Scotland - The Brave
…….heißt ein altes schottisches Volkslied, das den Mut und den Freiheitswillen der Schotten, begleitet von Dudelsackklängen, zum Ausdruck bringt.Glasgow und Edinburgh
Edinburgh,
die Hauptstadt Schottlands macht es ihren Besuchern leicht, denn ihre Schlösser und die anderen Prachtbauten, ihre Museen und Galerien liegen dicht beieinander und sind fast durchweg zu Fuß erreichbar. Und das gilt auch für das große Kulturfestival, dass in jedem Sommer stattfindet und das größte der Welt ist.
Old Town, heute das touristische Herzstück von Edinburgh mit der Royal Mile, die auf dem vulkanischen Rückgrat der Stadt zwischen dem Palace of Hollyrood House und Edinburgh Castle verläuft, einem der "überzeugendsten Felsbrocken der Natur", wie Stevenson die Burg einst nannte. Die Princess Street ist eine der berühmten Boulevards der Welt.
Die Einkaufsstraße trennt die Neustadt vom mittelalterlichen Edinburgh. Konsumtempel an der nördlichen Straßenseite und die prächtigen Princess Street Gardens in einem Tal auf der südlichen Seite. Die Gärten entstanden 1759 als der Nor'Loch zu Füßen der Burg trockengelegt wurde, um die Ausdehnung der Stadt zu erleichtern. Ungefähr auf halbem Wege in den West Princess Street Gardens kommt man zu der berühmten Blumenuhr. Jedes Jahr wird sie aus rund 20.000 einzelnen Pflanzen neu angelegt. Die Stunde ruft ein mechanischer Kuckuck aus. Dies ist der beste Ort, Zeuge eines traditionellen Rituals zu werden. Um 13:00 Uhr, außer sonntags, wird auf dem Schlosshügel eine Kanone abgefeuert und im selben Moment senkt sich ein weißer Ball auf die Spitze der Nelson Säule auf dem Calton Hill um ein paar Meter. Diese Art des Uhrenvergleichs reicht zurück in die Zeit, da Segelschiffe im Forth Estuary in die Lage versetzt wurden, ihre Chronometer zu stellen. Und noch ein Blickfang ist das 61 m hohe Denkmal für einen der berühmten Söhne der Stadt: Sir Walter Scott. Maida sein Lieblingshund liegt ihm zu Füßen und von dort führen 287 Stufen hinauf.
Foto: Ilka Plassmeier, pixelio
Eines der berühmtesten Festivals der Stadt ist sicherlich das im August stattfindende Edinburgh Military Tatoo, bei dem Militärkapellen aus aller Welt auf der Esplanade vor dem Castle aufmarschieren. Höhepunkt ist die Pipe Band Parade, die größte Dudelsackparade aller Zeite, bei der 4000 Dudelsackpfeifer und Trommler über die Princess Street marschieren, und das für einen guten Zweck. Die Einnahmen aus der Veranstaltung werden an die Krebsoperation Marie Curie Cancer Care gespendet.
Foto: Fotolia
Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche andere Festivals, wie zum Beispiel das Edinburgh International Festival, das Edinburgh Jazz Festival, das Edinburgh Book Festival und viele andere mehr. Auf jeden Fall genug für eine mehrtägige Städtereise.
