Tapetenarten und was man wissen sollte
Für eine tolle Raumgestaltung braucht man schöne Wände, die kreativ sind und zum wohnen einladen.Fototapeten (Bild: https://www.lanakk.com/welt...)
Zuerst sollte man sich überlegen, wo die Tapete angebracht wird. Hierbei sollte nicht nur das Design vorrangig sein, sondern der Aspekt der Belastung. Wird die Tapete beispielsweise in einem Hotelzimmer eingesetzt, so wird sie stärker belastet als in einem Single-Haushalt. Ist die Belastung hoch, so sollte man eine robuste Tapete wählen, um nicht alle paar Jahre renovieren zu müssen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Kaufentscheidung ist die Oberflächenbeschaffenheit der Tapete. Hochwertige Tapeten sind schmutzabweisend oder man kann sie alternativ abwaschen. In öffentlichen Räumlichkeiten gelten schmutzige Tapeten als renovierungsbedürftig. Auf den Verpackungen der Tapeten findet man Informationen zu den speziellen Eigenschaften der Tapeten.
Tapeten nach Beschaffenheit
Tapeten werden je nach Beschaffenheit in unterschiedliche Gruppen bzw. Materialien eingeteilt.
- Papier
- Papier-Prägetapeten
- Raufaser
- Textil
- Vliesfaser
- Vinyl/PVC
- Profil-/Struktur-Vinyl-Tapeten
- Spezial-Tapeten
Bei den Spezial-Tapeten unterscheidet man folgende Tapetenarten bzw. Materialien:
- Metall
- Naturwerkstoff
- Velours
- Isolier-Tapeten
- Fototapeten
Papier:
Diese Tapeten-Variante wird aus mehreren Schichten Papier hergestellt. Nicht alle Tapeten weisen die selbe Lichtbeständigkeit auf. Hochwertige Tapeten sind sehr lichtbeständig und sie verhindern bzw. verzögern sowohl das Verblassen von Farben als auch das Vergilben.
Die lustigen Kinder-Tapeten zählen ebenso zu Papier-Tapeten wie kreative Designer-Tapeten, die einen wahren Blickfang darstellen. Papier-Tapeten mit Comic-Motiven erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Im Gegensatz zur Raufaser-Tapete ist das Anbringen einer Papier-Tapete schwieriger. Damit die Tapete exakt übereinstimmt sollte entweder ein Fachmann beauftragt werden oder man sollte zumindest über Erfahrungen beim Tapezieren verfügen.
Papier-Präge:
Für die Herstellung von Papier-Präge-Tapeten wird die Duplex-Prägung angewendet.
Bei dieser Präge-Variante wird ein Papierstreifen über einen anderen Streifen aus Papier gelegt. Noch im frischen Zustand erfolgt die Bearbeitung mit speziellen Prägewalzen. Aufgrund der Nassverformung kommt es zu einer enorm festen Prägung, welche sogar noch nach dem Tapezieren sichtbar ist und erhalten bleibt.
Der Großteil der Papier-Präge-Tapeten hat eine weiße Oberfläche, welche auf Wunsch mit einer Dispersionsfarbe übermalt werden kann.
Papier-Präge-Tapeten bieten den Vorteil, dass sie unkompliziert angebracht werden können. Sogar unerfahrene Personen können mit ein wenig Geschick Wände mit Papier-Präge-Tapeten verschönern.
Raufaser:
Diese Tapeten-variante stellt einen dezenten Klassiker dar. Raufaser-Tapeten passen zu zahlreichen Einrichtungstielen und sie punkten durch die vielseitigen Einsatzgebiete. Tapeten aus Raufaser bieten den Vorteil, dass die sogar dann noch gut aussehen, wenn sie mehrfach mit Dispersionsfarbe überstrichen werden. Dank der strukturierten Oberfläche kann dieser Tapeten-Typ sogar kleine Risse ausgleichen. Weist die Wand Unebenheiten auf, werden häufig Raufaser-Tapeten angebracht. Weitere Pluspunkte sind die Strukturstabilität ebenso wie die Atmungsaktivität.
Seit der Erfindung der Raufasertapete im Wuppertal erfreut sich diese Tapeten-Art großer Beliebtheit. Anstelle von Farben kommt den Strukturen der Oberflächen eine enorme Bedeutung zu. Bei etwa der Hälfte aller Tapeten, die momentan verkauft werden, handelt es sich um Raufaser- und Profil-Tapeten.
Die extrem raue Struktur wird dadurch erzielt, dass Holzfasern zwischen gleich mehrere Schichten aus Papier eingearbeitet werden. Damit die Konturen deutlich erkennbar sind, ist die oberste Papierschicht glatt. Raufaser-Tapeten zeichnen sich dadurch aus, dass such sowohl robust als auch reißfest sind. Selbst im nassen Zustand beweisen sie Reißfestigkeit. Wer auf eine umweltfreundliche Tapete Wert legt, ist mit einer Raufaser-Tapete gut beraten. Diese weist einen Anteil an Recycling-Fasern von mindestens 90 Prozent auf.
Raufaser-Tapeten können unkompliziert angebracht werden. Man muss kein Fachmann sein, um eine Raufaser-Tapete anzubringen, selbst Laien schaffen das Tapezieren mit ein wenig Geschick.
Textil:
Diese Tapeten-Art wird aus Gewebe, Gewirken oder Kettfäden gefertigt. Die hierfür verwendeten Textilien werden auf einer Papierschicht fixiert, die sich unterhalb befindet. Für die Herstellung wird neben Wolle und Jute auch Baumwolle eingesetzt. Zum Teil werden Textil-Tapeten auch aus Leinen, Kunstfasern oder Seide produziert.
