Sehenswürdigkeiten

Tabarz ist seit etwa 140 Jahren ein beliebter Erholungsort. Er hat viele Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten, darunter das Backofenloch und der Aschenbergstein, vorzuweisen. Noch immer als Tanzlinde erkennbar ist die Dorflinde.

Mehrere Parks laden zur Entspannung im Ort. Der Kurpark Winkelhof ist im Ortsteil Cabarz bietet eine Bühne für Konzert- und Theaterveranstaltungen sowie eine Trachtenausstellung mit zahlreichen kunstvoll gefertigten Gewändern. In den Lauchagrund im Süden des Ortes führt ein Promenadenweg vorbei an etwa 40 gründerzeitlichen Villen in den Kneipp- und Kräutergarten. Den Weg säumen große Holzplastiken nach Motiven aus dem Struwwelpeter. Denn dessen Verfasser Heinrich Hoffmann verbrachte viele Sommer in Tabarz. Einen Rhododendrongarten gibt es im Westen des Ortes am Waldrand des Datenberges.

Die Kirche St. Peter und Paul wurde zwischen 1912 und 1914 in neobarocken Formen errichtet. Sie trägt ein rotes Walmdach. Der quadratische Turm ist durch eine mit Schiefer gedeckte Kuppel mit aufgesetzter Laterne abgeschlossen. Die reiche Innenausstattung wurde mit Unterstützung des Berliner Unternehmers Carl Spindler, der in Tabarz über einen Sommersitz verfügte, beschafft.

Die Pfeifenmacherei Kallenberg ist einer der letzten Traditionsbetriebe des deutschen Pfeifenhandwerks. In dieser einzigartigen und noch original eingerichteten und voll funktionstüchtigen Pfeifenmacherei können Besucher dem Meister bei seiner Tätigkeit über die Schulter schauen.

In der Schmuckwerkstatt Mahlschatz kann bei der Herstellung von Schmuckstücken zugeschaut werden. Natürlich sind diese Stücke auch käuflich zu erwerben.

Als Wellness & Spa Resort versteht sich das "TABBS". Schwimmbecken und Rutschen bietet das Spaßbad. Whirlpool, Sauna und Solarium, Massagen und Aqua-Fitness bieten Erholung. Dazu sind Behandlungen mit medizinischen Bädern möglich.

Die Thüringerwaldbahn, eine ab Gotha verkehrende Überlandstraßenbahn, hat ihren Endhaltepunkt im Osten von Tabarz. Sie bietet Verbindungen in die Nachbarstädte Waltershausen, Friedrichroda und Gotha erreichen.

St. Peter und Paul (Bild: haros)

Museen

Ein Heimatmuseum gibt es in dem historischen Ortsteil Cabarz bei der um 1670 erbauten Kirche. Es befindet sich in der ehemaligen "verrückten" Dorfschule. Denn diese wurde für den Straßenbau 1899 um 4,25 Meter verschoben.

In der Mineralien-Schausammlung in der ehemaligen Post im Zentrum von Tabarz werden einige Tausend Exemplare von Rohmineralien, Anschliffen, Tiergravuren und Schmuck präsentiert. Besonders eindrucksvoll wirken diese unter UV-Licht. Dies ist eine der größten privaten Sammlungen dieser Art in Thüringen. Übrigens können hier auch Steine gekauft werden.

Mineraliensammlung

Mineraliensammlung (Bild: haros)

Inselsberg

Der 916 Meter hohe Große Inselsberg ist eines der bekanntesten und beliebtesten Ausflugsziele im Thüringer Wald. Lohnenswert ist der Aufstieg vom Kleinen Inselsberg zum Großen Inselsberg. Einen besseren Panoramablick über den Thüringer Wald gibt es nicht. Dominante des Inselsberges ist der 1936 errichtete Sendeturm. Das etwa 148 Hektar große Gebiet um das Bergplateau ist ein Landschaftsschutzgebiet. Über die Bergkuppe verläuft der Rennsteig. Er markierte hier einst die Grenze zwischen dem Fürstentum Sachsen-Gotha-Coburg und Preußen. Im 19. Jahrhundert entstanden auf beiden Seiten Gasthöfe: der Berggasthof Stöhr und der Berggasthof Stadt Gotha. Im Winter gibt es am Großen Inselsberg viele gespurte Loipen und einen Abfahrtshang mit Skilift. Unterhalb des Kleinen Inselsberges gibt es bei der Grenzwiese eine der längsten Sommerrodelbahnen Deutschlands. Mit einem Höhenunterschied von 65 Metern und etwa 1000 Metern Streckenlänge können die Schlitten etwa Tempo 40 erreichen.