Glasgow
ist die größte schottische Stadt und liegt ca. eine Autostunde westlich von Edinburgh. Längst ist sie auch aus dem touristischen Schatten von Erdenburgh herausgetreten und hat mit ihrer viktorianischen Architektur dem Besucher auch optisch einiges zu bieten. Einen Stadtrundgang kann man am besten in der Buchanan Street beginnen, wo man schön herausgeputzte viktorianische Fassaden zu sehen bekommt. Wenn man durch die kleinen Nebenstraßen geht, lohnt es sich, immer wieder mal einen Blick nach oben zu werfen. Dort findet man überall zahlreiche Skulpturen. Desweiteren entdeckt man dort die Börse mit ihrer französischen Gotik. Andere extravagante Bauten zeigen architektonische Einflüsse aus Griechenland, Ägypten, Venedig, Indien oder Amsterdam. In der Merchant City an der Jon und Ingram Street befindet sich das Italian Center das aus älteren und moderneren Gebäuden besteht. Designer Boutiquen gruppieren sich hier um ein Café-und Restaurantkomplex. Foto: SilkesFoto, pixelio
Der People's Palace ist ein Ort, um sich mit der Gründungsgeschichte Glasgows im 12. Jahrhundert vertraut zu machen. Ausstellungsstücke aus viktorianischer Zeit, etwa aus dem Tabakhandel mit den amerikanischen Kolonien, der über Glasgow abgewickelt wurde und wesentlich dazu beitrug, dass die Stadt zur führenden Metropole des britischen Empires nach London aufstieg. Hier findet man auch Erinnerungen an die Epoche als die Schwer-und Werftindustrie eine führende Rolle in der Welt spielte. Ein kleiner Shop mit Literatur befindet sich ebenfalls hier und ein Durchgang führt unter das gläserne Dach des geräumigen Wintergartens, der zum Spazierengehen und Tee trinken einlädt. Im gläsernen St. Enoch Center kommen Shopper auf mehreren Etagen auf ihre Kosten. Foto: Fotolia
Mit zahlreichen weiteren Museen und Galerien Parks und guten Restaurants lässt es sich auch in Glasgow sehr gut mehrere Tage aushalten. In einer kleinen Brasserie dem Babbity Bowster werden den ganzen Tag schottische Spezialitäten zu fairen Preisen serviert. Hier gibt es auch das traditionelle Haggis, das aus Innereien hergestellt wird und von dem viele sagen, dass es besser schmeckt, als man von der Beschreibung her zunächst vermuten möchte.
Royal Mile, the Old Town, Edinburgh, Scotland, Uk (Bild: Amanda Hall)
Glasgow (Bild: Moyan_Brenn / Flickr)
Scotch Whisky – Malts, Blends, Vats und ein Rätsel
70 Meilen ist er lang, der "Malt Whisky Trail" durch Schottlands Speyside mit Dufftown als Hauptstadt des Whiskys. Es bleibt bis heute eine beliebte Streitfrage, ob es die Iren waren, die außer dem Christentum auch die Geheimnisse der Alkohol-Destillation nach Schottland brachten, oder ob schottische Bergbauern selber entdeckten, dass man aus Gerste noch etwas anderes machen konnte als Getreide Pampe. Sicherlich gab es so etwas wie Whisky schon im Jahre 1494. Ein penibler Steuerbeamter notierte damals als Lieferung von 8 Bollen (1,2 t) Malz an Bruder Jon Cor zur Herstellung von Aqua Vitae, Lebenswasser. Auf Gälisch hieß es Uisge Beatha, was die Engländer allerdings nicht aussprechen konnten und deshalb über die Jahrhunderte hinweg daraus das Wort Whisky machten. Bereits etwa 400 Jahre vorher entdeckten englische Truppen nach ihrer Landung in Irland dieses von den Iren gebraute Lebenselexier, an dem Sie schnell großen Gefallen fanden. Foto: Fotolia
Geschmacklich wie auch im Herstellungsprozess weist der Scotch einige Unterschiede gegenüber dem irischen Whisky auf. Während irischer Whisky dreimal destilliert wird, wird Scotch zweimal destilliert. Das macht den irischen Whisky insgesamt im Geschmack etwas milder. Auch kennt der irische Whisky keinen Single Malt, da er immer ein Verschnitt aus verschiedenen Sorten ist.
