Wer war Martin Luther King?

2013 ist der 45. Todestag des schwarzen Baptistenpfarrers und Friedensnobelpreisträgers Dr. Martin Luther King. In den 13 Jahren seiner Tätigkeit war er das Ziel von drei Bombenattentaten. Zwanzig Gefängnisaufenthalte konnten ihn nicht brechen: Schließlich starb er am 4. April 1968 in Memphis/Tennessee. Wer seinen Mörder James Earl Ray beauftragt hat, ist bis heute nicht bekannt.
Woher nahm Luther King seine überzeugende Kraft? Welche Schlüsselerfahrungen prägten sein vitales Christ-Sein? Bei einem 26-jährigen Kleinstadtprediger muss einiges zusammen kommen, bis er mit seinen Gemeindemitgliedern 381 Tage lang die öffentlichen Verkehrsmittel bestreikt, damit die Rassentrennung in den Bussen von Montgomery aufgehoben wird.

Wie erreichte er die Aufhebung der Rassentrennung in den Bussen?

Der aktuelle Anlass der strengen Protesthaltung Kings war folgendes Ereignis: Am 2. Dezember 1955 sollte eine junge Farbige, Rosa Parks, einen für Weiße reservierten Sitzplatz verlassen und blieb im Bewusstsein, dass sie genau die gleichen, durch die Verfassung garantieren Rechte habe, einfach sitzen. Ihr Gemeindepfarrer, Martin Luther King, hatte zum Praktizieren des Gebots: "Liebet eure Feinde wie euch selbst" aufgerufen. Im Kontext mit der damaligen gesellschaftlichen Situation wirkten solche Zitate wie paradoxe Handlungsanweisungen, an die Adresse der unterdrückten Zuhörer. Rosa Parks nahm alle Worte ihres Pfarrers sehr ernst und fühlte sich ermuntert zu ihrer selbstbewussten, couragierten Haltung. Sie wurde zu einem "Zünglein an der Waage".
Es standen sich in einem lange schon schwelenden, aber zunehmend eskalierenden Konflikt die aufgebrachten ultrarechten Klu-Klux Klan-Anhänger als Sperrspitze und Gruppen von gewaltlosen Schwarzen gegenüber. Die Parteien waren hoch emotionalisiert wegen der diametral entgegen gesetzten Werte, die es zu verteidigen galt. Menschen verachtender Rassismus der Gegenwart und gleichzeitig die Sklaverei der Vergangenheit wurden an den Pranger gestellt. King ging sehr weit, als er bei seinen Auftritten selbst den amtierenden Präsidenten mit seiner Kritik zu überschütten begann und insbesondere den Vietnamkrieg moralisch verurteilte und sprach dabei vielen Bürgerrechtlern und Kriegsgegnern aus dem Herzen.

Auch heute noch eine aktuelle Ermunterung

Die Aussagen haben dreißig Jahre später, besonders im Hinblick auf Gewaltlosigkeit und Zivilcourage im Präsidentschaftswahlkampf im November 2008, nicht an Aktualität verloren. Im ergänzenden Artikel: Martin Luther King: Bedeutung der Rede "I Have a Dream", wird die Rede, mit einem zeitlichen Abstand, gedeutet. Das Hör-Feature ist zusätzlich eine Stärkung für alle schwachen und unterdrückten Menschen, weil es aufbauend wirkt. Es motiviert zum Einhalten des am meisten Überwindung erfordernden Gebotes der Feindesliebe. Martin Luther King wies oft auf die seelische Befreiung hin, die durch die Befolgung biblischer Gesetze erlangt werden kann. Er lebte, seinen eigenen Aussagen nach, um anderen zu dienen. "Endlich frei", so endete seine spektakuläre Rede, entsprechend lautet die Inschrift auf seinem Grabstein.
Eine Frage die erst die Geschichte beantworten kann könnte lauten: Martin Luther Kings Traum vollendet?
Die CD vermittelt in 50 Minuten, in zeitweise durch Gospels untermalten Original-Tondokumenten und Zeitzeugen-Interviews ein umfassendes Bild von Martin Luther King. Es ist genau so packend und aktuell, wie es zur Zeit seiner Erstveröffentlichung war. Sprecher sind Christoph Zehendner und Ulrike Schild.
Andreas Malessa: Martin Luther King, Erf-Verlag 2004. Spielzeit: 50 Minuten.

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