Blick zum Großen Inselsberg

Blick zum Großen Inselsberg (Bild: haros)

Geschichte

Bodenfunde bei der Burg Torstein belegen die Anwesenheit von Menschen in den Wäldern nördlich des Großen Inselsberges in frühgeschichtlicher Zeit. Im Mittelalter entstanden drei Burgen bei Tabarz. Drei Kilometer südwestlich von Tabarz erhebt sich die Burg Torstein auf einem Felssporn des Kleinen Wagenberg etwa 80 Meter über dem Lauchagrund. An dieser Burg führte eine mittelalterliche Handelsstraße vorbei. An dieser Straße lagen auch die Stolzenburg und Leuchtenburg.

Der Ort Cabarz wurde erstmals 1397 erwähnt und gehört zum Besitz des Klosters Reinhardsbrunn. Um die Untermühle und ein dortiges herzogliches Jagdhaus entwickelte sich der Ortsteil Kleintabarz. Der wurde 1614 erstmals erwähnt. Forst- und Viehwirtschaft sowie Kupfer- und Silberbergbau waren die Einkommensquellen. Nach 1730 verlor der Bergbau stark an Bedeutung. Drillich, Korbwaren und Saatgut waren neue Produktionszweige. Ab 1875 kam es zur Ansiedlung von Industrie und zu zunehmenden Fremdenverkehr. Bekannte Sommergäste waren u. a. Theodor Fontane, der Verfasser des Struwwelpeter Heinrich Hoffmann, der Opernsänger Max Alvary und der Berliner Unternehmer Carl Spindler.

Die Bädertradition reicht bis ins Jahr 1868 zurück. Der erste namentlich bekannte Kurgast in Tabarz war Wilhelm Spindler aus Berlin. Sein Sohn Carl Spindler war Mitbegründer des Fremdenkomitees. Er erkannte die Vorzüge des milden Reizklimas und die Lage des Lauchagrundes mit dem Großen Inselsberg. 1890 eröffneten das Kurhaus und das Kurhotel "Deutscher Hof". 1936 erhielt Tabarz die Anerkennung als heilklimatischer Luftkurort.

Zwischen 1945 und 1990 entwickelt sich Tabarz zum Erholungs- und Luftkurort mit mehr als 2.000 Betten. 1991 wurde die Inselsberg-Klinik als onkologische Nachsorgeklinik eröffnet. Mit der 1995 erfolgten Eröffnung der Rennsteig-Klinik als Fachklinik für Orthopädie, Herzkreislauf und Diabetes und der Sanierung der Arenaris-Kneipp-Kuranlage entwickelte sich Tabarz weiter zum 2001 anerkannten Kneipp-Kurort. Seit 1997 ist das "tabbs", kurz für Kur- und Familienbad Tabarz, mit einer Kurmittel-Abteilung das Zentrum der Tabarzer Kurbetriebs.

Cabarz war für lange Zeit der wichtigste unter den Orten, aus denen die heutige Gemeinde Tabarz gebildet wurde. 1866 ging eine nach dem angrenzenden Nonnenberg benannte Siedlung in der Gemeinde Cabarz auf. Kleintabarz und Großtabarz wurden 1925 zum Ort Tabarz vereint. 1946 kam es zum Zusammenschluss von Cabarz und Tabarz zur heutigen Gemeinde Tabarz.

Dorfkirche in Cabarz

Dorfkirche in Cabarz (Bild: haros)

Literatur

  • Horst H. Müller: Der Thüringer Wald und Randgebiete. Tourist Verlag Leipzig 1988, ISBN 3-350-00263-3
Autor seit 10 Jahren
230 Seiten
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