Tagesgeld in der Niedrigzinsphase: Strategie für mehr Rendite
Mit Tagesgeld lässt sich auch in Zeiten niedriger Zinse eine solide Rendite erwirtschaften.Den Tagesgeldmarkt sondieren
Statt sich mit niedrigen Zinsen beim Tagesgeld zufriedenzugeben, sind Sparer gut beraten, den Markt näher zu sondieren. Denn der Umstand, dass die Zinsen auf breiter Front nach unten korrigiert werden, ändert nichts daran, dass der Markt breit gestreut ist und entsprechende große Zinsdifferenzen aufweist. Zwischen schlecht verzinsten Angeboten und Tagesgeldkonten mit Topzinsen liegen angesichts der aktuellen Marktlage nach wie vor Welten. Das sollte man sich zunutze machen und kurzerhand den Anbieter wechseln. Das ist derzeit die einzige und beste Tagesgeldstrategie, um die Rendite zu verbessern.
Der Tagesgeldvergleich als wichtigstes Wechselinstrument
Wichtigstes Instrument auf dem Weg zu mehr Zinsen ist der Tagesgeldvergleich. Online finden sich dazu in der Regel sehr umfangreiche Listen mit allen Daten zum Angebot, angefangen beim Höchstzins über mögliche Boni bis hin zu Einschränkungen, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden müssen. Die lukrativsten Offerten gibt es dabei für Neukunden, die bislang noch kein Tagesgeldkonto bei einer Bank hatten oder mehrere Monate respektive Jahre pausiert haben. Um auch tatsächlich in den Genuss der Neukundenkonditionen zu kommen, gilt es, die Vorgaben der Banken exakt zu studieren. Ansonsten zeitigt ein Tagesgeldkontowechsel möglicherweise nicht den gewünschten Erfolg.
Zinsen und Boni – darauf sollte man achten
Beachtet werden müssen bei der Suche nach dem besten Angebot vor allem die Bedingungen für die Zinsen. Das betrifft in erster Linie folgende Punkte:
- Zinsgarantie: Gerade bei Neukunden arbeiten viele Banken mit einer Zinsgarantie von einigen Monaten bis hin zu einem Jahr. Je länger man aktuell von höheren Zinsen profitiert, desto besser. Steigen die Zinsen flächendeckend, kann schließlich jederzeit wieder gewechselt werden.
- Zinsstufen: Sparer sollten klären, ob der Neukundenzins für den gesamten Sparbetrag oder nur bis zu einer gewissen Obergrenze von 10.000 oder teils 25.000 Euro gilt. Wer mehr Geld anlegen möchte, erhält für die Summe oberhalb des Grenzwertes meist nur den Zinssatz für Bestandskunden.
- Topzins nur in Kombination mit anderen Produkten: Wird der Zinssatz nur gewährt, wenn gleichzeitig ein Girokonto oder ein Depot eröffnet wird, können durch diese Kombiprodukte Kosten entstehen, die man möglichst vermeiden sollte. Insbesondere in Verbindung mit einem Girokonto wird häufig ein Gehaltseingang vorausgesetzt. Anderenfalls müssen Monat für Monat Kontoführungsgebühren gezahlt werden.
Interessant für Neukunden sind natürlich auch jene Angebote, die mit einem Bonus oder einem Startguthaben locken. Teilweise sind die "Zugaben" an Bedingungen wie zum Beispiel einen Mindestanlagebetrag geknüpft. Werden diese Voraussetzungen erfüllt, erweisen sich die Boni als wahrer Rendite-Booster. Denn um binnen kurzer Zeit 20 oder 30 Euro Zinsen zu erhalten, müsste schon entsprechend viel Geld investiert werden.
Die Frage nach der Sicherheit der Einlagen
Ob es sich bei den Tagesgeldkonten nun um Angebote von deutschen Banken handelt oder von ausländischen Instituten, sollte bei einem Wechsel vorerst zweitrangig sein. Die Einlagensicherung ist europaweit einheitlich geregelt und gesetzlich verankert. Bis 100.000 Euro je Kunde ist das Guthaben auf dem Tagesgeldkonto vor einer Bankenpleite geschützt, unabhängig davon, ob das Unternehmen von der Bundesrepublik oder aus den Niederlanden agiert. Wem ausländische Angebote zu suspekt sind, muss die Suche entsprechend eingrenzen oder darauf achten, dass das Unternehmen einem der freiwilligen deutschen Einlagensicherungsfonds angehört, deren Schutzmantel deutlich dicker ist.
Den Anbieter wechseln und mehr Zinsen verdienen
Das eigentliche Problem bei der Geldanlage ist aber eher die Trägheit der Sparer. Viele scheuen den Wechsel der Bank. Dabei nehmen die Überlegungen, welches Angebot passen könnte, meist mehr Zeit in Anspruch als die Kündigung des alten und die Eröffnung des neuen Tagesgeldkontos. Zudem gilt: Nur wer wechselt und den jeweils besten Zins für sich arbeiten lässt, darf auch mit einer höheren Rendite rechnen.