Foto: Rochus Bindner, pixelio
Die traditionellen Techniken der Scotch Herstellung haben sich seit Jahrhunderten kaum verändert. Auf Malztennen wird die aufgequollene Gerste zum Keimen ausgebracht; Bierhefe zerlegt den Malzzucker zu Alkohol und Kohlendioxyd; und nach der Destillation tropft der junge Whisky in den Spirit Still mit einem Alkohol Gehalt von rund 68 %. In dieser Form ist der junge Whisky noch recht scharf und auch noch kein richtiger Genuss. Dazu fehlt ihm noch die nötige Reife, die er in einigen Jahren der Lagerung in Eichenfässern bekommt. Jeder Whisky hat seinen speziellen Fasstyp, der zum individuellen Geschmack entscheidend beiträgt: etwa Fässer aus frischem Holz, ausgekohlte Fässer oder solche, in den schon einmal ein anderer schottischer Whisky, ein amerikanischer Bourbon oder ein trockener oder süßer Sherry gelagert wurde. Bis zum vollendeten Geschmack lassen die Distillerien ihn oft 10-15 Jahre in den Fässern reifen, wo er mit jedem Jahr milder und ausdrucksvoller wird. Was nach dieser Reifung dann aus dem Fass kommt, ist ein Single Malt. Jeder mit einem eigenen und markanten Geschmack je nach Herstellungsmethode und Herkunft. Die mildesten und hellsten sind die Low Land Malts aus dem Süden Schottlands. Kräftiger und dunkler sind die Highland Malts, die nördlich der Linie Dundee-Greenock entstehen. Zu ihnen gehören auch die Malts aus der Speyside im Nordwesten Schottlands. Hier, im Herzland des Whiskys, werden die komplexesten und elegantesten Whiskysorten des Landes gebrannt. Die charaktervollsten und würzigsten Whiskys kommen von den Inseln Islay und Skye. diese Island Malts schmecken noch nach den Torffeuer und dem Meer, an dem sie gereift sind. Foto: reihei10, pixelio
Der Siegeszug des schottischen Whisky begann im 19. Jahrhundert mit der Entdeckung, dass sich aus den Malts ein sanfteres und geschmacklich wunderbares Getränk herstellen ließ, dass es auch mit einem guten französischen Cognac aufnehmen konnte: Der Blended Whisky. Seine Milde verdankt er einer Zutat, im Grain Whisky. 1832 hatte ein gewisser Aeneas Coffey eine neuartige Destillationsanlage entwickelt, die so genannte Patent Still. Mit ihr konnte man in einem Durchgang kontinuierlich und billig Alkohol gewinnen. Das Ergebnis ist nicht so aromatisch wie jenes der traditionellen Pot Stills. Zum Verschneiden aber eignet er sich sehr gut. Whisky-Verschnitte, die nur aus Malts bestehen und keinen Grain Whisky enthalten, heißen Vats.
Die 100 schottischen Brennereien stellen etwa 2000 Malts, Vats und Blended Whiskys her. Warum jedoch jeder von ihnen so unverwechselbar ist, bleibt ungeklärt. Chemiker haben zwar 800 verschiedene Aromen im Whisky gefunden, aber woraus sie genau bestehen, ist bis heute ein Geheimnis.
World of Whisky (Bild: Jack Zalium / Flickr)
Die Gralshüter des Golfsports
Auch in diesem Jahr findet vom 23. bis 28. September wieder der weltbekannte Ryder Cup statt. Dieses renommierte Golfturnier wurde erstmals 1921 ausgetragen und ist seitdem ein internationaler Vergleich, wo die besten amerikanischen Golfspieler gegen die besten Europäer antreten. Dieses Jahr findet das Turnier wieder auf europäischem Boden und zwar in Gleneagles, Schottland, statt, wo seinerzeit auch das erste Ryder Cup Turnier begann. Damals wie heute gelten die Regeln des Royal & Ancient Golf Club of St. Andrews, Schottland, die weltweit von allen Golfverbänden anerkannt werden.
