Stevia endlich zugelassen - oder doch nicht?

Seit Ende 2011 ist Stevia in Deutschland zugelassen - aber nicht, wie man meinen könnte, die wirklich gesunden Pflanzenteile sondern chemisch gewonnene Steviolglycoside, die unter der Bezeichnung E 960 geführt werden. Das Problem dabei: Von der natürlichen Pflanze und ihrer Heilkraft bleibt dabei nicht mehr viel übrig. Die Stevia-Pflanze an sich ist zwar gesund, aber durch die chemische Verarbeitung keinen Deut besser als Süßstoff oder Raffineriezucker. Weitere Infos dazu:

 

Naturheilpraxis Vater über Stevia

Stevia Zulassung: Mehr Schein als Sein

 

Die Wirkung der "echten" Stevia Pflanze

Stevia wurde schon vor vielen Jahrhunderten von den Guaraní-Indianern Südamerikas geschätzt.  Spanische Eroberer brachten die Pflanze nach Europa, wo sie sich aber nicht wirklich durchsetzen konnte. In Asien verwenden die Menschen dagegen schon seit etlichen Jahren Stevia als Zuckerersatz. Statt der üblichen Süßstoffe wird beispielsweise in Japan zu 40 Prozent Stevia verwendet.

Positive Wirkung auf die Gesundheit

Stevia soll über viele gute Eigenschaften verfügen. Die auffälligste ist die unglaubliche Süße, bei keinerlei Kalorien. Es ist um einiges süßer als Zucker, so dass man nur sehr geringe Mengen davon benötigt und sogar für Diabetiker geeignet (bitte vorher mit dem Arzt absprechen).

 

Die südamerikanischen Indianer Paraguays wussten um die gesunde Wirkung vieler Pflanzen und setzten das "Süßkraut", "Süßblatt" oder "Honigblatt" als Medizin ein. Der Botaniker Moisés Santiago Bertoni wanderte im 19. Jahrhundert nach Paraguay aus und erstellte bereits 1899 eine wissenschaftliche Abhandlung über die Wirkung von Stevia.

 

Mittlerweile gibt es auch in anderen Ländern, vor allem im asiatischen Raum, schon seit den 80er Jahren viele Studien über die gesunde und sogar heilende Wirkung dieser Pflanze.

Wie gesund ist Stevia?

Sofern man die echten Blätter der Stevia-Pflanze oder auch das Sirup verwendet, hat sie sehr positive Ergebnisse bei Studien an Menschen gezeigt:

 

  •  Hilft bei Übersäuerung wieder ins Gleichgewicht zu kommen
  •  Es schützt das Vitamin C im Körper
  •  Regt die Nierenfunktion an
  • Beeinflusst den Leberstoffwechesel positiv
  • Senkt den Blutdruck
  • Kann lt. erster Studien den Blutzuckerspiegel senken

Stevia bei Pilzerkrankungen (z..B. Candida)

  • Es soll Pilze im Körper abtöten und die Wucherungen eindämmen

Positive Wirkung bei Mund- und Zahnerkrankungen

  • Vorbeugend und lindernd bei Entzündungen im Mundraum
  • Verursacht im Gegenasatz zu Zucker keine Karies, sondern schützt davor

Gut für die Haut

  • Die Indianer kochten die Blätter ab und benutzen sie zur Wundheilung
  • Natürliche Hilfe gegen Falten: Wer eine Steviapflanze besitzt, kann die Blätter aufbrühen und sie auf die Haut legen. Dadurch soll die Haut gestrafft und sogar Narben geglättet werden.

Kann Stevia Krebs vorbeugen?

  • Bereits 1984 gab es erste Studien die zeigten, dass der enthaltene Stoff Steviosid die Bildung von Tumoren und Hautkrebs hemmte. Hier finden Sie einige Studien zu Stevia und weitere Infos.

 

Was ist das Geheimnis von Stevia?

Das südamerikanische Süßkraut soll ca. 100 pflanzliche Stoffe enthalten, einige davon sind:

-Vitamin C

-B-Vitamine

-Protein

-Spurenelemente

 

Wer mehr darüber wissen möchte, hier ein interessanter Artikel: Was Stevia kann


Sparsam dosieren

Wie bei allem anderen gilt auch hier, trotz der vielen guten Eigenschaften von Stevia: Nicht übertreiben! "Viel hilft viel" hat sich noch nie bewährt und meistens zum Gegenteil geführt. Vor allem bei Pflanzen mit einer starken Wirkung darf man es nicht übertreiben. Wer zum ersten Mal Stevia als Tee oder Süßungsmittel verwendet, sollte am Anfang nur eine kleine Menge davon versuchen.

Auch kommt es auf den richtigen Einsatz von Stevia an: In Verbindung mit einigen Müslizutaten oder Sojamilch kann es evtl. Blähungen verursachen. Ich habe mich dazu in einigen Foren umgesehen und es scheint tatsächlich auf die Kombination mit anderen Lebensmitteln anzukommen. Einige Menschen hatten auch nur am ersten Tag leichte Magen-/Darmprobleme, die aber schnell verschwanden und seitdem verwenden sie Stevia fast täglich in kleinen Mengen.

