Schulmuseum weckt Erinnerungen bei Großpapa und Großmama
Im bayerischen Mömlingen, nur wenige Kilometer von der hessischen Grenze entfernt, lockt ein Schulmuseum Besucher an, die etwas über frühere Unterrichtsmethoden erfahren wollen.Eine Zeitreise in die Vergangenheit - Das Bildungssystem in der Mitte des 20. Jahrhunderts
Rohrstock und Strenge, Zwergenschulen und ein über allem stehender Lehrer prägten das Bildungssystem in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts.
Es gab die Konfessionsschule, wo Protestanten und Katholiken für sich waren. Sogar Mädchen und Buben wurden getrennt unterrichtet. Diese Zeit spiegeln die Exponate im Heimat- und Schulmuseum in Mömlingen wider. Ein historisches Klassenzimmer und eine alte Lehrerwohnung nehmen die Besucher mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Das Schulmuseum weckt Erinnerungen bei Oma und Opa, sprich: Menschen, die der Generation angehören, als das Schulsystem noch ganz anderen Regeln unterworfen war.
Theorien des Museums zur Einführung | Museum | Im Museum |
Heimatkundliche Sammlung und Schulmuseum - In der ehemaligen Sandsteinschule sind die Exponate zu sehen
Unter der Obhut des Heimat- und Geschichtsvereins wird dieses Museum gepflegt. Dessen Mitglieder hatten bereits Ende der 1970er Jahre damit begonnen, historische Gegenstände zu sammeln. Zunächst hatte die breit angelegte "Heimatkundliche Sammlung" von Exponaten ihr Domizil in den ungenutzten Räumen der alten Volksschule. Das Sandsteingebäude aus dem Jahr 1855 wurde 1997 umfassend renoviert und zu einem Bürgerhaus umgestaltet. Es wurden auch die räumlichen Voraussetzungen für ein Museum mit thematischen Schwerpunkten und Zielsetzungen geschaffen.
Thematische Schwerpunkte - So war Schule in der Vergangenheit
Historisches Klassenzimmer
Überörtliches Interesse findet das Heimat- und Schulmuseum in Mömlingen vor allem wegen seines historischen Klassenzimmers mit Lehrerwohnung. Im größtenteils mit Einrichtungsgegenständen und Unterrichtsmaterialien aus dem Zeitraum 1870-1950 ausgestatteten Schulsaal fühlen sich Senioren in ihre eigene Schulzeit zurück versetzt, während jüngere Besucher unmittelbare Eindrücke von der Schule vergangener Zeit gewinnen. Für Schulklassen werden museumspädagogisch ausgerichtete Führungen angeboten
Alte Lehrerwohnung
Früher befanden sich Lehrerwohnungen meist im jeweiligen Schulhaus, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Klassenzimmer, so auch in Mömlingen. Ein Blick in die Küche erinnert an die Zeit, als das Wasser noch am (erhalten gebliebenen) Brunnen im Hof geholt wurde und die Hausfrau noch viele Arbeiten mit der Hand verrichten musste, wofür es heute maschinelle Hilfsmittel gibt.
Die gute Stube wurde nur bei besonderen Anlässen genutzt
Das Wohnzimmer diente den meisten Familien auf dem Land nicht als alltäglicher, bequemer Aufenthalt, sondern war als die so genannte "Gute Stube" besonderen Anlässen vorbehalten. Zur Ausstattung der Schlafstube gehörten einst nicht nur der Nachttopf und das "Waschlavoir", sondern auch zahlreiche Gegenstände, die unter dem Begriff "Volksfrömmigkeit" einzuordnen sind.
Das Museum ist montags von 19 Uhr bis 21 Uhr und jeden dritten Sonntag von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Gruppenführungen sind bei vorheriger Anmeldung, Telefon: 06022 / 204382 (Wolfgang Stapp) Handy: 0177 / 1683516 möglich.
Bildquelle:
Barbara Lechner-Chileshe
(Warum gibt es unterschiedliche Haut- und Augenfarben?)