Golf hat in Schottland eine lange Tradition und es wurde schon vor Jahrhunderten von Königen und Königinnen gespielt. Auch die berühmte Mary Stuart, Königin von Schottland, war eine Anhängerin des Golfs. Im "Mutterland des Golfs" ist der Sport seit einem halben Jahrtausend bekannt. Der Legende nach war es einst ein schottischer Schäfer, der sich die Langeweile damit vertrieb, dass er seinen Hirtenstab einfach umdrehte, um mit dem Knauf kleine Steine durch die Gegend zu schlagen. Das machte bald die Runde und an den Küsten entstanden, auf den vom Meerwasser gewaschenen Grasflächen, sogenannte "Links": ebene, gewellte Bodenflächen inmitten von Dünen, die ständig der wechselhaften Witterung ausgesetzt sind. Auch heute sind deshalb die so genannten "Links Courses" eine echte Herausforderung für jeden Profi-Golfer, weil man permanent mit starken Winden und wechselnder Witterung rechnen muss, die einem höchstes Können und Geschick abverlangen. Foto: Fotolia
Im altehrwürdigen Golf Club of St. Andrews wird natürlich Tradition ganz groß geschrieben. "Members Only" gilt auf dem Balkon des Clubs, der auch immer wieder Ausrichter internationaler Golfturniere ist und gleichzeitig ein Museum, Hüter der Golfregeln und ein Gentlemen Club. Lange Zeit wurden Besucher des Clubs, die keine Mitglieder waren, als "Fremde" bezeichnet, was zum Ausdruck brachte, dass sie in den altehrwürdigen Hallen ehr geduldet als willkommen waren. Einmal im Jahr, zum St. Andrew's-Tag am 30. November, ist hier ein "Tag der offenen Tür". Dann werden für alle neugierigen der Big Room und der Trophy Room geöffnet und man bekommt einen Eindruck von der langen Tradition dieses Clubs. Wer als "Fremder" einmal die Chance haben will, auf dem alten Platz zu spielen, braucht vor allen Dingen viel Geduld und viel Geld, denn die Wartelisten sind lang und die Greenfees liegen weit im dreistelligen Bereich für eine Runde.
Aber es muss ja nicht immer Kaviar sein und so findet man auch überall in Schottland, genau wie in Irland, jede Menge Golfplätze, wo man auch als Tourist jederzeit gerne gesehen ist und das zu ganz normalen Preisen. Vor allen Dingen unter der Woche ist jeder zahlende Spieler fast immer willkommen und auch die Handicap-Vorgaben werden dort bei weitem nicht so kleinkariert ausgelegt wie hier in Deutschland. Golf ist in Schottland eben ein ganz normaler Volkssport und nicht nur ein Privileg für eine Minderheit.
Royal and Ancient Golf Club of St Andrews, St. Andrews, Fife, Scotland (Bild: Panoramic Images)
The Ryder Cup 2012 (Bild: brent flanders / Flickr)
Reisen durch Schottland
Mit der Bahn
Eine beliebte Art Schottland zu entdecken, ist mit der Eisenbahn. Ausblicke auf Seen und Berge, auf Burgen und Brücken bietet die West Highland Line und zudem noch viele Stationen zum Ausstiegen und Wandern. Die Reise startet in der Queens Street Station in Glasgow, aber erst bei Craigendoran Junction ist die eigentliche Strecke nach Oban und Mallaig erreicht. Auf dem Weg sieht man Dumbarton Castle, von dem aus die 5-jährige Mary Stuart nach Frankreich geschickt wurde. Die Trasse steigt fast ständig an und passiert Gare Loch.
Die Abzweigung nach Westen endet in Oban, dem Tor zu Schottlands westlichen Inseln. Parallel zur West Highland Line verläuft der West Highland Way, eine populäre Wanderroute, die größtenteils älteren Wegen und Militärstraßen folgt.
Das grandiose Finale der Eisenbahnlinie geht von Fort William zum Fischereihafen Mallaig. Auf diesem Abschnitt sollte man auf jeden Fall einen Fensterplatz reserviert haben. Hier geht es vorbei am Caledonian Canal mit 8 Schleusen – "Neptun's Treppenhaus". Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Ruinen des ursprünglichen Inverlochy Castle und vor allem das Glenfinnan Viaduct mit der Kulisse des Loch Shiel und dem Denkmal für Bonnie Prince Charlie. Foto: Fotolia
Loch Morar ist Britanniens tiefstes Loch und die Heimat von "Morarg", einem Verwandten von "Nessie". Bei schönen Wetter kann man auch in der Ferne die felsige Küste der Isle of Skye sehen.
Echte Eisenbahnfreaks können die Reise weiter fortsetzen mit der Kyle Line nach Inverness. Hier kommt man zu weiteren reizvollen Wanderwegen. Von Inverness kommt man auch über Aberdeen oder durch die zentralen Highlands nach Glasgow zurück. Wer viel Zeit hat kann auch noch in ganz entlegene Gegenden fahren, die teils auch nur mit dem Zug mit der Wick and Thurso Line zu erreichen sind.