Pflanze oder Pulver?

Mit dem schönen gebleichten Pulver, das durch aufwendige chemische Behandlung gewonnen wird, wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Auch die ganzen Granulate, Tinkturen und Tabletten (die aussehen wie Süßstoff) haben nichts mehr mit der gesunden Pflanze zu tun.

Persönlich habe ich die Stevia-Pflanze noch nicht ausprobiert, aber bei einigen anderen Pflanzen und Kräutern habe ich festgestellt: Am besten wirken tatsächlich die unbehandelten Blätter der Pflanzen. Das einzig Wahre wäre tatsächlich,  sich eine Stevia-Pflanze zu kaufen und die Blätter zu verwenden. Die EU verbietet zwar den kommerziellen Anbau von Stevia weiterhin, aber als Zimmerpflanze ist sie erlaubt. Es hätte mich auch schwer gewundert, wenn es wirklich gesundes und heilendes im Land der Chemie und Strahlungen genehmigt würde. Aber wie gesagt: Jeder darf sich eine Stevia Pflanze zu Hause auf das Fensterbrett stellen.

Stevia Blätter

Da unsere liebe EU nicht möchte, dass wir natürliche Pflanzen nutzen und stattdessen noch mehr Chemie in uns reinstopfen, darf ich auch nicht raten, was man mit den Blättern machen könnte. Bei den Indianern wurden/werden sie für viele Zwecke verwendet:

  • Sie bereiten aus den frischen Blättern Tee zu
  • Die Blätter aus dem Absud legen sie auf die Haut
  • Die getrockneten Stevia-Blätter werden auch zermahlen und das Pulver als Süßungsmittel verwendet.
  • Auch Sirup kann (von den Indianiern) durch Einkochen aus den Blättern hergestellt werden.
  • Der Geschmack ist dann vielleicht nicht ganz so süß wie bei chemisch verarbeitetem Stevia-Pulver, aber dafür ist es unbehandelt und natürlich.

Gesünder als Süßstoff?

Was wir seit Jahrzehnten als Süßstoff verwenden ist rein chemisch hergestellt und vor allem bei Aspartam, Saccharin und Cyklamat gibt es heftige Diskussionen, ob diese Stoffe Krebs fördern könnten. Leider ist man bis heute zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen, da die Studien darüber immer andere Ergebnisse liefern (je nachdem, wer sie gerade finanziert). Trotzdem sollte man sich überlegen, ob man dem Körper (einem "Produkt" der Natur) Chemie aus dem Labor, das auch zum Mästen von Tieren verwendet wird, oder etwas Natürliches geben möchte.

 

Stevia - wirklich unbedenklich?

Die Blätter der Pflanze "ja", die chemischen Erzeugnisse eher weniger.

Obwohl die Pflanze schon seit Jahrzehnten untersucht wird und die Guarani-Indianer keinerlei Problem damit haben, hieß es, die Unbedenklichkeit sei noch nicht bewiesen. Die Tatsache, dass es in vielen anderen Ländern zugelassen war und dort viele positive Wirkungen dieser Pflanze nachgewiesen werden konnten, waren für die EU nicht genug.

Genauer gesagt gab es Studien mit Ratten (ALLES wird immer erst im Tierversuch getestet, traurig, aber wahr), denen täglich und ausschließlich die Hälfte ihres Körpergewichtes in Stevia-Blättern gefüttert wurde. Dabei zeigten sich eine leicht toxische Wirkung und bei einigen sollen sich Tumore gebildet haben. Allerdings sollen einige dieser Studien von Konkurrenzfirmen finanziert worden sein und Tierversuche kann man nicht auf Menschen übertragen! Ein Beispiel: Zwiebeln sind für uns Menschen sehr gesund, für Katzen sind sie schädlich bis giftig.

In anderen Studien hat sich - ebenfalls mit Ratten - bei schonenderen Stevia-Tests angeblich Hautkrebs zurückgebildet.

 

 

Die richtige Menge macht`s

Auch ist es vollkommen logisch, dass die Menge entscheidend ist für die Gesundheit. Angenommen, eine Frau mit 60 kg Körpergewicht würde täglich 30 kg Steviablätter, Zucker oder sogar Obst verzehren, könnte sich schon nach den ersten paar Kilo über satte Problem freuen.

Von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit wird empfohlen, täglich nicht mehr als 4 mg Stevia pro Kg Körpergewicht zu verzehren. Da man uns eh nur das chemische Zeug und nicht die gesunden Pflanzenteile erlaubt, kann ich leider nicht sagen, wie viele Blätter man am Tag verzehren dürfte.

P.S.: Bei den Guaraní-Indianern sind keine Krebserkrankungen bekannt.

(Die Angaben in diesem Artikel ersetzen nicht den Rat eines Fachmannes, sie dienen nicht zur  Eigendiagnose und Eigenbehandlung)

 

Grace, am 06.04.2012
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