Besucherbergwerk

Spannend ist die Einfahrt in das Erlebnisbergwerk "Glück Auf". Das ist die älteste befahrbare Kaligrube der Welt und zum Teil für Besucher erschlossen. Die können über den Brügmannschacht in das Bergwerk einfahren. In dem unterirdischen Labyrinth wird die imposante Abbau- und Fördertechnik gezeigt. Dazu sorgen Kahnfahrten auf einem unterirdischen See, die Tunnelrutsche und die Lokfahrstrecke für Vergnügen. Der Festsaal und der Konzertsaal bieten Möglichkeiten der Unterhaltung. Ein weithin sichtbares Symbol für den Bergbau sind die im Jugendstil gestalteten Bauten des Petersenschachtes. Der Förderturm wurde auf Wunsch des Fürsten dem Pariser Eiffelturm nachempfunden und ist heute ein Wahrzeichen der Stadt.

Besucherbergwerk

Besucherbergwerk (Bild: haros)

Schlossbauten

Das ehemalige Residenzschloss der Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen erhebt sich oberhalb der Stadt. Es ist aus einer Burg hervorgegangen. Die wurde zu einem Renaissanceschloss und später zu einer unregelmäßigen Vierflügelanlage erweitert. Von 1764 bis 1771 entstand der Westflügel, der im 19. Jahrhundert klassizistisch durch den Architekten Carl Scheppig überformt. Auf der Hofseite ist die Rokokodekoration der Fassaden zu bewundern. Erwähnenswert sind der Blaue Saal und das Achteckhaus im Park mit seinem drehbaren Tanzboden. Es wird heute für Konzerte genutzt. Zu den bekannten Exponaten im Schloss gehören die einzigartige und sagenumwobene Bronzeskulptur "Püstrich" und die barocke Goldene Kutsche.

Das Prinzenpalais am Markt entstand zwischen 1721 und 1725. Von 1835 bis 1851 nutzten die Fürsten es während des Schlossumbaus. In dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude arbeitet derzeit das Landratsamt des Kyffhäuserkreises.

Das Jagdschloss "Zum Possen" stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Die Alte Wache am Rand des Ensembles der Schlossterrassen wurde zwischen 1837 und 1839 durch Carl Scheppig erbaut. Sie beherbergte die fürstliche Wache. Heute ist in ihr die Touristeninformation der Stadt zu finden.

Impressionen vom Schloss Sondershausen

Achteckbau (Bild: haros)

Burgen

Die Burg Straußberg im Ortsteil Straußberg stammt aus der Zeit um 1200. Sie war der Sitz von Ministerialen der Landgrafen von Thüringen. Später war sie im Besitz der Grafen von Hohnstein und dann der Grafen von Schwarzburg. Der Bergfried kann erklommen werden.

Die Burg Furra im Ortsteil Großfurra entstand aus einer Wasserburg. Die stammte aus dem 11. Jahrhundert für die Herren von Wurmb.

Profanbauten

Das Rathaus befindet sich am Markt. Das Gebäude im Stil des späten Klassizismus wurde 1856 durch den Architekten Carl Scheppig geplant. Von seinem Balkon begrüßen die Offiziellen der Stadt alljährlich die Jecken des größten Karnevalumzugs in Thüringen.

Das Gottschalcksches Haus ist ein äußerlich wieder hergestelltes barockes Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert.

Das neugotische Haus I des Geschwister-Scholl-Gymnasiums entstand 1881. Die Aula wurde dem Sängersaal auf der Wartburg nachempfunden.

Zur Regierungszeit von Fürst Günther Friedrich Carl I. entstand im Loh 1829 ein Saal für die Proben der Hofkapelle sowie Aufführungen der Lohmusiken. Nach dem Brand des Theaters am Schloss 1946 wurde der Lohsaal umgebaut und erhielt dem Namen "Haus der Kunst". Weitere Umbauten zwischen 1993 und 1999 verliehen dem Gebäude sein heutiges Aussehen. Es wird vor allem als Konzerthalle, vornehmlich für die Konzerte des Loh-Orchesters, genutzt.

Alte Wache (Bild: haros)

Sakralbauten

Die Mikwe von Sondershausen ist ein besonders typisches Beispiel eines jüdischen Ritualbades. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde 1998/99 bei Bauarbeiten wiederentdeckt.

Die evangelische Kirche St. Trinitatis ist eine barocke Saalkirche aus dem 17. Jahrhundert. Die lichtdurchflutete Kirche glänzt mit barocker und historistischer Ausstattung. Sie gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden der Stadt. Nach ihrer Errichtung zwischen 1608 und 1620 fiel sie bereits 1621 dem verheerenden Stadtbrand zum Opfer. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde sie wieder aufgebaut. Nach umfassender Sanierung wurde 1997 eine neue Hey-Orgel geweiht. In der Kirche werden regelmäßig Orgelkonzerte gegeben.

In der Sondershausener Plattenbausiedlung "Wippertor" steht die aus dem 14. Jahrhundert stammende Cruciskirche. Sie ist das älteste Gebäude in der Stadt. Dieses Gebäude wurde zu einem Bürgerzentrum.

