QuiBids: Meine Erfahrungen mit Pennyauktionen
Ein Apple MacBook Pro für unter 100 Euro? Das Pennyauktion-Portal QuiBids wirbt mit Niedrigstpreisen für neue Markenware. Geht die Rechnung auf – oder gilt eher: Finger weg?Welche Produkte gibt es bei QuiBids zu kaufen?
Vom Sandwichtoaster bis zur Golfausrüstung, vom Tablet-PC bis zum Dampfbügeleisen: Auch wenn die Auswahl bei QuiBids nicht annähernd so groß ist wie bei eBay oder Amazon, findet man Angebote aus zahlreichen Bereichen. Eine recht große Auswahl bietet QuiBids in den Bereichen "Computer" und "Elektronik". Wer Spaß am Stöbern hat und es nicht auf ein bestimmtes Modell abgesehen hat, kann – ähnlich wie bei "Amazon Warehouse Deals" – etwas Passendes, ab und an sogar Außergewöhnliches entdecken. Die Produkte, die auf QuiBids angeboten werden, sind vor allem Lager- und Großhandelsware oder stammen aus Herstellerbeständen oder Räumungsverkäufen. Nach Angaben von QuiBids handelt es sich bei allen Produkten um Neuware in versiegelter Originalverpackung.
Wie einfach ist die Registrierung bei QuiBids?
Wer bei QuiBids ein Produkt ersteigern möchte, muss sich vorher registrieren (Werbelink zu QuiBids.com). Das geht schnell und unkompliziert. Neben dem Vor- und Nachnamen und einer E-Mail-Adresse muss man einen Benutzernamen und ein Passwort angeben. Wer danach losbieten möchte, muss außerdem ein "Gebotepaket" kaufen. Dies ist jedoch nicht Voraussetzung für die Registrierung. Wer sich erst einmal umsehen möchte, kann dies auch ohne Guthaben tun. Als Einsteiger ist man mit 30 Euro für ein "Gebotepaket" über 60 "Gebote" dabei. Was es mit den "Geboten" auf sich hat, lesen Sie im nächsten Abschnitt.
Wie funktioniert das Bieten bei QuiBids?
Jede Pennyauktion beginnt bei QuiBids beim Kaufpreis von 0,00 Euro. Mit jedem abgegebenen Gebot erhöht sich der Kaufpreis um einen Cent. Das Besondere: Bei QuiBids kostet jedes Gebot Geld. "Gebote" funktionieren auf QuiBids wie eine Währung und müssen zuvor gekauft werden oder – nach dem Kauf eines ersten "Gebotepakets" – in eigenen Auktionen ersteigert werden. Nach manchen Auktionen erhält man zum ersteigerten Produkt außerdem zusätzliche "Gebote" (sogenannte Coupon-Gebote) oder die Chance, in einem Browser-Game à la "Mohrhuhn" "Coupon Gebote" zu erspielen. Auch erhält man für die Teilnahme an Auktionen und das Ersteigern von Produkten unterschiedliche "Medaillen" – ähnlich den "Errungenschaften" der bekannten Spiele-Plattform Steam –, die gegen "Coupon Gebote" eingetauscht werden können.
Anders als bei eBay muss, wer auf QuiBids mitbieten möchte, also in jedem Fall in Vorleistung gehen! Ein "Gebot" kostet 50 Cent. Wer auf ein Produkt bietet, sollte dies immer im Hinterkopf behalten: Bieten kostet Geld – außer Sie setzen "Coupon Gebote" ein. Wer ein Produkt zum Preis von wenigen Euro ersteigert, muss die Kosten für die "Gebote" hinzurechnen.
Es bleibt das Risiko: Manch‘ einer ersteigert für wenige Euro ein Produkt, das regulär mehrere Hundert Euro kostet. Ein Anderer hat so viele "Gebote" investiert, um die Auktion zu gewinnen, dass er das Produkt nahezu ohne Preis-Ersparnis ersteigert. Für den Notfall gibt es die "Jetzt kaufen"-Funktion, mit der man ein Produkt zum regulären Preis kaufen kann. Dabei werden bereits eingesetzte "Gebote" auf den Kaufpreis angerechnet.
Die Dauer von Pennyauktionen auf QuiBids kann sehr unterschiedlich sein. Auktionen, bei denen weniger begehrte Produkte versteigert werden, dauern zum Teil nur wenige Minuten. Bei besonders beliebten Produkten kann eine Pennyauktion dagegen sehr, sehr lange dauern – nicht selten viele Stunden. Wer hier Erfolg haben möchte, sollte vorsichtshalber jede Menge Zeit und Geduld mitbringen. Zwar gibt es die Funktion des automatischen Bietens ("Bid-O-Matic"), die jedoch nur begrenzt einsetzbar ist.
Ist QuiBids seriös?
QuiBids wurde 2009 in den USA gegründet. QuiBids gehört in den USA zu den Marktführer bei Pennyauktionen im Internet. QuiBids verweist auf seiner Website darauf, von Grant Thornton, einem internationalen Wirtschaftsprüfungsunternehmen, überprüft worden zu sein.
Dennoch gibt es in einigen Internetforen vehement kritische Stimmen zu QuiBids. Ob es gravierende Missstände gibt, ist unklar. Meine Erfahrungen mit QuiBids: Als Anfänger ist es äußerst schwierig, ein teures Produkt – zum Beispiel ein iPhone von Apple – zu ersteigern. Ich hatte jedoch durchaus erste Erfolgserlebnisse. So konnte ich einige Auktionen, bei denen günstigere Produkte versteigert wurden, mit einiger Preisersparnis gewinnen. Die Abwicklung von Bestellungen nach gewonnenen Auktionen verlief reibungslos. Auch der Versand war schnell, teilweise schneller als von anderen Online-Versandhändlern gewohnt. Jedoch sind die Versandkosten je nach Produkt mit bis zu 6,99 Euro viel zu teuer.
Wo lauern bei QuiBids Gefahren?
QuiBids bezeichnet sich selbst als "unterhaltsame Auktions-Verkaufswebsite", auf der "die Spannung eines Wettbewerbs mit dem Spaß von Unterhaltung und Shopping" zusammenkommt. Die Gefahr: Das Bieten auf QuiBids kann schnell den Charakter eines harmlosen Spiels bekommen, bei dem in den Hintergrund tritt, dass es um echtes Geld geht. Dies wird durch die Anreize, die QuiBids gezielt durch Browser-Games und "Medaillen" setzt, noch verstärkt. So kann es passieren, dass so mancher unter (zu) hohem finanziellen Einsatz versucht, Dinge zu ersteigern, die er womöglich gar nicht benötigt. Aber auch wer einen kühlen Kopf behält und sich nicht beeindrucken lässt, muss in jedem Fall Zeit investieren, um auf QuiBids Erfolg zu haben – gerade bei Auktionen mit Top-Produkten. Zwar scheint es durchaus möglich, bei QuiBids begehrte Produkte zu äußerst geringen Preisen zu ersteigern. Dass jemand ein MacBook Pro von Apple für unter 100 Euro ersteigert, scheint jedoch die große Ausnahme zu sein.
Titelbild: andreasmetallerreni / pixabay.com
Bildquelle:
Sarah Maurer / www.machsdirselber.ch
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