Ein Eisenbahnerlebnis der ganz exklusiven Art ist natürlich eine Fahrt mit dem weltberühmten Royal Scotsman. Dieser private Zug ist ein rollendes Luxushotel auf Rädern, das einen in 3 Tagen von Edinburgh nach London bringt. Es ist allerdings ein Investition im 4-stelligen Bereich und damit ein sehr teures Vergnügen, das allerdings auch kulinarisch keine Wünsche offen läßt. Der Preis und die strenge Kleideretikette sind sicherlich nicht jedermanns Sache, aber für manch einen auch die Erfüllung eines Lebenstraumes.
Mit dem Auto
Die Südküste des Moray Firth ist keine Strecke zum Durchheizen. Hier sollte man sich Zeit nehmen für Fischerorte, Sandstrände und Schlösser. Als Ausgangspunkt für eine Küstentour bietet sich Aberdeen an. Von hier geht es eine Stunde durch Farmland zwischen den Fischerhäfen Fraserburgh und Macduff. Das Dorf Pennan kam zu Filmehren als Drehort für den Streifen " Local Hero" mit Burt Lancaster in der Hauptrolle und der Musik von Mark Knopfler. Die pittoreske Häuserzeile, die sich unter wilde Klippen schmiegt war einmal das Grundmuster der Siedlungen in dieser Gegend. Weiter westlich, in der Nähe von Troup Head nistet Schottland's einzige Tölpel-Kolonie auf dem Festland, wo die Nester in den Steilküsten hängen. Foto: Fotolia
Die Westroute führt vorbei an der Fischfangflotte von Macduff zur Mündung des Deveron River, der für seinen Lachs bekannt ist. Am nördlichen Küstensaum kommt man vorbei an sandigen Buchten zur Old Monastery, dem besten Restaurant weit und breit, wo Seafood ein wahrer Genuß ist. Dieser kulinarische Tempel thront auf einen Hügel über Buckie.
Der River Spey markiert den Übergang in eine Landschaft mit mehr Wald und Ausblicken auf die Highlands am südlichen und westlichen Horizont. An der Mündung des Spey kreuzen Seehunde und warten auf flußaufwärtsziehende Lachs- und Seeforellenschwärme.
Der Laig of Moray zählt zu den trockensten Landstrichen in Schottland und hat ein ideales Reifeklima für die Gerste, die in den örtlichen Whisky-Distillerien verarbeitet wird. Weitere Sehenswürdigkeiten dieser Gegend sind der Ort Elgin und der Calipher Breas Viewpoint mit einem Panoramablick über die Küstensäume des Moray Firth, die sich bei Inverness treffen. Viele Besucher zieht es auch auf das Schlachtfeld bei Culloden, wo Bonnie Prince Charlie seine Niederlage erlitt. Im Regimental Museum of the Queen's Own Highlanders sieht man einen Teil der Hinterlassenschaft der letzten Schlacht, die in Schottland geschlagen wurde.
In Inverness angekommen, kann man die Reise in dieser geschäftigen Stadt abschließen oder in den Westen oder die nördlichen Highlands fortsetzen.
Island Hopping
Die schottischen Inseln sind Britanniens Wellenbrecher, denn jenseits der Hebriden, der Orknays und der Shetlands wogt der kalte und stürmische Nordatlantik. Auf diesen Inseln gibt es noch das ursprüngliche gälische und normannische Leben.
Die äußeren Hebriden
Lewis, die Hauptinsel der Western Isles ist seit 5000 Jahren geprägt von den Stehenden Steinen von Callanish. 48 etwa 5 m hohe Monolithe bliden einen durchkreuzten Kreis. Auf Harris wird von der besten Schafswolle über eine Million Meter des berühmten Harris Tweed produziert, aus dem Jacken hergestellt werden, die auch gegen Regen schützen. Barra ist ein Refugium der gälischen Sprache und Kultur und besonders auch des Volksliedes. Bei Ebbe ersteckt sich der Strand auf 2 ½ Km Länge, sodaß Flieger aus Glasgow hier landen können. Ansonsten ist es Europas einziger Flughafen, der 2-mal am Tag unter Wasser steht. North und South Uist sind die 2 weiteren Inseln dieser Gruppe.
