Strategien gegen den Stress
Arbeit ist wichtig und notwendig - doch manchmal kann sie Lebensfreude und Psyche belastenBewusst auf sich achten
Wenn wir danach streben, unsere Bedürfnisse zu kennen, unsere Empfindlichkeiten zu erkennen und unser Handeln danach auszurichten, können wir unser Leben (nicht nur beruflich) erheblich verbessern:
- die Gefahr für Gewichtszunahme sinkt
- besseres Schlafen
- Privat- und Berufsleben in Gleichgewicht
- mehr Freude bei allen Tätigkeiten
- gute Laune
- positive Grundstimmung
- höheres Selbstwertgefühl
- bessere Konzentration
- höhere Leistungsfähigkeit.
Zeit für Veränderung (Bild: geralt / Pixabay)
Die Bestandsaufnahme
Um eine Veränderung herbeiführen zu können, müssen wir zuerst reflektieren, in welcher Lage wir uns befinden - eine Art Bestandsaufnahme. Eine kleine Liste hilft dabei, die Selbstreflexion zu fokussieren. Wer von der nachstehenden Liste mehr als fünf Punkte für sich als zutreffend empfindet, für den ist die Wahrscheinlichkeit hoch, unter hohen und ständigen psychischen Belastungen zu stehen.
- Fühlen Sie sich häufig verschwitzt oder frösteln Sie?
- Spüren Sie starke Herzklopfen?
- Häufiger einen trockenen Mund?
- Denken Sie manchmal, dass sie alles nicht mehr schaffen?
- Flaues Gefühl im Bauch?
- Sie glauben, Sie haben das Lachen verlernt?
- Sie essen zu wenig oder aber zu viel?
- Fühlen Sie sich erschöpft?
- Sie glauben häufig, alles ist ziemlich sinnlos?
- Vernachlässigen Sie Ihr Erscheinungsbild?
- Wo ist das Selbstvertrauen?
- Sie rauchen mehr als sonst?
- Sie trinken mehr Alkohol als üblich?
- Sie arbeiten bis Sie nicht mehr können?
- Sie sind gereizt?
- Fühlen Sie sich ohne Energie und müde?
- Sie schlafen schlecht ein, nicht durch oder wachen früh auf?
- Das Interesse an anderen Menschen ist nicht mehr vorhanden?
- Keine Zeit für Hobbys?
- Sie haben ungewöhnliche Schmerzen?
- Sind Sie emotionaler als normal?
Ändern, was man ändern kann
Stress ist ein Phänomen, das nicht plötzlich auftaucht. Es baut sich Stück für Stück auf. Wir müssen diese Stressteile finden und sie, wenn es durch uns möglich ist, abbauen. Das kann zum Beispiel die Ordnung auf dem Schreibtisch sein. Teilen Sie Ihre Aufgaben ein - wichtig und dringlich, wichtig, dringlich und unwichtig. Von den Letzteren sollten wir uns unverzüglich trennen. Durch die Ordnung können wir viel besser überblicken, wie hoch genau das Arbeitspensum ist; die Einteilung vermittelt uns die Gewissheit, alles im Griff zu haben. Das gleiche Prinzip lässt sich auf den Post- und E-Mail-Eingang anwenden.
Grenzen setzen
Lassen wir die Arbeit dort, wo sie hingehört - an unserem Arbeitsplatz. Sie erledigt sich nicht dadurch, dass wir sie nach Hause mitnehmen. Setzen wir bewusst Grenzen zwischen Beruf und Privat - unternehmen wir etwas mit der Familie, Freunden oder gehen wir unserem Hobbys nach. Die Entspannung tut nicht nur körperlich gut - sie entlastet das Gehirn vom Dauerdruck und schenkt uns Lebensfreude und positive Einstellungen.
(Bild: Unsplash / Pixabay)
Organisation ist alles
Wir kennen das Gefühl, nicht zu wissen, was man als erstes machen soll. Wenn überhaupt, versuchen wir den Stapel von oben abzuarbeiten. Effektiver ist es, wenn wir unseren Tag sinnvoll planen. Dazu gehören auch Zeitpuffer zwischen den Aufgaben und Zeit für uns selbst. Der Vorteil: Wir gehen methodisch planvoll an die Aufgabenerledigung und wir registrieren, dass wir etwas geschafft haben. Wir nehmen uns bewusst Zeit und erreichen durch intensive Arbeit mehr als planloses chaotisches Drauflosarbeiten.
Erwartungshaltung remodulieren
Häufig entsteht der Stress, weil wir unsere eigenen Erwartungen nicht erfüllen (können). Spätestens hier sollten wir unsere Haltung prüfen. Ist es realistisch, was wir von uns selbst erwarten? Schaffen unsere Kollegen das Pensum, das wir für uns vorgeben? Grund ist, dass wir andere zwar sehr gut, nicht aber uns selbst, realistisch einschätzen können. Stress kann hausgemacht sein!
Abstand gewinnen - Übersicht gewinnen
Abstand hilft, aus dem Kreislauf von Stress und Überbelastung auszubrechen. Immer dann, wenn wir den Stress fühlen, treten wir ganz bewusst aus diesem Gefühl heraus und sagen: "Stopp!" Manchmal hilft uns schon ein anderer Blickwinkel weiter - besehen wir uns die aktuelle Aufgabe, die uns gerade stresst, von unterschiedlichen Seiten. So gewinnen wir Abstand und können die Lage objektiver einschätzen.
Reden ist Gold, Schweigen ist Silber
Es ist keine Schande, um Hilfe zu bitten. Nicht das ganze Leid dieser Welt ruht auf meiner Schulter. Es kostet uns manchmal Überwindung, einen anderen um Hilfe zu bitten. Doch wenn wir uns bewusst machen, dass dies kein Zeichen von Schwäche, sondern eine Frage der Teamarbeit ist, fällt uns dieser Schritt vielleicht leichter.
Fortschritte registrieren
Sich vom Stress zu lösen ist eine Geduldsfrage. Wer sich eine Lösung innerhalb weniger Stunden erhofft, sollte seine Erwartungshaltung korrigieren. Wichtiger ist es, dass wir unsere Fortschritte, mögen sie auch noch so gering sein, registrieren und honorieren.