der Preisgestaltung natürlich auch eine Rolle. Ein kanadischer Seehund- Penis kostete stolze 220 Euro. Es wurde gemunkelt, man bekäme für mehrere Tausend Euro auch einen Penis des unter Artenschutz stehenden Tigers serviert.

Ehemalige Homepage Penis Restaurant

Es gab eine eigene Homepage des Restaurants Guolizhuang, die einfach klasse war. Die Aufteilung der Seiten war klar und übersichtlich und die Bilder der Speisen sahen sehr appetitlich aus. Dazu gab es viele Informationen und ein Interview. Die ganze Aufmachung der Seite war sehenswert - und auch hörenswert, weil der Besucher bei seinem Rundgang von chinesischer Musik begleitet wurde.

Quellen: tagesspiegel.de, spiegel-online.de

Bildnachweis: Torsten Weidemann / pixelio.de