Die inneren Hebriden
Auf der Isle of Skye läßt sich die Zeit vortrefflich mit Bergsteigen oder einem Gälisch-Kurs im College bei Advasar verbringen. Auf Islay angekommen kann man sagen: Whisky! Endlich! Sieben Brennereien produzieren starken Malt Whisky mit leichtem Torf-Aroma. Besichtigungen sind möglich und Verkostungen unumgänglich.
Firth of Clyde
Die Arran Isles sind von Edinburgh leicht zu erreichen. In 55 Minuten ist man mit der Fähre da. Hier begegnet man Schottland im Kleinformat. Zerklüftete Berge, liebliche Täler und kleine Küstendörfer. Alles säuberlich verteilt über die 32 km lange und 16 Km breite Insel. Die Insel Bute ist ein Paradies für Angler. Forellen, Karpfen, Schleie und Rotfedern tummeln sich zahlreich in den Seen und jeder darf sie fangen. Wer im Meer fischen will, mietet sich in Rothesay ein Boot und fährt einfach hinaus. Foto: Fotolia
Die Orkney Inseln
Auf der Wetterkarte sind sie selten zu sehen, weil sie meist von nordatlantischen Tiefdruck gebieten verdeckt sind. Hier findet man steinzeiltliche Wohnzimmerreste, ein italienische Kapelle, Wikinger Grafiti und 74 versenkte Kriegschiffe aus dem ersten Weltkrieg. Die Kapelle St. Mary's auf Lamb Holm wurde während des 2. Weltkriegs von italienischen Kriegsgefangenen aus Abfallmaterialien gebaut und ist eine Andachtstätte der Scapa Flow Bucht, wo im ersten Weltkrieg zahlreiche deutsche Kriegschiffe sanken.
Die Shetland Inseln
Freilaufende Shetland Ponys gibt es hier nur noch im Süden der der Hauptinsel. In Boddam werden die meisten gezüchtet und verkauft. Shetland Pullover gibt es überall auf den Inseln, was bei über 300.000 Schafen auch kein Wunder ist. In Lerwicks, der Hauptstadt der Shetlands gibt es die meisten Läden und die größte Auswahl der beliebten Muster.
Norse, die alte Sprache der Wikinger ist hier immer noch allgegenwärtig. Die meisten Dörfer, Plätze und Straßen tragen immer noch die alten nordischen Namen. Am letzten Dienstag im Januar setzen die Shetlander den Hörnerhelm auf, ziehen ein hölzernes Langboot durch die Straßen von Lerwicks, um es dann in einem Freudenfeuer zu verheizen. Up Helly Aa heißt eine Nacht des Feuers und der Freude.
Foto: Fotolia
Auf der südlichsten Insel, der Fair Isle kann man Sturm- und Papageientaucher beobachten. Eissturmvögel, Lummen und Baßtölpel sind ebenfalls hier zuhause und machen es zu einem idealen Forschungsgebiet für Ornithologen.
Mit den zahlreichen Fährverbindungen kann man beliebig zwischen den Inseln kreuz und quer fahren.
Train Chartering - Royal Scotsman, lounge car (Bild: Train Chartering & Private Rail Cars / Flickr)
Puffin (Fratercula Arctica) by Entrance to Burrow Amongst Sea Thrift (Armeria Sp.) Shetlands, UK (Bild: Alex Mustard)
Zu guter Letzt
Schottland ist wahrlich ein Land mit atemberaubend schönen Landschaften und sehr viel Geschichte und Tradition.
Was in USA und mittlerweile auch bei und jedes Jahr Ende Oktober als Halloween gefeiert wird, geht auf einen alten schottischen Brauch zurück, den Einwanderer im 19. Jahrhundert nach Amerika brachten.
In US-Filmen hört man zu Weihnachten oft das Lied Auld Lang Syne und könnte glauben, es sei ein Weihnachtslied. In Wahrheit ist es ein altes schottisches Neujahrslied, denn nach altem keltischen Brauch hat Weihnachten in Schottland weniger Bedeutung als das Neujahrsfest, wo dann Auld Lang Syne gesungen wird.
Auch bei der Last Night of the Proms, die zum Abschluß der Promenaden-Konzerte alljährlich in der Royal Albert Hall in London stattfindet, gehört das Lied zum traditionellen Repertoire des Programms
Bildquelle:
Reisefieber
(Dezember in Goa, Indien)