Ein prall gefülltes Schuhregal? Für Großfüßler eine Utopie (Bild: hombertho / Flickr)

Eine Auswahl wie im DDR-Supermarkt

Neulich bei Zalando. Ich suche Winterschuhe und finde auf Anhieb super stylische Sneaker mit Fell.  Die orange-schwarze Farbkombi sieht atemberaubend aus. Doch dann der Schock, nur noch Schuhgrößen 41-44 sind verfügbar. Meine Welt bricht zusammen.

Anderer Ansatz. Ich suche sofort nach Schuhgröße 46 und grenze die Ergebnisse langsam nach Schuhtyp und Marke ein. Hier wird das Elend erst wirklich sichtbar. Ein grausiges Überbleibsel von Rentnerlatschen in ocker-Farbtönen begegnet meinen entsetzten Augen.

Im Schuhladen sieht das ganze nicht anders aus. Riesige Wände voll mit buntem, schnittigem Schuhwerk täuschen die Illusion einer großen Auswahl vor. Doch bei der ersten Frage nach Schuhgröße 46 kommt die dunkle Wahrheit ans Licht. "Tut mir Leid, wir haben nur 45. Probieren sie die doch mal, die Fallen sehr groß aus".

Wann reagiert die Schuhindustrie?

Beim halbwegs ausgewachsenen Mann stellen sich nun einige Fragen: Wieso werden nur Gnomtreter hergestellt? Was kann ich tun, um endlich mal die geilen Sneaker aus der Werbung tragen zu können? Wieso werde ich mit meiner Fußgröße diskriminiert?

Dass die Riesentreter meist aussehen wie Kindersärge, man beim Treppe steigen über jede Stufe hinausragt und beim Laufen ständig ausversehen Mitbürger und Hunde tritt ist dabei nur ein Nebeneffekt zur vollständigen Demütigung. 

So eine Behandlung ist nicht mehr zeitgemäß. Im Zeitalter der Emanzipation sollte es auch Personen mit überdurchschnittlichen Auswüchsen möglich sein im Trend zu bleiben und sich modisch zu entfalten. Dies kann kein Privileg sein, das ausschließlich Zwergen und Durchschnittsfüßlern vorbehalten ist.

 

Hier muss die Schuhindustrie einsehen, dass die Menschen im Laufe ihrer Entwicklung vom Menschenaffen immer größer geworden sind. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Menschen, somit auch in gewisser Proportionalität ihre Füße, in den letzten 120 Jahren um 14 Zentimeter gewachsen sind. Große Füße sind keine Seltenheit mehr und sollten nicht von der Haute Couture der Stiefelwelt ausgeschlossen werden.

 

In diesem Sinne: Großfüßler vereinigt euch und gebt euch nicht mit dem euch gebotenen Graus zufrieden. Zusammen können wir ein Umdenken der Schuhhersteller einleuten! Eine Unterschriftensammlung wird heute noch vorbereitet, um selbst dem letzten Hinterwäldler- Schuhmacher mitzuteilen, dass er sein Spektrum zu erweitern hat. 

Reagieren Sie auf die Auswahl in Ihrer Schuhgröße mit Schreckensschreien?
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