Rolf Waeber: "Die Eremitin - Wundersame Begegnungen"
Rolf Waeber erzählt in seinem ersten Band der Eremitin über den Ausbruch einer Frau aus ihrem alt bekannten Leben.Sie entscheidet sich für ein Leben weitab der Zivilisation.Fantasy-Roman aus den Schweizer Bergen - Unglaubliche Abenteuer in den Schweizer Bergen
Der Schweizer Autor Ralf Weber veröffentlichte 2009 seinen Debütroman "Die Eremitin". Der Roman erschien im printsystem Medienverlag in Heimsheim. Nach den Aufzeichnungen seiner Mutter geschrieben, ist es ein Buch für Frauen, die ungefähr im Alter der Hauptperson Maria sind, da nur sie die Absichten der Protagonistin ergründen können.
Maria, die Hauptfigur des Romans, ist 55 Jahre alt. Ihre Kinder sind groß und sie sucht nach einer neuen Erfüllung in ihrem Leben. Sie tritt eine abenteuerliche Reise in die Berge der Schweiz an um dort mit der Natur in Einklang zu leben. Viele Herausforderungen gilt es zu bestehen. Ihr beabsichtigtes Leben in Stille und Eintracht mit der Natur wird durch außergewöhnlliche Ereignisse unterbrochen. Das Leben in den Bergen verlangt von Maria die Rückbesinnung auf das Wesentliche, was in der zivilisierten Gesellschaft den meisten Menschen verloren gegangen ist. Sie verzichtet auf jeglichen Luxus und versucht ein neues Glück zu finden. Dass Maria aus der sogenannten Ellenbogengesellschaft fliehen will, geht aus dem Buch selbst nicht hervor. Bezug darauf wird nur im Klappentext des Buches erwähnt. Maria selbst spricht nie darüber, weshalb sie in die Berge gehen möchte
Wer etwas über die Hauptperson erfahren will, muss zuerst das Ende des Buches lesen. Dies zu tun ist aber auch verwirrend, denn im Namensverzeichnis wird das Alter der Protagonistin mit 57 Jahren angegeben. Im Kapitel 1 des Buches erzählt die Ich-Erzählerin, dass sie 55 Jahre alt ist. Der aufmerksame Leser wird sich spätestens dann fragen, ob der Autor seine Hauptperson überhaupt selbst richtig kennt. Es fehlt auch ein Hinweis zu Beginn des Buches, dass der Leser am Ende des Buches ein Personenverzeichnis findet.
Und so einfach wie das Leben in den Bergen ist auch der Sprachstil des Romans. Beim Lesen kann man sich dann schon sehr oft fragen, ob dieses Werk für Erwachsene oder Kinder gedacht ist, da hier der Begriff der Einfachheit sehr überzogen gebraucht wurde. Sehr zum Nachteil dieses Romans sind die gehäuft auftretenden Fehler in der Zeichesetzung und Rechtschreibung.
Für die Rezeption des Romans sprechen die gewählten Kapitel mit den Zwischenüberschriften, die es dem Leser erleichtern, dem Buch inhaltlich zu folgen. Die einzelnen Kapitel sind übersichtlich gestaltet. Es fällt jedoch auf, dass es oft zu Brüchen in der Abfolge der Handllung kommt, teilweise hervorgehoben durch das Fehlen der richtigen Zeichensetzung. so wird zum Teil direkte Rede nicht richtig durch Anführungszeichen bzw. Ausführungszeichen gekennzeichnet. Auch Wiederholungen bei Satzanfängen machen das Lesen nicht gerade zu einem Genuss. Die Vielfalt der Natur kann durch den Gebrauch einer bildhaften Sprache untermauert werden, was in diesem Werk nicht erfolgte.
Auch der Titel "Die Eremitin" ist nur bis zu Wahl eines weiteren neues Lebensabschnittes gerechtfertigt. Die Beziehung mit dem jungen schottischen Grafen unterbricht das Eremitenleben Marias. An dieser Stelle hätte der Roman über das Leben der Eremitin Maria abgeschlossen werden müssen.
Dem Anspruch nach Einheit von Inhalt und Form wird dieses Werk nicht gerecht, da der Einband nicht im Einklang mit der Thematik steht. Auch wenn der Einband sehr schön ist, so führt er den Leser jedoch in die Irre, da man eine junge Frau sieht, die auf einem Berg steht und in die Weite blickt. Schaut man genauer hin, sieht man noch eine winzige Figur, die die Arme ausbreitet. Die vordergründig abgebildete Frau steht in keinem Verhältnis zur Hauptperson des Buches.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die gewählte Thematik sehr interessant und ansprechend ist. Die Umsetzung in diesem Buch ist jedoch nicht geglückt. Sowohl stilistish als auch inhaltlich bedarf das Werk einer gründlichen Überarbeitung. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf den korrekten Gebrauch der deutschen Sprache gelegt werden. Bleibt nur zu hoffen, dass der zweite Band der Eremitin, der bereits erschienen ist, besser gearbeitet wurde.
Bildquelle:
Karin Scherbart
(Asterix bei den Pikten – Rezension)