Der Start

Das Brustschwimmen beginnt mit einem Sprung vom Startblock, bei dem tiefer in das Wasser eingetaucht wird, als bei anderen Schwimmarten. Es folgt eine längere oder kürzere Tauchphase, die auf Wettkämpfen höchstens 15m lang sein darf. In dieser Phase ist ein Tauchzug durchzuführen. Der Tauchzug beginnt mit langen gestreckten Armen. Die Handflächen des Schwimmers zeigen schräg nach außen und der Schwimmer befindet sich ca. 1m unter der Wasseroberfläche. Die Arme werden zur Seite geführt. Bei einem Öffnungswinkel von 90 Grad werden die Unterarme Richtung Boden gebeugt. Die Fingerspitzen zeigen zum Beckenboden. Abdruckflächen sind die Handinnenflächen und die Innenseite des Unterarmes. Jetzt werden die Arme unter dem Bauch zusammengedrückt. Die Hände werden nach unten geklappt und bis zur Streckung der Arme nach hinten geschoben. Abdruckflächen sind die Hände. Der Tauchzug wird von beiden Armen symmetrisch durchgeführt und wegen seiner Form auch Schlüssellochtauchzug genannt. Nach Beendigung des Tauchzuges setzt im richtigen Augenblick der Brustbeinschlag (wird gleich beschrieben) ein, der den Schwimmer an die Wasseroberfläche drückt. Im selben Moment werden auch die Arme unter dem Körper nach vorne geführt. Dann muss der Schwimmer anfangen zu schwimmen. Diese Phase kann 4-5 Sekunden dauern und ist auf Wettkämpfen sehr wichtig, da der Schwung des Startsprunges und des Tauchzuges auf der gesamten Strecke nicht noch einmal erreicht werden kann. Das Timing zwischen Sprung, Tauchzug und Beinschlag ist so zu wählen, dass der Schwung jeder Bewegung optimal ausgenutzt werden kann. Diese lange Tauchphase ist der Grund für das tiefe Eintauchen. Ist der Schwimmer nun an der Wasseroberfläche, so beginnt er mit dem Brustarmzug. Er liegt in Bauchlage im Wasser. Die Arme und Beine sind gestreckt und der Kopf liegt im Wasser. Die Handinnenflächen sind wie beim Tauchzug nach außen gedreht.

Schwimmen

Schwimmen (Bild: Pixabay)

Der Armzug lässt sich in drei verschiedenen Phasen einteilen

Die Zugphase: Die Arme sind gestreckt. Sie werden anschließend nach außen geführt. Abdruckflächen sind Handinnenflächen und Innenseiten der Unterarme. Auch hier werden bei einem Öffnungswinkel von 90 Grad die Unterarme bei hoher Ellenbogenhaltung nach unten geführt. Die Fingerspitzen zeigen zum Beckenboden.

Die Druckphase: Mit steigendem Krafteinsatz werden die gebeugten Unterarme unter dem Oberkörper zusammengeführt. Der Schwimmer hebt damit Kopf und Schultern aus dem Wasser.

Die Schwungphase: Der Zusammenschluss der gebeugten Arme wird in eine zügige Streckung weitergeleitet. Die Hände werden über Wasser nach vorne geführt (Ellenbögen bleiben im Wasser). Die Hände sind nun wieder in ihrer Ausgangsposition, bei Beginn der Zugphase wird durch Mund und Nase ausgeatmet. Am Ende der Druckphase muss die Ausatmung abgeschlossen sein. Jetzt ragt der Schwimmer mit Kopf und Schultern aus dem Wasser und atmet durch den Mund ein. Während der Schwungphase wird die Luft angehalten.

 

Der Brustbeinschlag

Der Beinschlag ist auch eine Bewegung die von beiden Beinen symmetrisch durchgeführt wird. Auch ist es eine unnatürliche Bewegung, weil die Unterschenkel in eine Richtung gedrückt werden, die für die Knie eigentlich nicht geeignet ist. Die Unterschenkel werden dicht an das Gesäß herangezogen. Die Oberschenkel werden nur minimal gebeugt, um im Strömungsschatten des Körpers zu bleiben. Die Füße werden zum Schienbein angezogen. Nun werden die Knie hüftbreit geöffnet und die Füße bleiben zusammen. Dann werden die Oberschenkel einwärts und die Unterschenkel auswärts gedreht. (In die Charly-Chepplin Stellung). Es folgt eine starke halbkreisförmige Bewegung der Unterschenkel über außen nach hinten bis zur Streckung der Beine. Abdruckflächen sind Innenseiten der Unterschenkel und Füße. Danach erfolgt eine Gleitphase in welcher der Körper gestreckt bleibt. Diese Bewegung nennt sich Schwunggrätsche. Während der Zug- und Druckphase der Arme bleiben die Beine gestreckt. Am Ende der Druckphase werden die Unterschenkel angeferst und die Schwunggrätsche erfolgt am Ende der Schwungphase auf die gestreckten Arme.

 

Die Wende (Seitenkippwende)

Bei der Lage Brust benutzt man die Seitenkippwende. Der Schwimmer muss zunächst mit beiden Händen an der Wand anschlagen, dann zieht er sich an die Wand heran. Mit der linken Hand lässt der Schwimmer nun die Wand los und dreht sich im 90 Grad Winkel zur Seite, sticht mit der linken Hand durchs Wasser nach vorne, lässt die Wand mit der rechten Hand los, wirft die Rechte Hand (Schwungarm) über das Wasser mit viel Schwung nach vorne ins Wasser hinein, holt unter dem Schwungarm Luft, taucht ins Wasser ein und stößt sich mit beiden Beinen kräftig ab. Dann folgt wie beim Start ein Tauchzug mit einem Beinschlag.

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