Ist Resilienz angeboren?

Resilienz ist nicht angeboren, sondern im Laufe der Entwicklung erlernt. Positive Auswirkungen darauf hat eine in der Kindheit enge emotionale Beziehung zu mindestens einer Bezugsperson, die Sicherheit und Zuverlässigkeit vermittelt. Dadurch fühlt man sich akzeptiert und geachtet und entwickelt ein gesundes Selbstwertgefühl. Eltern sind unsere Vorbilder und durch positive Erfahrungen mit ihnen machen wir später auch positive Erfahrungen mit Freunden und anderen Menschen.

Was machen resiliente Menschen anders?

Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie nichts dem Zufall überlassen, sondern ihr Glück beherzt, selbstbewusst, gelassen und optimistisch selbst in die Hand nehmen.

 Durch ihr aktives Handeln

  • leiden resiliente Menschen seltener unter psychischen Störungen wie Depressionen, Angststörungen, Phobien und auch weniger unter körperlichen, stressbedingten Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Magengeschwür, Spannungskopfschmerzen

  • verfügen sie über eine höhere Lebenszufriedenheit

  • werden Selbstvertrauen und ihr innerer Antrieb gestärkt

  • zeichnen sie sich durch ein längeres Durchhaltevermögen, mehr Phantasie und Kreativität aus

  • können sie mit Trauer besser umgehen.

Wie man Krise in Chance verwandelt

Sieben wesentliche Faktoren scheinen den Ausschlag für Resilienz zu geben ("Der R-Faktor" von Micheline Rampe, 2005)

1. Optimistisch bleiben

Machen Sie sich in Lebenskrisen immer wieder bewusst, dass diese zeitlich begrenzt und überwindbar sind. Traurig und unglücklich zu sein nach dem Tod eines geliebten Menschen oder einem großen Verlust ist ganz natürlich, doch ebenso natürlich ist es, dass die Trauer nach einigen Monaten ein Ende hat. Trauer ist eine Art 'Zwischenaufenthalt' zwischen gestern und morgen. Gehen Sie raus, treffen Sie sich wieder mit anderen Menschen und vor allem, tun Sie etwas Schönes für sich selbst.

2. Akzeptieren wer man ist und was jetzt gerade ist

Akzeptieren Sie das, was unveränderlich ist, auch wenn es manchmal schwer fällt. Mit dem Schicksal hadern ändert nichts. Akzeptieren bringt Frieden und Zufriedenheit und aus ihr heraus wird man wieder frei und offen für Wachstum, Veränderung und Fortschritt.

3. Suchen Sie nach Lösungen

Ruhe zum Überlegen ist sinnvoll, längeres passives Warten oder Aussitzen eher unproduktiv. Es gibt ein gutes Gefühl, wenn man aktiv nach Lösungen oder einem Ausweg sucht, ohne dabei in Überaktionismus zu verfallen.

4. Schlüpfen Sie raus aus der Opferrolle

Nicht ''die Anderen'' sind schuld an Ihrer Situation und auch Selbstmitleid trägt nicht dazu bei, Ihrem Leben eine positive Wendung zu geben. Sie selber haben Ihr Schicksal in der Hand. Wir sind unser eigener Retter! Wenn wir unsere Überzeugung aufgeben, das Leben müsse schwer und mühsam sein, erleichtern wir uns das Leben erheblich.

5. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Tun

Zu seinen eigenen Fehlern zu stehen ist Zeichen von Erkenntnis und Reife, doch es ist auch wichtig, die eigene Überzeugung zu verteidigen. Verantwortung für uns selbst zu übernehmen, für das, was wir denken, fühlen, wünschen und brauchen, ist ein Zeichen von Selbstachtung und liebevollem Umgang mit uns selbst.

6. Pflegen und stärken Sie Ihr persönliches Netzwerk

Auch wenn es sonst nicht Ihre Art ist, scheuen Sie sich nicht, um Hilfe zu bitten und sie auch anzunehmen. Partner, Familie, Freunde können helfen, Probleme zu besprechen und Lösungswege zu finden.

7. Planen Sie Ihre Zukunft umsichtig und realistisch und verwirklichen Sie lang gehegte Träume

Zwar ist es richtig, im Hier und Jetzt zu leben und sich den aktuellen Gegebenheiten zu stellen, doch manchmal ist es auch sinnvoll, sich in ''guten'' Zeiten auf Zukünftiges vorzubereiten, um mit möglichen Problemen zu gegebener Zeit leichter und schneller umgehen zu können (Beispiel: für sich selber oder Angehörige frühzeitig nach einem Zimmer im Senioren- oder Pflegeheim umschauen).

Doch auch unerfüllte Träume sollten nicht zu sehr auf die lange Bank geschoben werden. Vielleicht wollten Sie schon seit Jahren eine bestimmte Reise unternehmen, eine Fremdsprache oder ein Instrument erlernen, malen oder schreiben? Was würde Ihrem Leben mehr Sinn geben, Sie erfreuen? Niemand weiß, wie viel Zeit die Zukunft für uns noch bereit hält, darum ist die beste Zeit dafür genau jetzt!

Resilient zu sein heißt nicht, für alle Zeit gegen alle Widrigkeiten des Lebens gewappnet zu sein. Wichtig ist, seine Ressourcen zu kennen und die Bereitschaft zu zeigen, an sich zu arbeiten.

Neben all dem tragen zu stabiler geistiger und emotionaler Gesundheit natürlich auch eine vitale Ernährung und Bewegungs-und Entspannungsprogramm bei.

 

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