Die neogotische Kirche St. Matthias im Ortsteil Stockhausen entstand 1905 nach Plänen des Architekten Theodor Quentin. Sie gilt als einer der schönsten Kirchenbauten der Region.

Museen

Seit 1925 ist das Städtische Museum, das auch Schenkungen der Fürstlichen Familien aufnahm, im Schloss Sondershausen untergebracht. Das Schlossmuseum zeigt sowohl Kunst und Kunsthandwerk als auch naturkundliche und volkskundliche Sammlungen. Die ältesten Bestände gehen auf Sammlungen des Grafen Günther XLI. von Schwarzburg (1529-1583) und des Fürsten Günther I. (1678-1740) zurück. Der Grundstock zur regionalgeschichtlichen Sammlung wurde im 19. Jahrhundert gelegt. Die Ausstellungen gliedern sich in zwei große Bereiche. Der Geschichte des Hauses Schwarzburg-Sondershausen ist in der Bel Etage des Schlosses zu erleben. Im zweiten Obergeschoss sind die Ausstellungen zur Stadtgeschichte und der Geschichte der Schwarzburger Lande zu sehen. Zu den Glanzstücken des Museums gehört die Goldene Kutsche in den ehemaligen Schlossremisen. Sie ist die einzige "grand carosse", das ist ein französischer Wagentyp aus dem frühen 18. Jahrhundert, in Deutschland.

Zum Schlossmuseum gehört auch die "Galerie im Schloss". Dort wird zeitgenössische Kunst präsentiert.

St. Trinitatis

St. Trinitatis (Bild: haros)

Musikstadt

Sondershausen führt den Beinamen "Musikstadt". Musikalische Traditionen reichen bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. So wurde 1637 die Hofkapelle erstmals 1637 erwähnt. 1918 erfolgte die Umbenennung in Loh-Orchester Sondershausen, das eines der ältesten Orchester Deutschlands ist. In der Stadt wirkten Musiker wie Max Bruch, Gottfried Herrmann, Franz Liszt und Max Reger. In der Stadt sind der Albert-Fischer-Chor, die Sondershäuser Madrigalisten, die Kreiskantorei Sondershausen-Bad Frankenhausen und der Ökumenische Chor aktiv. Regelmäßige musikalische Veranstaltungen sind u. a. "Noten mit Dip", Schlosskonzerte im Blauen Saal des Residenzschlosses, Lohkonzerte des Loh-Orchesters im Achteckhaus und im Haus der Kunst.

Regelmäßige Veranstaltungen

Sondershausen eine der Karnevalshochburgen in Thüringen. Der Rosenmontagszug der Stadt gehört zu den größten seiner Art im Land. Daran beteiligen sich über ein Dutzend Vereine. Die ziehen mit rund 800 Jecken durch die Stadt.

Die seit 2006 jährlich zwischen Juni und Juli stattfindenden Thüringer Schlossfestspiele sind der Höhepunkt im Kulturprogramm der Stadt. Dabei wird jährlich ein neu erarbeitetes Werk des Musiktheaters vom Loh-Orchester aufgeführt.

Ein weiteres Highlight im Kulturkalender ist das Residenzfest am ersten Juniwochenende. Das bietet ein umfangreiches musikalisches Rahmenprogramm sowie Märkte und weitere Veranstaltungen.

Ferien- und Freizeitparks

Der Freizeit- und Erholungspark Possen befindet sich in einem der größten Buchenwaldbestände Europas- Er bietet eine Vielzahl an Sehenswerten und Erlebnissen. Hier steht der ältesten und höchsten in Fachwerk errichteten Aussichtsturm Europas und das Jagdschloss Possen der Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen. Im Park gibt es ein Tiergehege mit Braunbären, Erdmännchen, Kängurus und Emus und einer der größten Spielplätze in der Region. Restaurant und Biergarten runden die vielfältigen Angebote ab.

Das "Erlebnisreich Straußberg" mit Affenwald, Sommerrodelbahn und der Burg Straußberg befindet sich in der Hainleite. Der Affenwald Straußberg beim Hotel und Restaurant Waldhaus in der Hainleite präsentiert rund 80 Tiere. Darunter Lemuren, Berberaffen und Kängurus. Dazu gibt es eine Sommerrodelbahn. Auf der geht es im Affentempo den Berg hinab. Der "Ferienpark Feuerkuppe" bietet zahlreiche Freizeit- und Sport-Angebote sowie Unterkünfte für fast 600 Gäste. Vom Aussichtspunkt "Feuerkuppe" gibt es einen herrlichen Blick ins Tal der Wipper bis zum Harz.

Literatur

  • Stadt Sondershausen (Hrsg.): Sondershausen – Gesichter einer Stadt 1990 bis 2010. Druckerei Starke, Sondershausen 2010, ISBN 978-3-00-032395-9
  • Stadt Sondershausen (Hrsg.): 875 Jahre Sondershausen – Eine Schrift zum Jubiläum. Druckerei Starke Sondershausen 2000, ISBN 3-9805829-7-3
  • Hendrik Bärnighausen: Historische Bauten und Sehenswürdigkeiten in Sondershausen. Donhof Arnstadt 1990, ISBN 3-86162-004-9
Autor seit 10 Jahren
230 Seiten
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