Auch 2015 auf Rüsselkäfer achten!

Und wieder hatten wir einen milden Winter. Deswegen muss man jetzt seine Pflanzen besonders sorgfältig auf einen möglichen Rüsselkäferbefall hin untersuchen. Es ist damit zu rechnen, dass viele Schädlinge überlebt haben.

Was muss man genau bekämpfen?

Erst einmal ist es hilfreich zu wissen, worin genau das Problem bei Rüsselkäferbefall besteht. Es sind nämlich letztendlich gar nicht die großen Käfer, die am meisten Schäden verursachen. Die erwachsenen Käfer fressen "nur" die Blätter an, teilweise auch Knospen oder Triebe. Es schaden auch nicht alle Rüsselkäfer, sondern nur einige Arten, z.B. der gefurchte Dickmaulrüssler. Diese Sorte verursacht besonders Schäden in Gärten (besonders gerne an Erdbeeren, Kirschlorbeer, Rhododendron), andere wie der große braune Rüsselkäfer in Wäldern.

Ein Rüsselkäfer (Bild: http://pixabay.com/de/r%C3%...)

Viel schlimmere Auswirkungen haben die Baby-Rüsselkäfer, die Larven des Dickmaulrüsslers. Diese gilt es also vorrangig zu bekämpfen. Die Larven überwintern und treten vorzugsweise im Frühjahr in Aktion, oder im Herbst die neu im Sommer geschlüpften Larven. Dann fressen sie an den Wurzeln vieler Pflanzen. Dies führt schlimmstenfalls zum Absterben der Pflanzen, mindestens aber zum Welken der Blätter oder zu schlechtem Wuchs.

Wie bekämpft man die Larven?

Top-Mittel gegen Larven des Rüsselkäfers sind Würmer, und zwar Fadenwürmer, so genannte Nematoden. Und zwar die Sorte entomophage der Gattung Heterorhabditis. Die kann man in Tongranulat eingebettet kaufen, welches in Wasser aufgelöst wird und über das Gießwasser verteilt. Dann bekämpfen die Würmer die Larven mittels Bakterien, und die Larven sterben ab.

 

Allerdings müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, damit das klappt: Der Boden muss recht warm sein, recht feucht – damit sich die Würmer bewegen können – und es dauert einige Zeit, bis der Prozess abgeschlossen ist. Meist wird angegeben, dass der Boden bis zur Tiefe von 10 cm – wohl dem "Arbeitsgebiet" der Würmer - mindestens 10 Grad warm sein muss. Also nichts mit Larvenbekämpfung im Winter. Feucht müsste der Boden nach einer Angabe 10 Tage, nach einer anderen 8 Wochen sein. Außerdem soll man in der Zeit nicht kalken.

 

Nur für die, die genau wissen möchten wie das funktioniert hier weiterlesen:

Die Würmer dringen in eine Larve ein, verursachen, dass die Bakterien der Larve in das Blut der Larven gelangen. Dadurch vermehren sich die Bakterien und führen zum Tod der Larven. Die Würmer fressen die Bakterien, vermehren sich und befallen anschließend weitere Larven.

Was kann man sonst noch tun?

Gekaufte Pflanzen und Erde nach einem Befall absuchen: Der gefurchte Dickmaulrüssler ist schwarz, ca. 10 mm groß und hat im Gegensatz zum oben abgebildeten Rüsselkäfer dunkelbraune Flecken. Auch die Larven haben diese Größe, sind gelblich-weiß und haben eine braune Kopfkapsel.

 

Das Immunsystem der Pflanzen stärken, indem man sie an den richtigen Standort pflanzt, mit der richtigen Erde versorgt und düngt.

Sinnvoll ist noch die Förderung der natürlichen Feinde des Rüsselkäfers. Das sind Spinnen, Tausendfüßler, Laufkäfer und insektenfressende Wirbeltiere. Auch eine häufige Bodenbearbeitung ist hilfreich.

 

Insektizide helfen gegen die erwachsenen Rüsselkäfer. Das Einsammeln der Käfer – wenn überhaupt nachts mit Taschenlampe – hilft etwas, ist aber nicht grundsätzlich wirksam, weil damit die Larven nicht getroffen werden.

 

Einige berichten, mit dem Mittel "Neem" Erfolge bei der Bekämpfung des Befalls erzielt zu haben. Zur Not auf Pflanzen setzen, die der schädliche Rüsselkäfer nicht mag. Dies scheint bei Lorbeer und Kaktus der Fall zu sein. Selber habe ich Bambus und Buchsbaum auf dem Balkon, wo sich bisher Gott sei Dank noch keine Rüsselkäfer gezeigt haben.

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