Was wird benötigt um Speisepilze selbst zu züchten

Die Brut

In Fachkreisen werden die wachstumsfähigen Pilzfäden (Mycel oder Myzel), die als Grundlage einer Pilzzucht nötig sind, als Brut bezeichnet. Es gibt mehrere gängige Varianten:

  • Eine Körnerbrut, das sind vom Mycel eingesponnene Getreidekörner
  • Eine Substrat-Brut: das ist vom Mycel durchwachsenes Strohmehl, Stroh oder Sägespäne
  • Eine Dübel-Brut: das sind handelsübliche, jedoch vollständig mit Pilzfäden durchsetzte Holzdübel aus Buchenholz

Die folgenden Pilze lassen sich besonders gut zu Hause züchten:

Austernpilze zählen zu den Seitlingen. Sie gedeihen gut im Freien bei einer Temperatur von sechs bis 24 Grad und auf Fertigkulturen, und totem Laubholz.

Auch die Braunkappe gedeiht im Freien, bei einer Temperatur von 10 bis 18 Grad, gut. Sie sind auch als Maronenröhrling oder Braunhäubchen bekannt, sehr anfällig für Belastungen mit Schwermetallen und anderen Umweltgiften und werden im Beet angebaut.

Champignons sind in zahlreichen Unterarten zu finden, der "zweisporige Champignon” ist als beliebtester und verbreitetster Kulturpilz weltweit bekannt. Er gedeiht, bei einer Temperatur von 10 bis 16 Grad, in Fertigkulturen, im Freien oder im Haus.

Der Igelstachelkopf ist ein besonders in Asien sehr geschätzter Speisepilz, dort auch als Heilpflanze anerkannt, er wird auch als Affenpilz oder Pom-Pom-Blanc bezeichnet. Er gedeiht, bei einer Temperatur von 10 bis 18 Grad, als Fertigkultur im Freien oder im Haus.

Der Kräuterseitling ist beliebt und kann im Beet oder in der Fertigkultur, bei zehn bis 18 Grad angebaut werden.

Der Limonen Pilz hat eine leuchtend gelbe Farbe und hat einen Zitronenduft. Er wird in Fertigkulturen oder auf Laubholz, bei sechs bis 24 Grad, angebaut.

Auch der Parasol ist besonders für die Fertigkultur geeignet. Er gelingt auch im Beet. Er ist als Riesenschirmling bekannt, weil sein Hut einen Durchmesser bis zu 40 Zentimeter haben kann. Die Optimale Temperatur, die er zum Wachsen benötigt, ist zehn bis 18 Grad.

Besonders in Italien und Frankreich, auch als Samthaube bekannt, ist der Pioppino. Er kann im Freien oder im Haus, bei 18 bis 30 Grad, im Freien oder im Haus angebaut werden.

Wer einen Pilz sucht, der nach Lachsschinken schmeckt, ist mit dem intensiv roten Rosenseitling gut beraten. Er gelingt ibei sechs bis 24 Grad, in Fertigkultur, dem Beet Anbau und der Kultivierung auf Totholz.

Der Shiitake ist besonders in Asien beliebt. Er kann, bei 14 bis 22 Grad im Freien oder im Haus, in einer Fertigkultur oder im Beet angebaut werden.

Der Toskana Pilz hat einen aromatischen, nussigen Geschmack. Er wächst im Freien, bei 10 bis 18 Grad, besonders gut.

(Bild: Ralphs_Fotos / Pixabay)

Dieses Substrat kann genommen werden:

Das Material, auf das die Brut ausgebracht wird, nennen die Fachleute Substrat. Dieses kann sein:

  • Stroh
  • Strohpellets aus gepresstem Stroh
  • Totholz
  • Spezielles Pilzsubstrat für den eigenen Anbau 

Was ist unbedingt zu beachten?

Bei dem Umgang mit Substrat und Pilzbrut muss stark auf Hygiene geachtet werden. Wird die Brut verunreinigt, können Schimmelpilze dazu führen, dass diese vollständig abstirbt und der eigene Anbau der Speisepilze gescheitert ist. Idealerweise wird daher mit frisch gewaschenen Händen oder Einweghandschuhen gearbeitet. Werkzeuge sollten vorab gespült und mit Essigwasser desinfiziert werden.

Wie erfolgt die "Aussaat”

Die Träger der Pilzfäden werden unterschiedlich je nach Brut- und Substratart in das Substrat eingebracht.

  • Sie werden entweder aufgestreut, wie das bei Stroh üblich ist,
  • dem losen Substrat untergemischt
  • oder in Bohrungen beziehungsweise direkt in die Masse, bei Totholz oder Strohpellets, eingebracht.

Dabei kann es nötig werden die Brut nochmals mit einer dünnen Erdschicht zu überdecken.

Die Aufzucht

Zu beachten ist, dass Pilze zwar bei höheren Temperaturen schneller wachsen, die Qualität der Speisepilze in jedem Fall geringer ist. Es ergibt sich, dass möglichst niedrige Temperaturen eine zwar langsame anderseits hochwertige Ernte garantieren.

Damit das Wachstum der ausgebrachten Brut erfolgreich wird, benötigen die Speisepilze nur wenig Aufmerksamkeit.

Mit den folgenden Umgebungsbedingungen sind sie in der Lage, die Energie aus dem Substrat heraus zu nutzen und sich prächtig zu entfalten:

  • Feucht, idealerweise sehr hohe Luftfeuchtigkeit
  • Kühle Temperaturen

Gute Rahmenbedingungen bietet beispielsweise die Zucht im Keller, aber auch der Garten kann durch positive Rahmenbedingungen punkten.

Erfahrungen zum Thema: Speisepilze im Garten züchten

Fertige Kästen vereinfachen die Anzucht

Wer bei der Anzucht von Pilzen Anfänger ist, kann gute Erfolge mit einem Anzuchtset, mit dem alle erforderlichen Materialien und Informationen geliefert werden, haben.

Meist besteht ein solches Set entweder aus einem Behältnis mit bereits infiziertem Substrat, oder das Substrat muss nur noch mit der beiliegenden Brut überstreut werden. Erfahrungen, die so gemacht werden, können anschließend beim Anbau ohne ein solches Set hilfreich sein.

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