Wegen der empfindlichen Oberfläche ist es nicht leicht, eine Wand mit einer Textil-Tapete zu tapezierten. Es gilt zu beachten, dass der Tapetenkleister ein wenig länger einwirken muss als bei anderen Tapeten, um die Oberfläche nicht zu beschädigen.
Da die textile Tapete ein gemütliches Flair verströmt, wird sie gerne im Wohnbereich angebracht.
Vliesfaser:
Tapeten aus Vlies-Faser teilt man in zwei gruppen ein:
- bereits fertige Wandbekleidungen aus Vlies
- Vlies-Materialien, die mit Dispersionsfarbe überstrichen werden können
Vinyl/PVC:
Räumlichkeiten mit einer geringen Verschmutzung sind ideal für Vinyl-Tapeten. Ob im Badezimmer und Flur oder im Hotel- und Kinderzimmer, diese Tapeten-Art nimmt nur sehr schwer Schmutz an, da man diesen ausbürsten kann. Die einzigen Flecken, welche diese Tapeten verunreinigen, sind Fett- oder Ölflecken.
Im Gegensatz zu Modellen aus Papier weisen PVC-Tapeten eine geringe Durchlässigkeit gegen Wasserdampf auf. Damit man der gesundheitsschädlichen Bildung von Schimmel entgegen wirkt, sollte man regelmäßig lüften, auch wenn sich das Raumklima dadurch verschlechtern könnte.
Da diese Tapeten aus mehreren Schichten hergestellt werden, besteht die Möglichkeit, die oberste Schicht trocken abzulösen. Die verbleibende untere Schicht kann als Basis für eine weitere Tapezierung dienen.
Die robusten PVC-Tapeten sind robust und reißfest. Somit ist es nicht allzu schwer, diese an der Wand anzubringen. Vorteilhaft ist, dass unliebsame Kleisterklecker unkompliziert abgewaschen werden können.
Profil/Struktur:
Dieser Tapeten-Typ beeindruckt mit den zahlreichen unterschiedlichen Reliefs, welche zum Teil dreidimensional designt sind. Einige Modelle sind mit Farbakzenten verziert.
Ebenso wie Raufaser-Tapeten erfreuen sich Profil-Tapeten großer Beliebtheit. Gründe für die große Nachfrage sind neben der Robustheit auch die Langlebigkeit. Der Preis einer Profil-Tapete ist zwar ein wenig höher als der Preis einer Raufaser-Tapete, jedoch zeichnet sich diese Tapeten-Art durch spezielle Eigenschaften aus. Hierzu zählt nicht nur die enorme Atmungsaktivität, sondern auch die hohe Lichtbeständigkeit. Vorteilhaft ist, dass diese Tapeten schwer entflammbar sind. Aufgrund dieser Eigenschaften ist es problemlos möglich, diese Tapeten auch in Räumen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit anzubringen. Profil-Tapeten sind ideal für die Küche und das Badezimmer. Hochqualitative Tapeten sind sogar resistent gegen Schimmel.
Das Anbringen der Tapete erfolgt unkompliziert und nicht einmal beim leichten Andrücken verliert die Tapete die eingeprägten Reliefs. Es handelt sich hierbei um eine anfängerfreundliche Tapeten-Art.
Metall:
Da die Montage von Metall-Tapeten anspruchsvoll ist und kleinste Fehler zu Falten führen, sollte das Tapezieren ausschließlich von erfahrenen Personen durchgeführt werden. Da es sich bei diesem Tapeten-Typ um eine exklusive Wandverkleidung handelt,
sind die Anschaffungskosten im höheren Bereich anzusiedeln. Die Beschichtung aus Metall wir großteils aus Aluminium gefertigt und sie befindet sich auf der Trägerschicht aus Papier. Somit ist es möglich, optische Effekte zu erzielen, die entweder geprägt, oxidiert, handkoloriert oder geächzt werden. Da die Herstellung der optischen Effekte auswendig ist, fällt der Preis etwas höher aus.
Naturwerkstoff:
Charakteristisch ist das dicke, strapazierfähige Papier. Auf diesem werden neben Muscheln oder Blättern auch Sand oder Gräser kaschiert. Nicht selten weisen diese Tapeten auch Holzstrukturen auf.
Velours:
Das Kennzeichen dieses Tapeten-Typs ist die samtig weiche bis flauschige Oberfläche. Der Wandschmuck wird entweder aus Textilfasern oder aus künstlich hergestellten Faser produziert. Auf die Fasern wirken elektrostatische Einflüsse in Form einer Beflockungsanlage ein. Die Oberfläche aus Textilfasern ist besonders empfindlich und somit sollte man beim Andrücken nicht zu viel Kraft anwenden. Wenn man die Velours-Tapete selbst anbringen möchte, sind Kenntnisse im Tapezieren Voraussetzung. Diese Tapeten-Art verzeiht leider keinen Kleisterfleck.
Isolier:
Vor wenigen Jahren lagen Isolier-Tapeten voll im Trend, um eine Verringerung der Abwärme zu erzielen. Man wollte die von der Heizung abgestrahlte Wärme effektiver nutzen. Da der Unterschied jedoch lediglich minimal war, verzichteten immer mehr Personen auf Tapeten mit isolierender Wirkung, da diese keine optimale Dämmung darstellen.
Fototapeten:
Darunter versteht man großteils Tapeten aus Papier, auf welches ein Motiv gedruckt ist. Speziell in den 70-ern boomten Bild-Tapeten mit Landschafts-Motiven. In die Kategorie der Bild-Tapeten fallen auch die trendigen Foto-Tapeten. Das Tapezieren ist ziemlich anspruchsvoll, da die einzelnen Tapetenbahnen genau angebracht werden müssen, damit das Motiv exakt passt.